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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 235 -
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setzt das Alles, welches im Wesen Eines ist, als Vieles über- haupt, als Außereinander, das Besondere als Besonderes, das1 Endliche als Endliches, aber das Endliche als Endliches setzen heißt nichts anderes, als das Verneinte als Vernein- tes setzen; das Wesen daher, die Verneinung als actus [Tat] des Verneinens, in welchem Setzen und Aufheben eines ist, ist die Zeit. Die Zeit ist nur das Wesen in der Handlung ; wie in der Handlung ist, was in der Gesinnung ist, die Handlung nur ist die Gesinnung, in der alles zumal und identisch ist, gesetzt in Sukzession, so ist die Zeit weiter nichts als das Setzen der Verneinung als Verneinung; die Verneinung wird aber nur gesetzt als Verneinung, wann das im Wesen zumal miteinander Verneinte nacheinander verneint wird, wenn sie also Sukzession, d. i . Handlung, verneinend wird und ist. Handlung ist eben die Verneinung nur, wenn das im Wesen Identische aus der Einheit in Unterschied, das Endliche als Endliches, das Einzelne als Einzelnes gesetzt wird, aber dieses Auseinandergehen ist zugleich Vergehen, das Setzen Aufheben, das Anfangen Beenden und die Zeit daher nichts als das tätige Wesen, das Wesen in der Tätigkeit. Fragst du aber wieder: Ja, wie wird denn Wesen Handlung?, so gehört dir keine andere Antwort, als daß das Wesen selbst schon Handlung ist. Denn das Wesen ist überhaupt Einheit, alle Einheit ist aber Einheit des Unterschiedenen und darum Einigung, Einen. Tätigkeit, Handlung; das Wesen ist aber die Hand- lung in der Identität, eine identische Handlung, oder sie in der Form der Identität; die Zeit, die diskrete Hand- lung oder sie in der Form des Unterschieds; die Zeit nur die Äußerung der innern zeitlosen Handlung, die das Wesen selbst ist, so daß nur der Formunterschied des In- nern und Äußern zwischen beiden stattfindet. Entgegnest du mir aber etwa, daß „eine zeitlose Handlung ein Un- ding sei", so habe ich dir nur dies zu erwidern, daß Liebe, Denken, Gesinnung, wie vieles andere, lauter Undinge sind, denn sie sind zeitlose Handlungen. Was ist denn z. B. die Gesinnung anders als die zeitliche sukzessive, in den Zusammenhang des äußern Daseins tretende Handlung, wie sie innere, mit meinem Wesen identische, zeitlose Hand- 1 In A: das das; entsprechend H korrigiert. 235
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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