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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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230 Čimžar, Mirko Črnjanski rokopis bzw. im Bereich des →  Völkermarkter Hügellandes/ Velikovško podgorje. Čimžar, Mirko, vlg. Obrit (Kulturaktivist), →  Gorjanci. Slovensko izobraževalno društvo Gorjanci, Kotmara vas [Slowenischer Bildungsverein Gorjanci, Köttmanns- dorf]. Čop, Matija (* 27. Jänner 1797 Žirovnica (Gorenjska), † 6. Juli 1835 Ljubljana), klassischer Philologe, Litera- turkritiker, Vorreiter der slowenischen wissenschaftli- chen Literaturgeschichte. Č. wurde in einer bescheidenen Bauernfamilie in der Gorenjska (Oberkrain) geboren. Die Grund- und Mittelschule besuchte er in →  Ljubljana. Er studierte 1814–1817 drei Jahre in Wien Philosophie und 1817– 1820 in Ljubljana Theologie. Als Gymnasialprofessor war er 1820 in Rijeka (Kroatien) tätig, 1822–1827 in L'viv (Galizien). Sein Wunsch, eine universitäre Lehr- tätigkeit zu erlangen, ging nicht in Erfüllung. 1827 kehrte Č. als Gymnasialprofessor nach Ljubljana zu- rück, 1830 übernahm er als Bibliothekar die Leitung der Lyzealbibliothek, die er organisierte und moderni- sierte. Č. reiste viel, führte eine umfangreiche Korre- spondenz, erwarb umfassende Sprachkenntnisse und eignete sich bereits kulturelles Wissen an. Da er sich vor allem dem Studium und der Rezeption widmete, publizierte er nur einige wenige deutsche Texte. Im Juli 1835 verunglückte er beim Baden in der Save bei Tomačevo in der Nähe von Ljubljana und ertrank. Bereits während seiner Studienjahre, danach in Ri- jeka und in L'viv und auch später erwarb Č. eine hohe Bildung und umfangreiches Wissen. Er eignet sich 19 Sprachen an, vertiefte sich in die Weltliteratur und in die zeitgenössische Kunstkritik und Praxis. Intensiv stu- dierte Č. die griechische und römische Literatur und be- gannsich unter dem Einfluss der Gebrüder Schlegel und anderer für Dante, die Trubadourliteratur der Pro- vençe, die mediterrane Rennaissance, das Barock und die zeitgenössische Romantik (Byron, Manzoni, Goe- the, Mickiewicz) zu interessieren. Er sublimierte die Ideen der Theoretiker der Romantik und verbreitete diese in seinem Freundeskreis, wobei er nach dem Jahre 1828 vor allem großen Einfluss auf Francè →  Prešeren ausübte, dessen Aufmerksamkeit er auf die klassische Romantik lenkte und für den Gebrauch der romani- schen Versformen begeisterte. Er unterstützte die He- rausgabe des Allmanachs Kranjska čbelica (1830–1833) und wurde als Zensor zu seinem Schutzherrn. Für P. J. →  Šafaříks geplante Neuausgabe seiner Geschichte der Slawischen Sprache und Literatur in allen Mundarten be- endete Č. im Juni 1831 das Kapitel über die slowenische Literatur. Doch das deutsche Manuskript mit Anmer- kungen von Jernej →  Kopitar, das als erster Versuch einer allgemeinen slowenischen Literaturgeschichte gilt, erschien erst in der Ausgabe von 1864, die Konstantin Jireček nach dem Tode seines Schwiegervaters her- ausbrachte. In einer Reihe von deutsch geschriebenen Artikeln griff Č. in den so genannten ABC Streit ein (In einer Separatausgabe bei Kleimayr in Ljubljana publizierte er den ABC Krieg 1833 mit der gesamten Polemik). Č. präsentierte darin ein neues slowenisches Kulturprogramm und verwarf die konservativen sprach- lichen und kulturellen Ansichten der Gegner. Anstelle einer Erbauungsliteratur für die bäuerliche Bevölkerung, trater für eine qualitativ hochstehende laizistische Lite- ratur für die Gebildeten ein. Beide Konzepte kammen zwar aus demselben Geist der nationalen Wiedergeburt (→  Preporod), doch konnte das neue ästhetische Pro- gramm das utilitaristische nicht sogleich ersetzen. Die- selben Meinungsverschiedenheiten lagen seinem Streit mit Jernej Kopitar zugrunde. Č. interessierte sich für das Geschehen und die Publikationstätigkeit der Kärnt- ner Slowenen), für die →  Carinthia, besuchte mehrmals →  Klagenfurt/Celovec und hatte Kontakte zu Urban →  Jarnik und Anton Martin →  Slomšek, sowie sei- nem ehemaligen Schulkollegen A. Smolnikar. In sei- nen literaturgeschichtlichen Überblick schloss Č. auch Kärntner Autoren (Ožbald →  Gutsman, Urban Jar- nik) und Kärntner Drucker ein. Werke : Nuovo discacciamento di lettere inutili, das ist : Slowenischer ABC-Krieg. Ljubljana 1833 [Separatdruck aller Texte zum ABC- Streit] ; P. J. Šafařik’s Geschichte der südslawischen Literatur, I. Sloveni- sches und glagolitisches Schriftum. Praga 1864 ; Izbrano delo. Ljubljana 1973 ; Pisma Matija Čopa I–II. Ljubljana 1986. Lit.: SBL ; ÖBL ; EJ ; ES ; OVSBL. – K. Glaser : Zgodovina slovens- kega slovstva, 2, [Ljubljana] 1895, 140–143 ; ZSS II (1959) 78–90 ; J. Kos : Matija Čop. Ljubljana 1979 ; J. Kos (Hg.) : Matija Čop. Pisma in spisi. Ljubljana 1983 ; J. Kos, A. Slodnjak (Hg.) : Pisma Matija Čopa I–II. Ljubljana 1986. Marijan Dović ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Črnjanski rokopis, dt. Handschrift aus Črna na Koro- škem, das ist : Liber Fraternitatis B.M.V. [S. Osbal di] in Sourcenpach 1633 [s]ub R. D. Andrea Mil lo[s]t ibidem Par- ocho [Bruderschaftsbuch Beatae Mariae Virginis [St.  Os- wald] in Schwarzenbach 1633, geführt vom hochwürdi- gen Herrn Andreas Milost, Pfarrer dortselbst].
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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