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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 242 -
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Subjekt heißt also ebensoviel als: Du bist ein von andern unterschiednes Subjekt, und du kannst dich daher als besonderes Subjekt nicht abtrennen und unterscheiden1 von diesem deinem Unterschiede und deiner Verschieden- heit ; diese Bestimmtheit, diese Unterschiedenheit ist die Grenze deines Seins, die nicht aufgehoben werden kann, ohne daß du selbst zu sein aufhörst, sowenig als du einem bestimmten Vogel, etwa dem Raben, die Bestimmtheit der Farbe, der Gestalt usw., durch welche Bestimmtheit2 er sich von andern Vögeln unterscheidet, und das ist, was er ist, Rabe3, rauben kannst, ohne ihn ihm selbst zu rauben. Aber alle Bestimmtheit, alle Trennung und Unterschieden- heit beruht nur auf diesem bestimmten, wirklichen Dasein, ist nur möglich und wirklich in diesem wirklichen Leben: nur4 in diesem Leben bist du dieser Mensch; hört daher dieses Leben auf, so hörst du selbst auf, dieser Mensch zu sein, denn du, dieser Mensch hier meint, daß er unsterb- lich sei5. Der bestimmteste Ausdruck deiner Bestimmtheit ist die Zeitlichkeit. Du bist eine bestimmte Person, dein Sein ist ein bestimmtes Sein, findet daher seinen bestimm- testen Ausdruck darin, daß es ist ein zeitliches, gegen- wärtiges, einst vergehendes Sein; und zwar nicht bloß ein zeitliches überhaupt, sondern ein ganz bestimmt zeit- liches, momentanes, in Augenblicke zerteiliges Sein, So- lange bist du nur, als du sagen kannst: Jetzt, diesen bestimmten Augenblick, bin ich; immer bist du nur jetzt, diesen Augenblick, und in diesem Augenblick bist du immer selbst ganz da, als Person; ein Zeitpunkt also, ein Augenblick, ist groß genug, dein ganzes, ungeteiltes individuelles Sein in sich zu fassen. Die Zeit ist unab- trennbar vor dir selbst als bestimmter Person; ist kein Augenblick mehr, so bist du selbst nicht mehr. Vielleicht ist es sogar möglich, daß du selbst, als dieses besondere Wesen, 1 ; du meinst damit n i c h t . . . und unterscheiden: . D u bist aber dieses Indiv iduum nur als ein von andern unterschied- nes, und kannst dich daher nicht abtrennen B 2 , etwa dem . . . Bestimmtheit: die Bestimmtheit, durch welche B 3 Fehlt, mitsamt dem Komma dahinter in B. 4 Leben; nur: Leben. N u r B 5 auf . . . unsterblich sei: zu sein auf B 242
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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