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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Seite - XXI -
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Seite - XXI - in Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus

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Einleitung xxiii Goffs allgemeine Forderung einer Histoire de l’Imaginaire , im Zusammenhang des vorliegenden Bandes auch die interdisziplinäre Suche nach Verknüpfungen des Jüdi- schen und des Nichtjüdischen als etwas Spezifischem der Wiener Kulturgeschichte, ist nie abzuschließen. Sie ist vielmehr ein kontinuierlicher Anspruch in der Beschäfti- gung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Deutlicher denn je ist heute, dass weit über das Fin de Siècle hinaus aus der kom- plizierten Dialektik der Longue durée einer jüdischen Akkulturation, ihrer Brüche und ihrer Wechselwirkungen, wie sie Wien vor 1938 prägten, eine Integration dieser Wiener jüdischen Erfahrung in die moderne Weltkultur entstehen konnte. Nicht zu- letzt in Wien selbst finden zu Beginn des 21. Jahrhunderts markante Entwicklungen statt, in denen die historische jüdische Erfahrung der Zwischenkriegszeit erneut auf- scheint. Das Jüdische Theater erlebt eine Renaissance, Aktivitäten jüdischer Schulen und jüdische Erwachsenenbildung sind zu einer Selbstverständlichkeit geworden, jährliche jüdische Filmfestivals, ein Jüdischer Filmclub, kulturelle jüdische Institu- tionen wie das Jüdische Museum der Stadt und der Sportverein Hakoah erneuern Ansätze eines jüdischen Lebens in Wien und stehen in Wechselwirkung mit einer sich ausprägenden religiösen Vielfalt. Die junge Generation knüpft ohne museale Empfindlichkeiten an die Wiener Zeit ihrer Großeltern in den 20er Jahren an, andere jüdische Milieus bringen osteuropäische, sephardische und israelische Traditionen nach Wien – wenngleich nicht in dem Umfang und der multikulturellen und gesamt- gesellschaftlichen Intensität wie vor 1938. Die Wiener jüdische Geschichte und Kultur wird in diesem Band im Zusammen- wirken von Sozial- und Politikgeschichte, von analytischer Religions- und Institutions- betrachtung, von theoretischer Reflexion der Prozesse der Akkulturation im Kontext von Integration, Antisemitismus und Zionismus fachübergreifend verhandelt. Dass dies ein nicht abgeschlossener wissenschaftlicher Prozess ist, in dem anknüpfend an die Diskussionen über die Rolle der Wiener Juden im Fin de Siècle und in der Zwi- schenkriegszeit erneut Fragen an die Rolle und die Bedeutung des Jüdischen in der österreichischen Kultur und Geschichte gestellt werden, wird offensichtlich durch die Vielzahl von neueren Forschungen und Ansätzen in den unterschiedlichsten Diszipli- nen. Aktuelle wissenschaftliche Fokussierungen werden unter anderem in den Unter- Jaques Le Goff, Roger Chartier, Jacques Revel (Hg.) : La Nouvelle Histoire, Les encyclopédies du savoir moderne, Paris : Editions Retz 1978. Vgl. Frank Stern, Maria Gierlinger (Hg.) : Die deutsch-jüdische Erfahrung. Beiträge zum kulturellen Dia- log, Berlin : Aufbau-Verlag 2003 ; Carl E. Schorske : Mit Geschichte denken. Übergänge in die Moderne, Wien : Löcker 2004 ; Klaus Hödl : Wiener Juden – jüdische Wiener. Identität, Gedächtnis und Performanz im 19. Jahrhundert, Innsbruck : Studienverlag 2006, Wolfgang Schmale, Martina Steer (Hg.) : Kultur- transfer in der jüdischen Geschichte, Frankfurt am Main, New York : Campus 2006.
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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