Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geisteswissenschaften
Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 207 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 207 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Bild der Seite - 207 -

Bild der Seite - 207 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Text der Seite - 207 -

durchaus mystisch. Es gibt keinen halben, keinen zwie- spältigen und zweideutigen Tod; in der Natur ist alles wahr, ganz, ungeteilt, vollständig; die Natur ist nicht zwiespältig; sie lügt nicht; der Tod ist daher die ganze, die vollständige Auflösung deines ganzen und vollständigen Seins; es gibt nur einen Tod, der ganzer Tod ist, nicht etwas am Menschen abnagt, etwas übrigläßt. Ganzheit, Allheit ist durchgängige Form und Charakter der Natur; stirbst du, so stirbst du ganz, alles ist tot. Und du solltest daher eben durch die Betrachtung des natürlichen Todes, dieses mysti- schen Aktes der Natur, bewogen und erinnert werden, bei- zeiten, noch während des Lebens mystisch und Mystiker zu werden; denn du mußt doch einmal Mystiker sein; und es ist doch gewiß die Sache des vernünftigen Menschen, das mit Willen und Bewußtsein, mit Freiheit zu sein, was man doch zuletzt einmal gezwungen sein muß. Auch solltest du wohl erwägen, daß Gott der allergrößte Mystiker ist, den du nur immer dir denken kannst; daß er nicht ein Rationalist (freilich aber auch nicht ein Pietist), nicht ein oberflächliches, kahles und schales, sondern unendlich tiefes Wesen ist. 1 Wird Gott 2 nur gedacht und bestimmt als Person3 — eine Bestimmung, welche nicht geändert wird durch die Zusätze und Prädikate von unendlich, allerhöchst, absolut vollkommen und heilig u. dgl. —4, kommt von Gott nichts weiter in Gedanken und Rede5 als Selbstbewußtsein, Freiheit, Wille, Entschluß, Absicht, und zwar in dem Sinne und in 6 der Bedeutung, in welchen sie diejenigen nehmen, welche Gott allein in diesen Bestimmungen zum Gegen- stand ihres Geistes machen7, so wird Gott nur gedacht als ein oberflächliches Wesen. Gott ist so ohne Tiefe, nur eine Fläche, die den Menschen dem Menschen8 widerspiegelt, 1 Das Höchste, was du als Individuum . . . tiefes Wesen ist. Fehlt in B. 2 Das unendliche Wesen, Gott, B 3 Persönlichkeit B 4 — eine Bestimmung . . . u. dgl. — Fehlt in B. 5 Gott . . . Rede: ihm nichts weiter in Betracht B 6 Streichung in H reicht von Seite 20$ vorliegender Ausgäbe bis hierhin; die folgenden Seiten bis Seite 223 fehlen in H. 7 Freiheit. . . machen: Wille, Freiheit B 3 den . . . Menschen: das Selbst dem Selbste B 207
zurück zum  Buch Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1"
Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ludwig Feuerbach