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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 355 -
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selbst sich erweiterte in den allgemeinen, den Unterschied der Völker auflösenden1 Begriff der Menschheit, selbst im Christentum, freilich im alten, gediegenen, kernvollen2 Christentum, sonderte sich nicht der Glaube an Himmel und Hölle ab von dem wirklichen geschichtlichen Leben und von dem Begriffe der Einheit und Gemeinsamkeit3; denn der Himmel war nur denen bestimmt, die in Einheit mit der Kirche, dem Volke und Staate Gottes lebten, die an- dern wurden in die Hölle verstoßen. Den modernen Sub- jekten freilich, die nur ihre4 Empfindung, ihr eignes Wissen zum Maße des Wirklichen machen, genügt der Lohn der Geschichte nicht. Fällt nicht das, was nach ihrem Tode ist, auch nach ihm noch in ihr eignes Wissen und Emp- finden, so ist3 nichts nach dem Tode; empfinden sie selbst nicht den Lohn für die guten Handlungen, so gibt es, schreien sie gleich, keine Vergeltung, keinen Gott6. Alles ist ihnen nur gelegen an ihrem Unterschiede von andern, nichts an der Realität des Guten an und für sich, nichts an dem Wesen, an der Wahrheit, an der Liebe, der den Unterschied aufhebenden Einigung mit dem Wesen und 7 dem andern. Können8 sie sich daher nach dem Tode nicht auch noch unterscheiden, so sagen sie, sei nichts nach ihm. 9 Die modernen Subjekte kennen nur subjektiv moralische Handlungen, die subjektiv moralische Beschaffenheit ist ihnen die einzige und absolut wesentliche Beschaffenheit einer Handlung, ja diejenige, durch welche eine Handlung für sie erst Handlung ist. Eine unendliche, allgemeine Hand- lung, eine Handlung des Geistes selber, wie die Geschichte ist und die weltgeschichtlichen Handlungen sind, ist kein Gegenstand ihres Wissens. Handlungen, die in sich selbst Sein sind, deren Realität nicht in der subjektiv innerlichen 1 aufhebenden B 2 , gediegenen, kernvollen Fehlt in B. 3 wirklichen . . . Gemeinsamkeit : geschichtlichen, gemein- samen Leben B 4 In B folgt Zusatz: persönliche 5 In B folgt Zusatz: für sie 6 keinen Gott: keine Gerechtigkeit B 7 , mit B 8 andern. Können: andern; können B 9 In A folgt Leerzeile vor dem nächsten Absatz. 28 Feuerbacii I 355
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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