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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 351 -
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seine Seele, das Prinzip seines Lebens vergegenständlicht ; indem aber sein Leben 1 Gegenstand2 geworden ist, so hört ebendamit sein subjektives Für- und Insichsein, sein Eigensein auf,3 es stirbt. Indem die Bestimmung Gegen- stand der Wirklichkeit und Vorstellung wird, wird es selbst ein selbstloses Objekt der Vorstellung.4 Das Vermögen des Individuums zu etwas ist das Vermögen, wovon es lebt; ist daher jenes Vermögen verwendet, aufgebraucht worden, als Sache in die Existenz getreten, so ist auch das Vermö*- gen zu leben verbraucht. Das innere Ziel des Menschen ist auch das Ziel seines Lebens, das innere Maß auch das Maß seines Daseins; die Bestimmung ist der Anfang und der Schluß deines Seins. Unvernünftig ist es daher, von dem innern Maß des Individuums sein Sein abzutrennen, eine maßlose Dauer desselben anzunehmen und in dem jenseitigen, d.i. zweck- und bestimmungslosen, Leben das wahre Leben zu suchen. Das wahre Sein des Menschen ist seine Bestimmung, sein Zweck, aber der Zweck ist Grenze und Schranke, das Sein des Individuums ist daher not- wendig, inwiefern es Zweck hat oder Zweck ist, Grenze. Ein grenzenloses Sein ist ein unbestimmtes und zweckloses Sein. Der Zweck sammelt und bringt zur Besinnung; die notwendige Folge dieser Sammlung und Besinnung, dieser Begrenzung ist der Tod. Jenes Leben daher, wo die In- dividuen ewig existieren, folglich ohne Bestimmung, ohne Zweck, ohne Maß und Ziel — denn hätten sie in sich eine Bestimmung, in ihrem Wesen Grenze und Determination, so müßte auch ihre Existenz eine determinierte, begrenzte und endende5 sein —, jenes jenseitige Leben daher ist ein Leben ohne Sammlung und Besinnung, ohne Vernunft und Ernst, ein Leben zum Spiele und Scheine. Nur dann daher, wenn nichts vor dem Tode des Individuums gesetzt ist, muß noch etwas nach ihm (freilich nur für es selbst) gesetzt werden und die komische Frage entstehen, ob nichts oder etwas nach seinem Tode ist; nur6 dann, wenn die Geschichte 1 Wesen B 2 In B hervorgehoben. 3 In B Gedankenstrich statt des Konimas. 4 Indem die Bestimmung . . . der Vorstellung. Fehlt in B. 5 und endende Fehlt in B. 6 ist; nur: ist? nur A; ist? Nur B. 351
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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