Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geisteswissenschaften
Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 391 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 391 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Bild der Seite - 391 -

Bild der Seite - 391 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1

Text der Seite - 391 -

Verneinung, allein und selbständig für sich auf, und die Liebe wird so, indem die Verneinung in aparte Existenz tritt, zerstörender Haß, Zorn, Rache, Feindschaft. Ist nun aber nicht die Liebe, wie sie, Liebe in ihrer Verneinung der selbständigen Existenz Bejahung? Ist nicht die Verneinung überhaupt, die die Liebe ist, die höchste, tiefste, gewisseste, wirklichste Bejahung, die es nur immer geben kann? Wie kannst du mehr ein Wesen bejahen, als wenn du es liebst? WTie mehr ein Wesen schätzen und bekennen, be- wahrheiten und betätigen, als wenn du es liebst? Aber kannst du von dieser Betätigung und Bejahung des Wesens die Verneinung desselben abtrennen? Wenn die Liebe über- geht in Haß und Feindschaft, so kommen diese nicht irgendwo anders her als aus der Liebe in die Seele. Feind- schaft, Haß sind bloße Verneinung; wie könnte aber die Liebe übergehen in Feindschaft, wie diese aus ihr entstehen, wenn sie nicht in sich selber schon Verneinung wräre? Was anders ist die Feindschaft als die Verneinung, die in der Liebe unendliche Verneinung ist, nicht an der Bejahung als einem von ihm Abgesonderten ihre Grenze hat, also selbst Bejahung ist, herausgesetzt als endliche, d. i. als bloße, als selbständige Verneinung? Ja, ist nicht selbst der Tod, um selbst an diesem als Beispiel dir die Wahrheit zu zeigen, obwohl Verneinung des Individuums, zugleich Be- jahung desselben? Der Tod ist die Erscheinung davon, daß du nicht ein Wesen ohne Bestimmung, ohne Zweck, folglich nicht ohne Grenze bist; indem er dich verneint, er ist' die Offenbarung, die Bestätigung, die Bejahung deiner Grenze, deines Zwecks also und Bestimmung, indem2 aber eben diese Grenze die innere Bestimmung selbst war deiner Individua- lität, die diese zu der machte, die sie war, so ist der Tod als das Zeugnis, der tatsächliche Beweis, die Bejahung deiner Grenze die Bejahung selbst deiner Individualität oder in der Verneinung derselben zugleich der Beweis vor3 der Realität derselben. Der Zweck bestimmt; indem er be- stimmt, beschränkt er; indem er beschränkt, nimmt er weg, beraubt, verneint er; aber der Zweck, wie er nimmt, so 1 er ist: ist er H 2 Bestimmung, indem: Bestimmung. Indem H 2 von H 391
zurück zum  Buch Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1"
Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ludwig Feuerbach