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Vorlesungen über Thermodynamik
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Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszusta¨nde 156 § 192. Nachdem so auch fu¨r die zweite Lo¨sung der Gu¨ltigkeitsbereich festgestellt ist, ersieht man unmittelbar, daß fu¨r alle Punkte (v,u), welche außerhalb der nun abgegrenzten Fla¨chenra¨ume liegen, nur die erste Lo¨sung einen physikalischen Sinn ergibt, woraus folgt, daß fu¨r diese Punkte das stabile Gleichgewicht jedenfalls durch die erste Lo¨sung (§170) dargestellt wird. Die entsprechenden Ra¨ume sind in der Fig. 4 mit (1), (2) und (3) bezeichnet, je nachdem der betreffende Zustand als gasfo¨rmig, flu¨ssig oder fest aufgefaßt wird. Wenn fu¨r zwei Aggregatzusta¨nde ein kritischer Punkt existiert, gibt es zwischen ihnen keine scharfe Grenze. § 193. Es handelt sich nun um die Frage: Welcher unter mehreren Gleichgewichtszusta¨nden, die einem gegebenen Wertsystem M, v, u, also einem gegebenen Punkte der Zeichnungsebene entsprechen, besitzt den gro¨ßten Wert der Entropie? Da jede der drei besprochenen Lo¨sungen einen ganz bestimmten Zustand angibt, so erhalten wir fu¨r jedes gegebene Wertensystem (M,v,u) ebensoviel Werte der Entropie, als Lo¨sungen fu¨r dies Wertensystem vorhanden sind. Bezeichnen wir also die den verschiedenen Lo¨sungen entsprechenden Werte der Entropie der Reihe nach mit S, S′ und S′′, so haben wir: Fu¨r die erste Lo¨sung: (125) S=M ·s. Fu¨r die zweite Lo¨sung: (126) S′=M ·s′=M12s12 +M21s21, oder eine andere Kombination zweier Aggregatzusta¨nde. Fu¨r die dritte Lo¨sung: (127) S′′=M ·s′′=M1s1 +M2s2 +M3s3. Diese Gro¨ßen sind alle vollsta¨ndig bestimmt durch die gegebenen Werte von M, v und u. Es wird sich nun nachweisen lassen, daß fu¨r jedes beliebige Wertensystem (M,v,u) stets S′′>S′>S, oder s′′>s′>s, vorausgesetzt, daß sa¨mtliche Massenteile positiv sind. Statt der Entropien selber ist es bequemer, die entsprechenden mittleren spezifischen Entropien s′′, s′, s zu betrachten, weil diese Gro¨ßen gar nicht von M, sondern nur von v und u abha¨ngen. Zur geometrischen Veranschaulichung kann man sich in jedem Punkte (v,u) die entsprechenden Werte von s, s′ und s′′ in senkrechter Richtung zur Zeichnungsebene nach oben als Strecken aufgetragen denken, wodurch die drei Entropiefla¨chen s, s′ und s′′ entstehen.
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Vorlesungen über Thermodynamik
Title
Vorlesungen über Thermodynamik
Author
Max Planck
Publisher
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Location
Berlin und Leipzig
Date
1922
Language
German
License
PD
Pages
284
Keywords
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Categories
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Table of contents

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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