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Geographie, Land und Leute
Habsburg als Touristenmagnet - Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
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Seite - 67 - in Habsburg als Touristenmagnet - Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910

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Bad Ischl 67 gehörteeszumgutenTon,denSommer inIschlzuverbringen,undderbisdahin bescheideneOrtwandeltesichzumModebad228voneuropäischemFormat.Für diesteigendeAnzahlanspruchsvollerBesucherwurdenbeträchtlicheInvestitionen indieInfrastrukturgetätigt.DiebürgerlicheIschlerOberschichtorientiertesich inderFolgeamLebensstil ihrerWienerGäste.DieAnfangdes19.  Jahrhunderts bescheidenenökonomischenAussichtendesGroßteils der IschlerBevölkerung verbessertensichdurchdenAufstiegzumKurortunderhöhtendamitdensozialen StatusderBewohner.229 WährendsichIschl indererstenHälftedes19.  JahrhundertvomSalzmarktzum Kurort und schließlich zumModebadmauserte,wandelte es sich inder zweite Hälftedes19.  Jahrhundertsnochmals; eswurdekaiserlicheSommerresidenz.Nach AbdankungKaiserFerdinands1848tratFranzJosephanseineStelleundsomitan dieSpitzederMonarchie.SeineneuePositionändertenichtsanseinenregelmäßigen SommeraufenthalteninIschl,sofeierteerbereitsseinenerstenGeburtstagalsKaiser imOrt.230WenigeJahrespäterschenkteseineMutterSophiedenFrischvermählten dieVillaEltz in Ischl alsHochzeitsgeschenk.DasKaiserehepaarund seine vier Kindernutztenab1861dienach ihrenBedürfnissenumgestalteteKaiservilla jedes JahralsSommerresidenz.231 Wiedie kaiserliche Familie zogen es auch viele betuchteGäste vor, sich un- abhängig vonMietverhältnissen in Ischl aufzuhalten.Die erstenSommervillen wurdenbereits indererstenHälftedes19.  Jahrhundertsgebaut,zumTeilaufbisher landwirtschaftlichgenutztenFlächen.DieSiedlungerstrecktesichnunbisaufdie nächstgelegenenAnhöhen.DerBegriff„Villa“bezeichnetevorersteinLandhaus, dasnachadeligemVorbilderstelltwurde.DieVillaalsBautypusmitcharakteristi- schenElementenentstandinIschlerst inderzweitenHälftedes19.  Jahrhunderts, alsdie„zweiteGesellschaft“unddasnichtadeligeGroßbürgertumsichvermehrt imOrtaufhielten.SehrgutvertretenunterdenIschlerGästenwardievielfältige Künstlerschaft,auchaufgrundderNähezuihrenMäzenen.232 AuchwennIschldurchzunehmendeGästezahlenzueinemModebadwurde,blie- bendieAttribute ländlicheSchlichtheit,NaturverbundenheitundGemütlichkeit erhalten.WederdieBadeanlagennochdieHotelsoderdasVergnügungsangebot konntenmit anderen zeitgenössischenModebädernkonkurrieren. Einzig zwei 228 „Modebad“bezeichneteinenOrt,dergeradedemZeitgeschmackentsprichtundhoheGästefre- quenzenaufweist. 229 Aigner,2004,S.156. 230 WZeitung,28.8.1849,Nr.  204,S.12–13. 231 WZeitung,24.8.1853,Abendblatt,Nr.  192,S.765;Oberhammer,1983,S.32. 232 Hammer,2004a,S.180–181;Oberhammer,1983,S.14–16,31–32. https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0 © 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
Titel
Habsburg als Touristenmagnet
Untertitel
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
Autor
Ursula Butz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978–3–205–21374–1
Abmessungen
16.0 x 23.5 cm
Seiten
204
Schlagwörter
Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. EinfĂĽhrung 9
    1. 1.1 Forschungsfragen und Gliederung 11
    2. 1.2 Forschungsstand 13
    3. 1.3 Quellen und Methoden 16
  2. 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
    1. 2.1 Kaiserfamilie 23
    2. 2.2 Hofgesellschaft und Adel 45
    3. 2.3 BĂĽrgertum 50
    4. 2.4 Fazit: Erzwungene Orientierung 53
  3. 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
    1. 3.1 Lokale Tourismusgeschichte im Kontext 56
    2. 3.2 Bad Ischl 61
    3. 3.3 Meran 68
    4. 3.4 Reichenau und Semmering 75
    5. 3.5 Fazit: Zur Genesung in die Alpen 84
  4. 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
    1. 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
    2. 4.2 Verkehrsrevolution 97
    3. 4.3 Gastgewerbe 102
    4. 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
    5. 4.5 Unterhaltungsangebot 112
    6. 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
    7. 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
    8. 4.8 Politik und StaatsfĂĽhrung im Kurort 128
    9. 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
    10. 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
  5. 5. Ă–ffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
    1. 5.1 ReisefĂĽhrer 140
    2. 5.2 Die Presse 150
    3. 5.3 Allerhöchste Auftritte und Philanthropie 156
    4. 5.4 Ein Kaiserhaus fĂĽr lokale Zwecke 163
    5. 5.5 Fazit: Wechselseitige Profiteure 172
  6. 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
  7. 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
    1. 7.1 Kur-und Fremdenlisten 179
    2. 7.2 Ungedruckte Quellen 179
    3. 7.3 Gedruckte Quellen 180
    4. 7.4 Presse 185
    5. 7.5 Literatur 187
  8. 8. Anhang 197
    1. 8.1 Auswertung Kur-und Fremdenlisten 197
    2. 8.2 Bildnachweis 202
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