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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 274 -
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in die wir jetzt irrig jene Wesen verlegen, und statt des Gehirns würde es einen Stern oder alle Himmelskörper zu seinem Organ haben.1 Auch scheinen wirklich diejenigen, die so viel von den Grenzen der Vernunft und ihrer Beschrän- kung durch die Sinnlichkeit sprachen, diesen Gedanken divinatorisch angedeutet und gemeint zu haben, daß der hier so sehr beschränkten und bedrängten Vernunft eine freiere und angemessnere Existenz verschafft würde, wenn sie etwa einen Uranus oder Saturnus zum Denkorgan er- hielte. Wir sind also jetzt zu der Einsicht gekommen, daß die Welt oder die Welten, die jetzt der Geist, das Denken, das Bewußtsein, der Wille einnehmen, der Wohnort der andern lebenden Wesen, wenn es welche gäbe, sein könnten, sein würden, sein müßten, ja, daß vielleicht selbst jene Wesen, die du als selbständige, besondere, lebendig sinn- liche Wesen fixierst und dir einbildest, nichts sind als in der Tat und Wahrheit der Geist selbst. Wenigstens ehe du mir nachweisen kannst, daß der Mensch auf der Erde nicht denkt, wirst du mir nun und nimmermehr weismachen können, daß es im Universum noch außer der Erde leben- dige Wesen gibt. 2Alles, was nur immer ist, ist nicht ohne Ende 3 und Schranken, selbst das Unendliche nicht. Das Unendliche unterscheidet sich nur darin vom Endlichen, daß die Schranke des Unendlichen nicht ein andres außer ihm ist, sondern es sich selbst zu seiner Schranke hat, daher im Unendlichen die Schranke nicht als Schranke Existenz hat, nicht Hemmung und Bedrängung ist, sondern Wonne, Freude desselben über und an sich selbst, genußreiche Selbsterkenntnis, da ja die Schranke nur sein Verhältnis 1 Hier endet das Teilstück in H mit dem Text von vollkommneren Wesen an (vgl. oben Seite 272, Fußnote 1). Der folgende Text des Druckes A fehlt in H bis einzelne Er-/scheinung (vgl. unten Seite 301, Fußnote 1). 2 Die folgenden beiden Absätze finden sich, in veränderter Formu- lierung, auch in B, sind dort aber dem in A darauffolgenden Absatz, Die Natur, entgegnest du mir bis keine Verneinung des Lebens finden, (im vorliegenden Band Seiten 280 bis 284), nachgestellt. 5 Grenzen B 274
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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