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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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219 Cimperman, Josip Josip Cimperman (NUK/Wiki) Heranwachsende u. a. seine Liebe zur eigenen Mutter, Familie und Natur zum Ausdruck. Die Fabel erwies sich als C.s bevorzugtes litearisches Genre und er ver- fasste sogar eine auf Lessing gestützte theoretische Abhandlung darüber, die 1872 im Kärntner Besednik erschien. Dem slowenischen Kulturarbeiter und Re- dakteur des Besednik Anton →  Umek-Okiški schien er besonders nahezustehen, denn ob seines Todes ver- fasste C. nach dem Beispiel des symbolbeladenen Ge- dicht France →  Prešerens V spomin Matiju Čopu [Zur Erinnerung an Matija Čop] das Lied V spomin Antona Umeka. Einen Teil seines Opus vereinte C.s Bruder Josip →  Cimperman posthum in der Antho- logie Pesni [Gedichte] (1874), der eine Biografie und einer Elegie von Luiza →  Pesjak nachgestellt war. In einem Brief an Fran →  Miklosich bat er jenen um eine Besprechung der Gedichte seines Bruders. Die katholische Kärntner Zeitschrift →  Slovenec kritisierte C., da der Liederband keines der signifikanten erbau- lich besinnlichen Gedichte beinhaltete und C.s Bruder nicht den gebührenden Platz in der slowenischen Lite- ratur einräumte, obwohl jener die slowenische Sprache trotz gegenteiliger zeitgeistiger Tendenzen mit größter Sorgfalt verwendet hatte und ein nicht unbedeutender Dichter gewesen war. Werke : Pesni. Zložil Franjo Ser. Cimperman ; urédil Jos. Cimperman. V Ljubljanai 1874. Lit.: SBL ; PSBL ; OVSBL. – K. Glaser : Zgodovina slovenskega slo- vstva, 4. V Ljubljani 1898, 38 ; J. Marn : Slovenec 2 (1874), 1–2, 68 ; A. Slodnjak : Realizem 1898–1895. In : L. Legiša (Hg.) : Zgodovina slovenskega slovstva III, Ljubljana 1961 (Register s.v. Cimperman) ; LPJ 1 (1972) 449 (mit Bibliografie und Schriftenverzeichnis) ; K. Sturm-Schnabl : Der Briefwechsel Franz Miklosich’s mit den Südslaven – Korespondenca Frana Miklošiča z Južnimi Slovani. Maribor 1991, 372–373. Maja Francé Cimperman, Josip (Ps. Charpentier, * 19. Februar 1847 Ljubljana, † 5. Mai 1893 ebd.), Dichter, Übersetzer. Nach dem Abschluss der Volksschule in Ljubljana blieb C. der Weg einer Weiterbildung am Gymnasium wegen einer fortschreitenden Körperlähmung versperrt. Nichtsdestotrotz eignete er sich teils autodidaktisch, teils mithilfe seines Freundes Ivan Gornik, der das Gymnasium besuchte, eine gute Allgemeinbildung an, konnte Italienisch, Französisch, Englisch und Spanisch und kannte die slowenische sowie deutsche Literatur. Zeit seines Lebens verdiente C. seinen Lebensunter- halt allein durch sein Engagement in der Literatur. C. war u. a. Koredakteur der Literaturzeitschrift Slovan, redigierte den →  Ljubljanski zvon und bereicherte mit Übersetzungen von über 20 Theaterstücken und Li- bretti (Augustin Moreto, August von Kotzebue, Karl Braun) den slowenischen Kulturraum. Schon früh begann er vereinzelte Gedichte in den Zeitschrif- ten Učiteljski tovariš, Zgodnja Danica, →  Novice, →  Slo- venski glasnik und Zora zu veröffentlichen, verstärkt im Kärntner →  Kres und Zvon (→  Publizistik). Bald erschienen seine ersten zwei kurzen Gedichtbände Pesmi [Gedichte] (1869) und in deutscher Sprache Ro- sen und Disteln (1873). Ähnlich wie sein Bruder Franc →  Cimperman eiferte er in seiner Dichtung den gro- ßen Schriftstellern der Epoche Simon →  Gregorčič, France →  Prešeren, Fran →  Levstik, Josip →  Stritar und Simon →  Jenko nach, die neben Luiza →  Pesjak, Luiza Razlag, Janez →  Bleiweis, Ivan →  Tavčar, Anton →  Aškerc u. a. gleichzeitig seine Wohltäter waren. Im Gegensatz zu seinem an- fänglichen literarischen Werk, das eher als jugendlich- unausgereift bezeichnet wurde, zeichnete C. ab den 1870er-Jahren ein ausgefeilter literarischer Stil aus. Seine hervorragende technisch-formale Ausarbeitung und die kraftvolle Motivik können als Gegenpol zu C.s körperlichem Gebrechen und als Ausdruck seiner Männlichkeit verstanden werden, die jegliche emoti- onale Verweichlichung und übertriebene Sentimen- talität ablehnte und aufrichtige Gefühle transferieren wollte. In seiner reifen schriftstellerischen Phase stellte C. eine Sammlung seiner besten Lieder in der Arbeit Pesmi [Gedichte] (1888) zusammen, die ihm große Anerkennung einbrachte. Als lyrischer Vertreter des Stritar’schen Formalismus fungierte C. vor dem Aufkommen der modernen Idee u. a. Anton Funtek, Anton Medved oder Mihael Opeka als Vorbild. Ob- wohl ihn Levstik seinerzeit als eine der markantesten Persönlichkeiten der slowenischen Dichtkunst bezeich- net hatte, ist C. schriftstellerisches Werk fast völlig in Vergessenheit geraten. Quellen : NUK, www.dlib.si. Werke : Pesmi, zložil Josip Cimperman. V Ljubljani 1869. Rosen und Disteln. Laibach 1873 ; Pesmi, zložil Jos. Cimperman. V Ljubljani 1888. Lit.: SBL ; PSBL ; OVSBL. – P. Radics : Anastasius Grün. Verschollenes und Vergilbtes aus dessen Leben und wirken. Laibach 1879, 157–166 (Kapitel : Der Musensohn im Rollstuhl) ; A. Funtek : Jožef Cimperman, o petindvajsetletnici knjižnega delovanja. In : LZ 10 (1890) 8–9 ; K. Glaser : Zgodovina slovenskega slovstva, 1. [Ljubljana] 1894, 37–43 ; J. Glonar : Iz Cimpermanovega kroga. In : LZ 40 (1920) 8, 523–531 ; S. Janež : Pregled Slovenske književnosti. Maribor 1966 ; K. Sturm-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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