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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Seite - 358 -
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Sandra Goldstein Allegedly, the novel approaches the topic of marriage from a bourgeois point of view. People have to marry so that order can be maintained in society. Romantic love is subversive to the capitalist world since it prefers private emotion to capitalist, economic and social relationships. In modern capitalist and bourgeois society the unmarried are pariahs or drop-outs. Like Ulrich, Gordweil’s roommate, or Lotte, the dark, beautiful Jewess who is in love with Gordweil and commits suicide once she realizes the hopelessness of her love. Romantic Lotte had no place in this society and had to die. Yet Vogel’s novel is not so much an account of modern marriage life as it is a portrait of a pathological liaison in which the sadistic baroness gradually reduces the masochistic Jew to nothingness. From the start, the imagery of their relationship is that of a sado-masochistic rapport. The impression of the city triggers the reception of the essence of his marriage. The marriage turns into disease, filth, aggression, op- pression and ends with the protagonist’s murder of his beloved and tormentor. “Die Beziehungen zu Thea waren vom ersten Tag an festgelegt. Nach der Hochzeit hatte sie ihm sofort unumwunden verkündet, er solle nicht etwa glauben, die Eheschlies- sung werde ihre Lebensweise auch nur im geringsten verändern…Sie sei nach wie vor ein freier Mensch und könne tun und lassen, was sie für richtig halte. Und das tat sie auch. Ihre Mußestunden — am Feierabend und an freien Tagen — verbrachte sie überwiegend nicht mit Gordweil, sondern an Orten und unter Umständen, die ihm unbekannt waren. Er wusste nicht, wann sie kam und ging.“ On another occasion : “Thea war vor einigen Minuten gutgelaunt aufgewacht, aus dem Bett gesprungen, hatte Gordweil vom Tisch weggeschnappt, ihn wie ein einjähriges Kind vom Stuhl hochgeschwungen und ihn auf den Armen im Zimmer auf und ab getragen — sie im langen Nachthemd, er in Kleidung und Schuhen — , ihn dann ein Weilchen gewiegt und sogar mit ihm im Arm herumgetanzt, wie man es mit kleinen Kindern macht […]“9. When Gordweil is unable to provide for her constant need of money : “Im selben Moment, bevor er noch wusste, wie ihm geschah, spürte er eine schallende Ohrfeige auf der linken Wange. Funken stieben ihm vor den Augen, und der Kopf kippte weg, als sei er vom Körper abgetrennt. Im ersten Augenblick glaubte er felsenfest, das Haus sei eingestürzt und die Decke ihm auf den Kopf gefallen. […] All das dauerte nur Sekunden. Dann fühlte er ein deutliches Brennen auf der linken Wange und sah wie im Nebel Thea auf die Tür zuschreiten und hinausgehen.“ 0 After few months, when Vogel, Eine Ehe in Wien, p. 104. Ibid., p. 100. 0 Ibid., p. 106.
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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