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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 189 -
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liehen Religion genannt werden kann, so war auch der Glaube an die Auferstehung nichts weiter als die Unsterb- lichkeit des Individuums als solchen, der Gedanke der- selben, der erst im modernen christlichen Zeitalter sich aussprach im Bilde und Symbol, gleichwie auch die alt- persische Vorstellung, daß jedes Ding seinen himmlischen Feruer, seinen beschützenden Genius, habe, ein Gleichnis und 1 Bildnis war der platonischen und christlichen Lehre von den Ideen und Wesenheiten aller Dinge in Gott. 2 Erst in dem modernen Zeitalter, welches darum die dritte und wichtigste Epoche in dieser Lehre und Glau- ben3 bildet, tritt der Glaube an die Unsterblichkeit des Individuums rein als solcher für sich hervor, ohne alle Verhüllung, und erst in diesem Zeitalter daher bildet er ein bestimmtes und 4 bestimmendes, charakterisierendes, für sich selbst zu fassendes und herauszuhebendes ge- schichtliches Moment. Das Charakteristische des modernen Zeitalters überhaupt ist, daß in ihm der Mensch als Mensch, die Person als Person, und damit das einzelne menschliche Individuum für sich selber in seiner Individualität, für5 göttlich und unendlich erkannt wurde6. Die erste Gestalt, in welcher der Charakter des modernen Zeitalters sich aus- sprach, war der Protestantismus. Oberstes Prinzip war jetzt nicht mehr die Kirche und das Sein in der Einheit der Kirche, sondern der Glaube, die individuelle Über- zeugung; nicht mehr war die Kirche das Prinzip des Glaubens, sondern der Glaube die Grundlage und das Prinzip der Kirche, die daher nicht in der Autorität der Einheit und Allgemeinheit, sondern in der Glaubenskraft der Individuen die Kraft und den Grund ihres Bestehens hat. Der Mittelpunkt der protestantisch Gläubigen war 7 Christus, der Gottmensch, oder das Wesen des Menschen in seiner Einheit mit dem Wesen Gottes in der Gestalt ünd Form 8 Christi. Die Person war damit schon der Mittel- 1 Gleichnis und Fehlt in B. 2 In A und, B Leerzeile vor dem nächsten Absatz. 3 und Glauben Fehlt nur in B. 4 bestimmtes und Fehlt in B. 5 s j c n als B 6 erkannt wurde: erfaßte B 7 war: die Person H gestrichen 8 und Form Fehlt in B. 189
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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