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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Seite - 489 -
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Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung denden Worte gefallen sein : ,Junger Mann – Sie können was, Sie werden Ihren Weg machen.‘ So könnte es gewesen sein. Eines aber ist ganz sicher : 1924, der Semmering – von da an wusste Walter Jurmann, dass weder ein Studium der Medizin noch ein Platz in der väterlichen Firma sein Lebensziel sein würde. Der Musik wollte er sein Leben widmen, seine ,Karriereleiter‘ sollten die Tonleitern sein. Und von da an dürfte er auch fest an sich und an seine Berufung geglaubt haben, über alle Bescheidenheit und Ressentiments hinweg.“ Es dauerte noch drei Jahre, bis Walter Jurmann nach Berlin ging, um dort seine erste große Zeit als Komponist gemeinsam mit Fritz Rotter und später Bronislaw Kaper zu haben. Bis heute werden seine Schlager wie „Veronika, der Lenz ist da“ oder „Ninon“ gespielt. Und was heute Max Raabe an Popularität für Jurmann-Musik erreicht, gelang in den Dreißigerjahren Jan Kiepura. Die Biografie von Jurmann ent- sprach übrigens ganz dem „Zug der Zeit“. In den Zwanziger- und frühen Dreißiger- jahren wurde er rasch in Berlin berühmt, und genau diese freche Schlagerzeit erzielt auch heute die größte Wirkung. Nach der Machtergreifung der Nazis ging er nach Pa- ris, wo er französische Chansons schrieb, aber seine Wiener Wurzeln nie verleugnete. Und Jahre vor dem „Anschluss“ holte ihn bereits Hollywood. Walter Jurmann hatte schon in Berlin und in Paris immer wieder mit dem Film zu tun. Streifen wie der Jan- Kiepura-Erfolg ein lieD FÜr Dich (D 1932/1933, R : Joe May) oder abenteuer am liDo (a 1933, Čssr 1933, R : Richard Oswald) mit Alfred Piccaver gehören zu dieser frühen Filmphase ebenso wie in der Pariser Zeit die les nuits moscoVites (moskauer nÄchte, F 1934, R : Alexis Granowsky). Ab 1935 wirkte er in Holly- wood. a night in the oPera (usa 1935, R : Sam Wood) mit den Marx Brothers, mutinY on the bountY (meuterei auF Der bountY, usa 1935, R : Frank Lloyd) mit Charles Laughton und Clark Gable gehören zu seiner Hollywood-Erfolgs- serie ebenso wie sein größter Hit san Francisco (usa 1936, R : W. S. Van Dyke, D. W. Griffith). Der Film behandelt das berühmte Erdbeben in San Francisco zur Jahrhundertwende, und der Titelsong, den im Film Jeanette MacDonald kreierte, gilt bis heute als einer der populärsten amerikanischen Schlager. Jeder kennt ihn, kann ihn summen, und niemand weiß, dass er von einem Österreicher stammt. In einer Geschichte von Metro Goldwyn Meyer heißt es dazu : „The most sensational profit- maker of 1936 was San Francisco, which unexpectedly nosed past The Great Ziegfeld in the popularity stakes to become one of mgm’s all-time winners. Star power was an important factor. Clark Gable, Jeanette MacDonald and Spencer Tracy were at their best in roles tailormade by Anita Loos, whose husband John Emerson co-produced Elisabeth Buxbaum, „Veronika, der Lenz ist da“. Walter Jurmann – Ein Musiker zwischen den Welten und Zeiten, Wien 2006, S. 34f.
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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