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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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102 Aquileia Kärntner Landtag führten. Seine Ernennung zum Di- rektor der Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Ljubljana wurde verhindert. A. war spätestens ab 1897 wesentlich am Aufbau einer jungen laizistischen Intel- ligenzschicht unter den Kärntner Slowenen beteiligt. Durch seine sporadischen, überlegten und maßvollen Wortmeldungen verhinderte er nach 1907/1908 z. T. eine schärfere politische Eskalation unter den Kärntner Slowenen. Werke : Slovenci in 1848. leto. Ljubljana 1888 [einzelne Kapitel in : Österreichisches Jahrbuch 1890, 1892, 1894 u. 1896] ; Naš cesar. Ce- lovec 1898 ; Deželni stanovi kranjski od 1818–47. In : LMS, 1890, 131– 179 ; K zgodovini novomeški v 18. veku. In : IMK 2, 1892, 92–104 ; K obrtni politiki 18. veka. In : IMK 4, 1894, 58–73, 87–103 ; Ustanovitev narodne šole na Slovenskem. In : LMS, 1894, 353–317 ; 1895, 146–233 ; Die theresianisch-josefinische Schulreform in Kärnten. In : Car I, 1903, Nr. 2, 47–64, Nr. 3/4, 94–119, Nr. 5/6, 164–181, Car I, 1904, Nr. 1, 10–21, Nr. 2, 42–51, Nr. 3/4, 102–120, Nr. 5/6, 141–193 ; Zgodovinska učna snov za ljudske šole. Ljubljana 1902–1905 (Mitautor). Lit.: SBL, ES. – K. Glaser : Zgodovina slovenskega slovstva. 4. [Ljubljana] 1898, 167–168 ; Franc Kotnik : Profesor Josip Apih. In : KMD 1912, 130–135. Avguštin Malle Aquileia (älter auch Aquileja, altertümlich Aglei, friul. Aquilee, slow. Oglej, kroat. Akvileja) wurde 181 v. Chr. von den Römern als Kolonie latinischen Rechts zur Abwehr gegen Kelteneinfälle aus dem Alpen- raum angelegt. Unter Augustus stieg A. zum Hauptort der »Zehnten Region« Italiens, Venetia et Histria, auf. Spätestens Mitte des 3. Jh.s bestand in A. eine orga- nisierte Christengemeinde. Deren Entstehung wird in Legendenüberlieferung mit dem Evangelisten Mar- kus in Beziehung gesetzt. Als erster Bischof wird der Hl. →  Hermagoras genannt, der vermutlich im 3. Jh. lebte und gemeinsam mit dem Diakon Fortunatus das Martyrium erlitt (Gedenktag : 12. Juli). Historisch besser einzuordnen ist Bischof Hilarius, der ca. 285 hingerichtet wurde (Gedenktag : 16. März). Kurz nach dem Toleranzedikt Kaiser Konstantins (313) ist auf dem Konzil von Arles 314 ein Bischof Theodorus »aus der Stadt Aquileia in der Provinz Dalmatien« (de civitate Aquileiensi provincia Dalmatia[!]) bezeugt, des- sen Name auch im Mosaikboden von A. inschriftlich verewigt ist. Auf ihn geht ein früher Kirchenbau zurück. Die Synode von A. 381 befasste sich mit der Abwehr arianischer Theologie. Ein Jahrhundert später wirkte als bedeutender Theologe Bischof Chromatius von A. (388–408). Weitere herausragende Theologen bzw. Kirchenschriftsteller in der zweiten Hälfte des 4. Jh.s im Umkreis von A. waren Rufinus und Hieronymus. Um 425 war A. – in der Spätantike viertgrößte Stadt Italiens und neuntgrößte des Imperium Romanum – zeitweise auch Kaiserresidenz. Nach Zerstörungen an- geblich durch die Hunnen unter Attila (452) wurde ein Kirchenbau mit Atrium und Baptisterium errichtet. Die Metropolitangewalt des Bischofs von A. erstreckte sich im 5. Jh. über Venetia et Histria, Westillyricum (Pannonia superior), Noricum und Raetia II. In einem Brief des Papstes Pelagius I. (559) ist erstmals – ab- wehrend – der Titel eines Patriarchen für den Metro- politen von A. bezeugt (Venetiarum … atque Histryae patria[r]c[h]a). Nach dem Langobardeneinfall 568 floh Patriarch Paulinus I. mit dem Kirchenschatz auf die Inselfestung (castrum) Grado (lat. gradus = hier : Anlege- platz, Hafen ; slow. Gradež). Das Schisma im seit Mitte 6. Jh. virulenten »Drei-Kapitel-Streit« führte 606/07 zur Spaltung der Kirchenprovinz A. in die Patriarchate A. und Grado, die auch nach Beilegung des Streits (699) fortdauerte und erst 1180 zur formellen päpstli- chen Anerkennung der beiden Patriarchate führte. Im Norden und Nordosten bewirkte das Vordringen von →  Slawen den Verfall der Kirchenorganisation. Erst unter Patriarch Paulinus II. (787–802) reaktivierte A. missionarische Aktivitäten im Alpenraum. Im Streit zwischen →  Salzburg (Erzbischof Arn) und Aquileia (Patriarch Ursus, dann Maxentius) um die jurisdik- tionelle Zugehörigkeit des großteils slawischen →  Ka- rantanien (Karantana provincia) legte Kaiser Karl der Grosse am 14. Juni 811 die Drau/Drava als Grenze der beiden Diözesen fest, ohne freilich Markierungs- punkte am Fluss anzugeben. Diese von Kaiser Ludwig dem Frommen am 27. Dezember 819 bestätigte Fest- legung galt bis zur Aufhebung des Patriarchats Aquileia 1751 bzw. darüber hinaus bis zur josephinischen Diö- zesanregulierung (ab 1781). Die Grenzen der Diözese A., einer der größten des Abendlandes, waren fast ein Jahrtausend lang : im Westen der Unterlauf des Taglia- mento (slow. Tilmen), im Nordwesten das Cadore und ein Teil der Sextener Dolomiten, im Norden die Drau/ Drava bis östlich des antiken Poetovio (slow. Ptuj, dt. Pettau), dann südwärts bis zur Kolpa (kroat. Kupa, dt. Kulpa) und diesen Fluss entlang nach Westen, über den Karst (slow. Kras, it. Carso) bis nördlich von →  Trieste/ Trst/Triest an die Adriaküste. Nach den Ungarnein- fällen konnte die Kirche von A., durch Privilegien der karolingischen, ottonischen und salischen Herrscher begünstigt, ihren Besitzstand festigen und erweitern. In diesem Zusammenhang begegnen auch die Erstnen-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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