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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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187 Brollo, Jacobo Jacobo Brollo, Fresco des hl. Kyrill in St. Martin am Freu- denberg/Šmartin pri Timenici, Foto Bojan-Ilija Schnabl von B. (Hartwig : 1022–1039) Grafschaftsrechte im Eisack- und Inntal, 1091 (Altwin : 1049–1097) im Pustertal. Von der Bedeutung des an der Brennerroute gelegenen Bischofssitzes B. für das römisch-deutsche Königtum zeugt die im Juni 1080 abgehaltene Syn- ode. Seit Mitte des 12. Jh.s wurde die weltliche Macht der Brixner Bischöfe, die zwar 1179 Reichsfürsten geworden waren, durch ihre Vögte – seit dem frühen 13. Jh. die Grafen von Görz-Tirol – zunehmend einge- schränkt. Auch auf Kosten des Bistums B. schuf Graf Meinhard II. von Görz-Tirol (1259–1295) das Land Tirol. Bischof von B. in politisch turbulenten Zeiten war Kardinal Nikolaus Cusanus (1450–1464). Nach der Säkularisation 1803 erfolgten Änderungen in der Diözesanstruktur im Jahre 1818. Weitreichende Folgen hatte auch die Festlegung der Brennergrenze nach dem Ersten Weltkrieg, sodass schließlich 1964 die Diözese Innsbruck geschaffen und der Sitz des Bischofs von B. nach Bozen verlegt wurde. Die Diözese Bozen/Brixen umfasst die autonome Provinz Bozen. Lit.: A. Ogris : Die Kirchen Bambergs, Freisings und Brixens in Kärn- ten. In : Kärntner Jahrbuch für Politik (2000) 139–153, bes. 143–147 ; H. Flachenecker, H. Heiss, H. Obermair (Hg.) : Stadt und Hochstift. Brixen, Bruneck und Klausen bis zur Säkularisation 1803 – Città e Principato. Bressanone, Brunico e Chiusa fino alla secolarizzazione 1803 (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 12). Bozen 2000 ; J. Gelmi : Bistum Brixen. In : Die Bistümer des Heiligen Römischen Reiches von ihren Anfängen bis zur Säkularisation. Ein historisches Lexikon. Hg. von E. Gatz unter Mitwirkung von C. Brodkorb und H. Flachenecker. Freiburg i. Br. 2003, 145–153 ; G. Albertoni : Die Herrschaft des Bischofs. Macht und Gesellschaft zwischen Etsch und Inn im Mittelalter (9.–11. Jahrhundert) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 14. Bozen 2003 ; T. Meyer, K. Karpf : Ein unbekannter Brixner Hochstiftsbesitz des 11. Jahrhunderts in Kärnten. In : Car I 194 (2004) 367–398. Harald Krahwinkler Brnški sekstet [Fürnitzer Sextett], →  Volkslied. Brollo, Jacobo (Jakob, * 19. September 1834 Gemona del Friuli/Glemone/Humin [Friuli/Friaul], † 30. De- zember 1918 ebd.), friaulischer Kirchen- und Tafelma- ler der neonazarenischen Schule. Brollos Vater war 51 Jahre lang als Maurer saison- abhängig nach →  Ferlach/Borovlje zur Arbeit gefahren. 1847 kam B. in die Lehre zum Meister Giuseppe Bo- nitti in Gemona del Friuli (friul. Glemone, slow. Hu- min), von dem er nach 5 Jahren an die Akademie in Ve- nedig wechselte. 1854 musste er für zweieinhalb Jahre zum Militär, kehrte 1859 nach Venedig zurück und begann 1860 seine berufliche Laufbahn. 1861–1867 führte er gemeinsam mit seinem Landsmann Ettore Tommaseo Fantoni (1822–1892) Auftragsarbeiten in Kirchen und Klöstern in der damaligen Unterstei- ermark/Spodnja Štajerska durch. Nach verschiedenen Quellen malte er über 55 Kirchen vollständig oder teilweise aus. Er malte auch 15 →  Kreuzwege, zudem →  Bildstöcke und Wegkapellen. B. arbeitete, wohl auch aufgrund seiner Slowenischkenntnisse, hauptsächlich in den slowenischsprachigen Landesteilen von Kärn- ten/Koroška und in der Steiermark/Štajerska, wobei die Kunstgeschichte in Slowenien im Wesentlichen nur seine Arbeiten in Slowenien rezipiert hat. In Kärnten/ Koroška ist sein Werk bis dato wenig erforsch. Da sein Wirken eng mit der slowenischen →  Kulturgeschichte verbunden ist – erhalten sind slowenische →  Inschrif- ten und slowenische Motive –, ist diese mangelnde Rezeption wohl teilweise auch auf das Phänomen der →  »Entethnisierung« in der →  Geschichtsschreibung zurückzuführen, zumal in einer gewissen Periode slo- wenische Kulturdenkmäler (solche, die mit sloweni- schen Aufschriften versehen waren) zerstört bzw. die Inschriften systematisch entfernt wurden (→  »Ethni- sche Säuberung«). Erhalten und eindeutig B. zugeschrieben sind in Kärnten/Koroška die Malereien in St.  Lorenzen/
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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