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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 552 -
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nen schlechterdings nicht wiederhergestellt werden, denn die Originale sind schon längst durch das Alter zugrun- de gegangen, und die Kopien verlieren immer mehr von ihrer ursprünglichen Ähnlichkeit. Aber die Bilder der Geister erhalten sich immerfort in den Büchern unver- sehrt von den Unbilden der Zeit, weil sie stets ohne Ver- änderung erneuert werden können, wenn sie anders nur Bilder genannt werden dürfen, da sie ununterbrochen neues Leben schaffen, Handlungen auf Handlungen, Ge- danken auf Gedanken in allen folgenden Zeiten erregen und bewirken. Wenn die Erfindung der Schiffahrt für etwas Herrliches und Bewundernswürdiges gilt, weil sie die Schätze und Waren von einem Ort zum andern und so die entlegensten Länder durch den gegenseitigen Austausch der Lebensgenüsse miteinander in Verkehr bringt, um wie- viel mehr müssen wir erst die Erfindung der Schrift feiern, die, gleichsam hinsegelnd über den Ozean der Zeit, die ent- ferntesten Jahrhunderte durch die Mitteilung ihrer Geistes- erzeugnisse miteinander verbindet?" Draußen in der Sphäre des Handelns und Lebens an- erkennen wir wohl, daß wir die Untertanen einer all- mächtigen, alles bindenden und zusammenhaltenden Regierung sind; aber in unserm eignen Hause, d. h. im Kopfe bilden wir uns ein, die unumschränkten Herren zu sein und unsre Gedanken nur so nach Willkür aus uns wie aus dem Ärmel herausschütteln zu können. Allein auch im Geiste, auch in unsrer freisten Produktion hängen wir alle, Vergangne, Gegenwärtige, Zukünftige, anein- ander wie die Kletten, wie1 die Perlen an einer Schnur. Es denkt und schreibt ein jeder auf Kosten des andern. Die Literatur ist ein Werk, das aber in unzähligen Bänden fortgesetzt wird; die Gedanken, die wir für unsre eigen- sten, unabhängigsten halten und in selbständigen Büchern zu edieren uns einbilden, sind nur Teile dieses großen Werkes, die sich bon gre mal gre [schlecht und recht] auf die vorangegangenen beziehen; unsre besten Original- werke sind Plagiate von den Vorlesungen, die wir bei dem in uns wirkenden Weltgeiste privatissime gehört haben, 1 die . . . wie Fehlt in C. 552
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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