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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 184 -
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zudauern war des einzelnen idealstes und weitestes Be- streben. Der Römer hatte sein Selbst nicht außer und über das wirkliche gemeinsame Leben hinaus gesetzt und es nicht 1 in dieser Erhebung über alle Bestimmtheit und Gemeinsam- keit als etwas Wesenhaftes und Selbständiges erfaßt. Der Römer war die Seele, das Ich des Römers; nicht für sich selbst, nur in Verbindung mit seinem Volke, nur in ihm und durch es war er etwas und wußte er sich als etwas. Der Glaube an Unsterblichkeit im modernen Sinn beruht auf der Trennung von Möglichkeit und Wirklichkeit; wo diese eins sind, verschwindet er.2 Die Sittlichkeit in der Bestimmtheit römischer Sittlichkeit, der vollendete Römer, war das Ideal des Römers, aber es stand in seiner Kraft, dieses Ideal zu erreichen, gleichwie das Ideal des Keimes, die in Farben prangende und mit Wohlgerüchen duftende Blume, als sein Zweck in ihm der Anlage, der Fähigkeit und Möglichkeit3 nach schon erreicht ist. Da nun der Römer4 keine Trennung und Kluft kannte zwischen Vorstellung und Wirklichkeit, Möglichkeit und Kraft, Idealität und Realität, so kannte er auch hiemit keine Fortdauer seines Selbst5. Dasselbe6 gilt nun auch von den Griechen. Wie hätte überdies auch dort, wo die Schönheit der alles beherrschende, durchdringende und beseelende Begriff war, die Schönheit, die 7 gerade auf der Darstellbar- keit des Innern, des Geistigen im Wirklichen, im Sichtbaren beruht, wie hätte dort jener Glaube lebendig sein können? Wie hätte dort, wo die Schönheit Volksbegriff, sozusagen Volksanschauung war, jener den Menschen in eine jen- 1 es nicht Fehlt in B. 2 Der Glaube . . . verschwindet er. Fehlt in B. 3 und Möglichkeit Fehlt in B. 4 Da . . . Römer: Der Römer kannte also B 5 kannte zwischen . . . seines Selbst: [Der Glaube an Un- sterblichkeit im modernen Sinn beruht aber nur auf der Trennung zwischen H gestrichen] zwischen Möglichkeit oder Vorstelibarkeit und Wirklichkeit, Idealität und Reali- tät, folglich auch keine Unsterblichkeit in unserm Sinne, denn nur auf dieser Trennung, dieser Kluft beruht der moderne Unsterblichkeitsglaube B 6 In B folgt Zusatz:, was von den Römern, 7 der alles . . . die: welche B 184
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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