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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
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Elisabeth Malleier eingerichteten „Economic Commission“ mit, von der sie 1929 beim Kongress in Prag berichtete. Dort schlug sie die Errichtung eines „International Economic Office“ im Völkerbund vor, das aus VertreterInnen von KonsumentInnen- und ProduzentInnen- organisationen „With an adequate representation of women“ bestehen sollte. Auf der Prager Konferenz plädierte Hertzka außerdem für die Umstrukturierung der nationalen Sektionen für jene Länder, denen mehrere Minderheiten angehörten : „Yella Hertzka proposed that the structure of states with mixed nationalities should be in the form of national federations.“ Einen Monat nach dem Prager Kongress 1929 sprach eine WilPF-Deputation, der u. a. auch Yella Hertzka angehörte, bei der österreichischen Regierung vor. Die Frauen trafen mit (männlichen) Vertretern der größten österreichi- schen Parteien zusammen und sprachen sich gegen die Existenz illegaler bewaffneter Organisationen aus. Im selben Jahr organisierte die WilPF in Wien eine „Study Con- ference on East European Problems“, bei der Delegierte aus fünfzehn Länder anwesend waren. Yella Hertzka wurde 1934 in das Exekutivkomitee der WilPF gewählt. 1938 musste sie mit über fünfundsechzig Jahren nach England emigrieren. Die Anstrengun- gen der WilPF waren umsonst gewesen. Reaktionen auf den Nationalsozialismus Wie reagierten die Frauen auf den Nationalsozialismus ? Bereits bei der Machtüber- nahme der NationalsozialistInnen in Deutschland fand Olly Schwarz, die zentrale Fi- gur in der Schaffung der weiblichen Berufsberatung in Wien, die sich nach dem Ersten Weltkrieg der Wiener Sozialdemokratie zugewandt hatte, deutliche Worte. In einem 1933 in der Arbeiter-Zeitung erschienenen Artikel anlässlich der Auflösung des „Bun- Bussey, Tims, WILPF, S. 88. Bussey, Tims, WILPF, S. 87. Das Konzept des einheitlichen Nationalstaates, das sich auch in der Struk- tur der nationalen Sektionen der WilPF spiegelte, war bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts in der iaW im Zusammenhang mit den nicht deutschsprachigen Frauenstimmrechtsgruppen der Habsburgermo- narchie, insbesondere der Tschechinnen, diskutiert worden. Neuere Forschungen von Susan Zimmer- mann thematisieren eben jene Tendenz zur Nationalisierung durch die Bildung nationaler Sektionen innerhalb der internationalen Frauenbewegungsorganisationen, die u. a. auch für die nichtdeutschspra- chigen Frauenorganisationen im Vielvölkerstaat der Habsburgermonarchie sehr nachteilige Auswirkun- gen hatte. Siehe : Susan Zimmermann, „Frauenbewegungen, Transfer und Trans-Nationalität. Feminis- tisches Denken und Streben im globalen und zentralosteuropäischen Kontext des 19. und frühen 20. Jahrhunderts“, in : Hartmut Kaelble, Martin Kirsch, Alexander Schmidt-Gernig (Hg.), Transnationale Öffentlichkeiten und Identitäten im 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main, New York 2002, S. 263–302. Bussey, Tims, WILPF, S. 89f. Women’s International League for Peace and Freedom 1915–1938, Genf 1938, S. 22.
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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