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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 565 -
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Geister der hocherleuchteten Seherin von Prevorst ? Mit solchen, die ihre Unsterblichkeit einzig einem Päckchen Rauchtabak verdanken, das sie bei Lebzeiten zu bezahlen vergaßen, wie weiland jener arme Schlucker in Göttingen, von dem uns Jung-Stilling gläubig Bericht erstattet? Mit solchen, die in dem ernsten Momente, wo sie eben unter dem Protektorate des Todes als Kandidaten der Geister- welt immatrikuliert werden und allen geheimen und offenen Verbindungen mit der irdischen Welt auf immer zu ent- sagen dem Tode feierlichst in die Hand geloben müssen, nichts Besseres zu tun haben, als an die schlechtesten, kindischsten Bubenstreiche ihrer Flegel jähre zurückzuden- ken oder sie gar zu wiederholen, wie jener Herr Baron, Gott hab' ihn selig!, von dem Horst in seiner „Deutero- skopie" erzählt, welcher, einer alten Gewohnheit zufolge und um ein albernes Versprechen zu erfüllen, in dem Mo- mente seines Verscheidens noch seinem fernen Freunde hinter den Ohren in die Haare kratzte? Mit solchen, deren Kraftäußerungen von ihrer persönlichen Existenz nach dem Tode nicht zu unterscheiden sind von dem Gepolter der Katzen und Ratten auf unserm Boden, deren Be- schäftigung es ist — traun, ein Geschäft, das sich ganz für einen Geist paßt, der bereits absolviert und das Examen rigorosum [die strenge Prüfung] des Todes bestanden hat —, die unsichtbaren Stiefelknechte der Menschen, wie ein Geist in der „Seherin von Prevorst", oder ihre Bartscherer zu sein, wie jener Geist in einem Märchen von Musäus? Kurz, mit solchen, die, als nichtswürdige Tagediebe und Vaga- bunden, als die faden Possenreißer und Hanswursten unseres kindischen Hangs zu Schrecken- und Schauder- geschichten, aus Besorgnis, von den hohen Herrschaften unseres Geistes mit ihren Betteleien zur Treppe hinunter- geworfen zu werden, nur an die Furcht, diese Dirne aus dem niedrigsten Stande und von dem beschränktesten Geistesvermögen, sich wenden und bei der Nacht durchs Fenster der Phantasie in ihre Kammer schleichen, um hier, zum Hohne und zur Vernunftsbetäubung aller Zweifler, Freigeister, Rationalisten1 und Philosophen, einige Vapeurs als sprechende Beweise ihrer Fortdauer nach dem Tode zu 1 Fehlt, mitsamt dem Komma davor, in C. 41* 5 6 5
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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