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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 265 -
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Leben, das hier ist, so wären alle miteinander bis auf einen überflüssig, und ebenso, wenn zwei oder einige darin sich gleichen, daß sie dasselbe Leben enthalten, so ist immer nur einer von ihnen notwendig, nicht umsonst; denn von zwei Dingen, die sich völlig gleich sind, ist das eine zwecklos; wüßte ich, daß ich noch einmal auf der Erde existierte, daß ein zweiter wäre, der ganz derselbe wie ich wäre, so würde ich mich heute noch in den Abgrund des Nichts hinunterstürzen in der Überzeugung, ein zweckloses Wesen zu sein; ich könnte diesen schauerlichen Spott und teuflischen Hohn mit mir selbst nicht vertragen. Denn ohne Unterschied kein Zweck, der Zweck schließt das Gleiche, das bloße Viele, das Zweimal, das Doppelte aus; nur in meiner Besonderheit, in meiner Bestimmtheit und Unterschiedenheit liegt der Grund, der Zweck, die Vernunft meines Daseins. Eines braucht nur einmal zu existieren; existiert es zum zweiten Mal als ganz dasselbe, so ist es zwecklos. Der Zweck ist die Würze eines Daseins und Lebens, durch welche es erst Geschmack bekommt, aber nur wenn das Dasein, das Leben einmal ist, hat es Würze und Geschmack. Die Erde, wenn sie so einen gleichen Bruder unter den Sternen hätte, so einen Doppelgänger, würde daher zweifelsohne voll Ärger über ihr geschmack- und gewürzloses Dasein in den Schlund des Nichts hinunter- stürzen, denn nur der Zweck hält etwas ab und zurück von dem Nichts. Dasselbe Leben kann also weder auf einigen noch auf allen Himmelskörpern sein. Der zweite mögliche Fall ist der, daß auf den Himmelskörpern, oder wenigstens auf einigen, ein niederes Leben ist als auf der Erde. Da nun aber das Gesamtleben der Erde selbst schon in Stufen höhern und niedern Seins und Lebens abgeteilt ist, so sind hier wieder nur die zwei Fälle möglich, nämlich daß die Wesen auf den andern Welten entweder auf demselben1 Grad der Niedrigkeit stehen, auf welchem bei uns die niedern Stufen des Lebens stehen, oder daß sie ein noch niedrigeres Leben haben als das, was bei uns das niedrigste ist. Derselbe Grad der Niederträchtigkeit des Lebens kann bei ihnen nicht stattfinden, denn es ist hin- 1 Vcm hier ab in II in zweiter Bearbeitungsstufe der folgende Text bis Geistes machen können, (vgl. unten Seite 26y) gestrichen. 265
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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