Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Seite - 356 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 356 - in Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus

Bild der Seite - 356 -

Bild der Seite - 356 - in Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus

Text der Seite - 356 -

Sandra Goldstein traditional German names. The successful acculturation of Jews has a further sig- nificant illustration in the novel to the effect that the reader is not told who among the characters is Jewish and who is not. The union between the Jewish intellectual and the Viennese Baroness is depicted by Vogel as a matter of normality, wishing to tell us that Jews have an existence other than the nationalist, the Zionist. When reflecting on their union, Gordweil feels secure for the first time in his life, he says, and concludes that after all it is a natural liaison as it brings together descendants of the two great ancient races. Gordweil comes from an ancient Jewish family and can trace his descent to a great and famous rabbi from Prague. Thea, or rather Dorothea, as her cousin Rudolf prefers to call her because it sounds more dignified and tradi- tional, is the scion of an ancient race, her cousin tells her. The latter, of whom Thea says “Mein Vetter heißt auch Rudolf. Er ist etwa zwei Kopf größer als Sie — aber er ist ein Rindvieh“, likes to add : “Die Vorfahren haben zu den Kreuzfahrern gezählt, vergiss das nicht. Du musst dich vor allem vor den Juden in acht nehmen. Die Stadt Wien ist vom einen Ende zum anderen verjudet. Es wird nicht mehr zwischen Blut und Blut unterschieden. Sie verpesten die Luft.“ But Gordweil and Thea agree that he is an ass, and himself after a little Jewess, as Thea tells Rudolf. Indeed, antisemitism and assimilation went together in 1920s-Vienna. We learn that the married couple are a little mousy looking Jew and a blonde, tall, strong, baroness ; between the feminine spineless neurotic Jew with destructive tendencies, usually seen in Egon Schiele’s and Oskar Kokoschka’s paintings , and a noble Brunhilde. Rudolfinus is her name for Gordweil from the start on account of his short stature and Rabbit is her pet name for him for his quick movements. Intentionally or not, Vogel like so many of his generation was familiar with the antisemitic discourse of the time concerning the crippled Jewish body . The marriage ceremony takes place in the temple in Seitenstettengasse after Thea has gone through a process of conversion. Having a Jewish ceremony is the Baroness’ idea, as she wants to have “a real marriage“, she says — as if it were just a formality like any other civil marriage. See Frederik Grunfeld, Prophets without Honor, London 1979. David Vogel, Eine Ehe in Wien, trans. By Ruth Achlama, München, Leipzig 1992, p. 44, 45. Ibid., p. 48. “Gordweil blieb in einiger Entfernung stehen und sah den Arbeitern neidisch zu. Nein, mit denen konnte er sich wahrlich nicht messen ! Verächtlich blickte er an seinem mageren kleinen Körper hin- unter, der ihm nur aus Nerven und Hirn zu bestehen schien, und löste sich von der Stelle.“ For further reading see Daniel Boyarin, Unheroic Conduct, Berkeley 1997 ; Sander Gilman, The Jew’s Body, New York, London 1991 as well as the illustration of the topic in Theodor Herzl’s Altneuland, 1902.
zurück zum  Buch Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus"
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938