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[344.] Das unterschiedne Amt des Mannes und Weibes
Männer bewahren das Wesen, das Weib das Dasein der
Menschheit;
Jenseits strebt drum der Mann, dieses zur Wirklichkeit
nur.1
[345.]2 Vorzug des Weibes3
Das, was der Mann soll sein, muß sauer er selbst sich
erwerben,
Aber das Weib ist schon, was es soll sein von Natur.
[346.]4 Natura se potissimum prodit in minimis [die
Natur zeigt sich vornehmlich im kleinsten]
Darum geht auch der Mann meist nicht aus ohne Spazier-
stock,
Weiber sah ich jedoch nie noch mit Stöcken ausgehn.
[347.]5 Par exemple [zum Beispiel] die Pietisten
Männer nehmen drum oft zum Halt des Lebens den Knorz
selbst
Eines verdorbenen Baums, wenn er nur anders sie trägt.
[348.] 5 Das gesicherte, glückliche Weib
Dich, oh Weib, trägt deine Natur, die eins ist mit deiner
Bestimmung
Und nur erstrebt und begehrt, was dir die Pflicht selbst
gebeut.
Eins ist in dir von Natur, was der Mann durch die Tat erst
verbindet:
1 Das unterschiedne Amt . . . Wirklichkeit nur. Fehlt in B.
2 In B Teil von Nr. 186.
3 Vorzug . . . Weibes: Glück des Wreibes. So in B die Über'
schrift des Gedichts, das dort die Nummern 34$ bis 348 aus
A sinngemäß zusammenfaßt.
4 In B Teil von Nr. 186.
5 In B Teil von Nr. 186.
S U
Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
- Titel
- Ludwig Feuerbach
- Untertitel
- Gesammlte Werke
- Band
- 1
- Herausgeber
- Werner Schuffenhauer
- Verlag
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Datum
- 1981
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.6 x 17.8 cm
- Seiten
- 468
- Kategorie
- Geisteswissenschaften