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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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125 Aškerc Anton In der »wissenschaftlichen« Forschung finden sich in der →  »Entethnisierung« Parallelen zum politischen und wirtschaftlichen A., wobei auch ein enger Konnex zwischen →  Geschichtsschreibung und kognitiver Disso- nanz besteht (siehe dort). Lit. (vgl. auch obenLit zu Assimilation) : A. Skedl (Hg.) : Der politische Nachlaß des Grafen Eduard Taaffe. Wien [e. a.] 1922, 323  ff., 340  ff.; V. Melik : Volitve na Slovenskem 1861–1918. Ljubljana 1965 ; J. Ple- terski : Narodna in politična zavest na Koroškem : narodna zavest in politična orientacija prebivalstva slovenske Koroške v letih 1848–1914. Ljubljana 1965 ; G. Fischer : Das Slowenische in Kärnten, Bedingungen der sprachlichen Sozialisation, Eine Studie zur Sprachenpolitik. Wien, Sprache und Herrschaft, Zeitschrift für eine Sprachwissenschaft als Gesellschaftswissenschaft, Reihe Monographien Nr. 1/1980 ; A. Sup- pan : Die österreichischen Volksgruppen. Tendenzen ihrer gesellschaftlichen Entwicklung im 20 Jahrhundert. Wien 1983 ; P. Gstettner : Zwang- haft Deutsch ? – über falschen Abwehrkampf und verkehrten Heimat- dienst – ein friedenspädagogisches Handbuch für interkulturelle Praxis im »Grenzland«. Klagenfurt/Celovec 1988 ; J. Pleterski : Slowenisch oder deutsch ? – nationale Differenzierungsprozesse in Kärnten (1848– 1914). Klagenfurt/Celovec 1996 ; V. Melik : Wahlen im alten Öster- reich – am Beispiel der Kronländer mit slowenischsprachiger Bevölkerung. Wien [e. a.] 1997 ; A. Malle : Spominjanje na pregon in upor, Erinne- rung an Vertreibung und Widerstand. In : A. Malle (Hg.) : Die Vertrei- bung der Kärntner Slowenen, Pregon koroških Slovencev. Celovec 2002 ; W. Drobesch, A. Malle (Hg.) : Nationale Frage und Öffentlichkeit (=  S. Karner : (Hg.) : Kärnten und die nationale Frage, Bd. 2). Klagen- furt 2005 ; M. Klemenčič, V. Klemenčič : Die Kärntner Slowenen und die Zweite Republik – zwischen Assimilierungsdruck und dem Einsatz für die Umsetzung der Minderheitenrechte. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2010, 39–51 (Volkszählungen bis 1939), 105–130 (Volkszählungen 1951–1971), 155–226 (Volkszählungen 1976–2001) ; B.-I. Schnabl : Asimilacija in sindrom posttravmatskega stresa. In : KK 2011. Celovec 2010, 117–130. Bojan-Ilija Schnabl Aškerc Anton (Ps. Gorazd, * 9. Jänner 1856 Globoko [Laško, Štajerska], † 10. Juni 1912 Ljubljana), Dichter, Übersetzer und Herausgeber. A. war das älteste von sechs Kindern. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Mutter verstarb als er 12 Jahre alt war. Er besuchte zuerst die slowe- nische, dann die deutsche Volksschule und das Gym- nasium in →  Celje. Nach dem Gymnasium studierte er von 1877–1881 an der theologischen Fakultät in →  Maribor. A., der schon während seiner Studienzeit ein Freidenker war und kirchliche Dogmen anzwei- felte, überwarf sich fortwährend mit den Kircheno- beren, weshalb er von einer entlegenen Pfarre in die nächste versetzt wurde. Aufgrund der Differenzen mit der Kirchenleitung wurde A. 1898 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Von seiner Pensionierung bis zu seinem Tod 1912 war A. Stadtarchivar von Ljubljana. Er unternahm viele Reisen in den europäischen und Nahen Osten. Auf diesen Reisen setzte er sich u. a. mit östlichen Religionen auseinander, in denen er einen Ausgleich zum katholischen Westen zu finden hoffte. Seine Reisen verarbeitete er in einigen seiner Gedichte und Reisetagebücher (V Husrev-begovi džamiji, Izlet v Carigrad, Dva izleta na Rusko). Zudem widmete er sich der Übersetzung östlicher, besonders russischer Literatur. Unter V. Bežek, Redakteur des →  Ljubljan- ski Zvon von 1895 bis 1899, war A. Koredakteur für Poesie. Von 1900–1902 war A. selbst Redakteur des Ljubljanski Zvon. A. wurde bis um 1900 von den Mo- dernisten (u. a.: Ivan →  Cankar) als größter lebender slowenischer Dichter und als Vorbild gefeiert. Marja Boršnik nennt A. den eigentlichen Wegbereiter der slowenischen Moderne, weil er die Vorarbeit für freies Schriftstellertum leistete. Als die Werke der Moder- nisten A.s Schaffen zu überragen begannen, trennten sich die Modernisten von A. A.s literarische Entwicklung : Nach einigen ano- nymen Veröffentlichungen in der Zeitschrift Zgodnja Danica publizierte er 1880 das Gedicht Trije potniki unter dem Pseudonym Gorazd in der Zeitschrift Zvon. Dieses Pseudonym behielt er bei, als er ab 1881 seine Gedichte im Ljubljanski Zvon veröffentlichte. Angeregt durch →  Levstik und →  Jurčič verfasste er anfangs lyrische Gedichte über Liebe und Heimat. 1882 be- gann er Balladen und Romanzen zu verfassen, bis er sich schließlich der epischen Poesie widmete. Über die epische Poesie kam er dem Realismus und dem Pro- gramm Fran →  Celestins (1843–1895) immer näher. A. trat, unaufhörlich zweifelnd am Katholizismus, im- mer deutlicher für das slowenische nationale Bewusst- sein und sozialistische Ideen ein. Sein Sinnen nach Freiheit der Völker und sozialer Gerechtigkeit kommt im Zyklus Stara pravda, in dem er die Zeit der slowe- nischen →  Bauernaufstände in 15. und 16. Jh. aufgreift, zum Ausdruck. Die Einsetzung der Kärntner Herzöge in slowenischer Sprache griff A. in der Dichtung Knežji kamen [→  Fürstenstein] auf (→  Fürsteneinsetzung). Mit den Gedichtsammlungen Balade in romance [Bal- laden und Romanzen] (1890) und Lirske in epske poezije [Lyrische und epische Gedichte] (1896) erreichte er den Höhepunkt seines Schaffens. Die Sammlung Ba- lade in romance wurde durch die deutsche Poetik Rudolf Gottschalls und Ernst Kleinpauls beeinflusst. A. gelang es, die eigentlich romantische, dreiteilige Bal- lade an den Realismus anzupassen. An dieser Stelle
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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