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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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226 Čajčman, Jaka Werke : Vertheilung der Völkerstämme und ihrer Gruppen in der österrei- chischen Monarchie. Wien 1856 (Nachdruck in : Die Slawischen Spra- chen, Bd. 15/1988 : 79–138) ; Ethnographie der Österreichischen Mon- archie, 3 Bände. Wien 1855–1857 ; Österreichs Neugestaltung. Wien 1858 ; Tafeln zur Statistik der österreichischen Monarchie seit 1848. Lit.: ÖBL ; ES. – H. Goebl : Zur Frühgeschichte der italienischen Stu- dien in Österreich. Der statistisch-ethnographische Beitrag von Carl (von) Czoernig (1804–1889). In : Intellektuelle Redlichkeit – Intégrité in- tellectuelle. FS für J. Jurt. Heidelberg 2005. Otto Kronsteiner Čajčman, Jaka (Pirkdorf/Breška vas), Kulturaktivist, →  Šmihel. Slovensko katoliško izobraževalno društvo za Šmihel in okolico [Slowenischer katholischer Bildungs- verein für St.  Michael und Umgebung]. Čandik, Janez (Čandek, Tschandik[h], Candik, Ts[ch]an - de[c]k Johann, * um 1581 Višnja Gora [Ivančna Go- rica, Dolenjska], † 8. Oktober 1624 Graz), Jesuit, Autor, Prediger. Č. hatte höchstwahrscheinlich die Lateinschule in Ljubljana besucht, im Jahre 1600 trat er in den →  Jesu- itenorden ein. Das Noviziat machte er in Brno (1600– 1602). Nach Beendigung des Philosophiestudiums in Graz (1603–1606) unterrichtete er im Kollegium in Jindřichův Hradec (dt. Neuhaus) zunächst Grammatik, danach Syntax. 1608 kam er nach Ljubljana, wo er 1608 am Jesuitengymnasium in Ljubljana Grammatik unter- richtete, 1609 Syntax. 1610 begab er sich zum Studium der Theologie nach Graz und wurde 1612 oder 1613 ordiniert. Ende Juli 1613, nach der dritten Probation in Eberndorf/Dobrla vas kehrte er nach Ljubljana zurück. Anfang November begann er mit dem Religionsunter- richt. Nach Einweihung der Jakobskirche im Novem- ber 1615 predigte Č. dort als Erster in slowenischer Sprache. 1620 wurde er nach Klagenfurt/Celovec an das Jesuitenkollegium geschickt. In der Spitalskirche in Klagenfurt/Celovec sollte im selben Jahr die Predigt in slowenischer Sprache eingeführt werden, was höchst wahrscheinlich Č. zuzuschreiben ist. 1621 kehrte er nach Ljubljana zurück und nahm das Amt des Predi- gers wieder auf. 1624 begab sich Č. nach Graz, betreute dort Pestkranke und starb. Mit seiner Bearbeitung von Lektionar, Katechismus und Liederbuch für die Volkssprache gehört Č. zu den bedeutendsten slowenischen Autoren der →  Gegen- reformation. Er vollzog damit die Zielsetzung von Bischof Tomaž →  Hren. In Zusammenarbeit mit diesem erarbeitete er 1612 nach dem Missale von →  Aquileia (dieses wurde trotz Verbotes durch die Synode der Diözese von Ljubljana 1604, die den rö- mischen Ritus vorschrieb, noch immer bevorzugt ver- wendet) die erste slowenische Ausgabe der Sonntagsle- sungen und Evangelien unter dem Titel Evangelia inu lystuvi für den Druck. Den redigierten Text schickte er an Hren zur Approbierung, der nach Durchsicht des Manuskripts zusammen mit dem Jesuitenpater Mali, außer einigen Fremdwörtern nur wenige Änderungen vornahm. Das Buch blieb in Sprache und →  Schrift der protestantischen Überlieferung und eng dem Mis- sale von Aquilea und der Bibelübersetzung von Jurij →  Dalmatin verbunden. Dem Lektionar sind zwei Gebetsformeln beigefügt (»za vsega krščanstva nad- loge in reve [Für die Plagen und Qualen der gesam- ten Christenheit]) und zwei christliche Beichtformeln. Beides wurde nach der Predigt gebetet. Č. hatte sie aus dem Deutschen übersetzt. Die Evangelia inu lystuvi wurden zum wichtigsten Buch der Gegenreforma- tion und waren 1613 ohne Angabe des Bearbeiters im Verlag von Hren in Graz in einer Auflage von 3.000 Stück erschienen. Von diesen sind nur wenige erhalten geblieben. Auch der kleine Katechismus von Petrus Canisius wurde von Č. übersetzt und mit dem Titel Catechismus Petri Canisii, skuzi malane figure nap- rej postavlená [Katechismus des Petrus Canisius, durch gemalte Figuren vor gestellt] versehen. Die Ausgabe erschien 1615 in Augsburg und war auf Kosten des Domdekans Michael Mikez (Mihael Mikec) von Ljubljana in einer Auflage von 2.000 Stück gedruckt worden. Das einzige bisher bekannte Exemplar be- wahrt die Universitätsbibliothek München auf. Wahr- scheinlich 1620–1627 ist die Übersetzung des großen Canisischen Katechismus entstanden. Möglicher- weise war der Übersetzer auch Č. (bevor er 1620 nach Klagenfurt/Celovec ging). Č.s zwei Bearbeitungen sind die bedeutendsten Werke der Gegenreformation, haben sie doch für spätere Bearbeitungen und Über- setzungen die Grundlagen geschaffen. Quellen : NUK ; NMS [Evangelia inu lystuvi] ; UB München [Ca- techismus]. Üb.: Evangelia inu lystuvi na vse nedéle, inu jmenite prasnike, céliga léjta, po stari kàrszhanski navadi resdeleni. v’ Némshkim Grádzu 1612 ; Ca- techismus Petri Canisij Soc. Iesu Th., skusi malane figure napréj postavlen. v’ Augspurgi 1615. Lit.: SBL ; ZSS 1 ; EJ ; ES ; OVSBL. – J. W. Valvasor : Die Ehre des Hertzogthums Crain, 2. Bd., 6. Buch, Laybach 1689, 352 ; J. G. Dolničar : Bibliotheca Labacensis publica Collegii Carolini Nobilium, (Hs.) 1715, 40 ; Sotvell : Tsandeck, Joannes. In : Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu. Collectionis scriptorum ejusdem Societa- tis Universae. 1. Viennae 1855, 371 ; P. Radic : Slovenščina v besedi in
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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