Seite - 216 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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Chronogramm
Kapelle St. Magdalena/sv.
Magdalena, Pfarre Feistritz
an der Gail/Bistrica na Zilji,
Bertrand Kotnik
Chronogramm in St. Magda-
lena/sv. Magdalena, rechter
Seitenaltar, Foto Tomo
Weiss
St. Martin am Techelsberg/
Šmartin na Teholici
Tibitsch/Tibiče
versehene Inschrift erinnert an ein Ereignis, dessen
Jahreszahl aus dem hervorgeht. Ch. entspringen dem
Zeitgeist einer elitären, höfischen Gesellschaft, so dass
man sie auch auf Epitaphen, Münzen, Medaillen usw.
findet.
In Kärnten/Koroška sind slowenische Ch. aus dem
18. Jh. in drei Kirchenbauten erhalten, zwei nördlich
des Wörther Sees/Vrbsko jezero (→ Ossiacher Tauern/
Osojske Ture und Moosburger Hügelland/Možberško
gričevje) und eines im → Gailtal/Ziljska dolina. Ein
weiteres Ch. ist aus dem 19. Jh. und befindet sich in
St. Ulrich/Šenturh bei Maria Rain/Žihpolje auf der
→ Sattnitz/Gure.
Im Rahmen des Freskenzyklus der hl. Barbara in
St. Martin am Techelsberg/Šmartin na Teholici befin-
den sich nach Domej mehrere Ch., darunter eines, das
nach Domej die Jahreszahl 1768 ergibt. Es lautet :
VtEMNeI IezHI ChrIstVsH sVoIo
TeLKAI sWIesto NEVest’o
OWIJShzHe InV zeLV
OSDRAVI
(= V temnej jezhi Christus svojo telkai svviesto nevest’o
ovvijshzhe inu zelu osdravi) [Im dunklen Gefäng-
nis besucht Christus seine so (sehr) treue Braut und
heilt sie ganz])
Ein slowenisches Ch. in der Filialkirche Tibitsch/
Tibiče wurde nach Domej vom Pfarrer von St. Mar- tin am Techelsberg/Šmartin na Teholici Jožef Primož
Posačnik (1710–1787) um 1766 in Auftrag gegeben.
Das Ch. lautet :
ChrIstVsh Nash LVbesnIVI InVDobrV
te PoVhenI IsVeLIzhar Ie KsVeteMVPe
trV RekV Pa∫sI oVze, PaSsI AgnIete.
(= Christvsh nash lvbesnivi inv dobrvte povheni isvelizhar
je k svetemv Petrv rekv pa∫si ovze, passi agniete [Christus
unser der Güte-volle Erlöser der zum hl. Petrus sagte,
hüte die Schafe, hüte die Lämmer]). Die roten Lettern
des Ch. ergeben nach Domej die Jahreszahl 1771.
Das dritte erhaltene spätbarocke Ch. befindet sich
am Hauptaltar der Filialkirche zur hl. Magdalena im
Wald/sv. Magdalena aus 1522 in Süßenberg/Planje in
der Gemeinde Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji.
Vilhar datiert es mit 1777, nach Dehio ist es aus
1729. Bei Dehio heißt es : »Hochaltar A[nfang] 18. Jh.;
im Aufsatz Bez[eichnung] mit Chronogramm 1729,
Bez[zeichnung] bezieht sich jedoch auf einen Isidor-
altar ; …« (Ein Hinweis auf die slowenische Sprache
und somit slowenische →
Kulturgeschichte fehlt). Das
Ch. lautet :
S
ISIDORKMET
SVOLANVPERBIESHALSHE
TICHRISTIANSKESRVTE
VSHLISHI
(= S. Izidor kmet svolan v perbieshalishe ti christianske
srute uslishi [Hl. Isidor der Bauer (auch Isidor von Ma-
drid) auserwählt als Zuflucht, erhöre die armen Chris-
ten]).
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55