Seite - 258 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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»Dobrač«, Slovensko tamburaško in pevsko društvo
Auftritt des Tamburizzacho-
res in Camporosso/Saifnitz/
Žabice im Kanaltal/Val
Canale/Kanalska dolina, KS
23. 2. 1905
Einladung, KS 1927
Moški sekstet Brnca, Vse tə
ŭuštne liəte moje
Moški sekstet Brnca, Jes
səm an buərən pavər
Mitstreitern Rudolf →
Mencin, Pavel →
Košir und
Vinko → Möderndorfer organisierte D. in dieser
Zeit das slowenische Schulwesen im Bezirk → Völker-
markt/Velikovec unter jugoslawischer Verwaltung mit
(→ Schulwesen unter jugoslawischer Verwaltung in
der Zone A). Nach der → Volksabstimmung musste er
Österreich verlassen und kam an die Schule seines Ge-
burtsortes Leše, wo er bis 1925 unterrichtete und auch
seine politische Arbeit fortsetzte. Insbesondere war er
an der Grenzkorrektur von Leifling/Libeliče politisch
mitbeteiligt (Logar) (→ Vertrag von Saint-Germain).
In Leše bemühte er sich um die Entwicklung des Ortes
und die Gründung der Genossenschaft.
Von 1925 an unterrichtete D. bis zu seiner Pensio-
nierung im Jahre 1935 an der Grundschule in Prevalje.
Als Lehrer forschte und schrieb er über die sozialen
Gegebenheiten des Ortes. Seine Abhandlungen veröf-
fentlichte er im Popotnik. Im Jahre 1929 entstand die
Monografie : Vpliv socialnih razmer na razvoj otroka
na Prevaljah. Er war auch in Kulturvereinen aktiv und
schrieb Theaterstücke. Außerdem war er aktives Mit-
glied der Sozialdemokratischen Partei. 1941 wurde
er verhaftet und nach Serbien deportiert. Nach seiner
Rückkehr 1945 widmete er sich dem bäuerlichen Ge-
nossenschaftswesen im Mießtal (Jože Jurančič in : En-
ciklopedija Slovenije 2/1988, S. 273).
Vom Kulturverein Leše wurde ihm zum 40. Todestag
im Jahre 2004 an der Südseite der Grundschule Leše
eine Gedenktafel errichtet, die folgenden Text enthält :
Karel Doberšek, 18. 10. 1889 Leše – 14. 9 .1964 Pre-
valje Učitelj, šolski upravitelj, kulturni delavec in publicist.
KD Leše 2004 [Lehrer, Schulleiter, Kulturarbeiter und
Publizist]. D.s Tochter Mira hat in der Zeitung Večer
vom 14. 5. 1977 ihre Jugenderinnerungen an das Dorf
Schwabegg/Žvabek veröffentlicht.
Quellen : Mir, 2. 3. 1912, Nr. 9, S. 60 ; Lib.mem.Sch., S. 23 ; Vgl.: Mir,
10. 2. 1912, Nr. 34, S. 6 ; Lib.mem.N., S. 29, 36, 37.
Werke : Vpliv socialnih razmer na razvoj otroka na Prevaljah. Prevalje
1929 ; Abhandlungen in : Popotnik.
Lit./Web : ES (J. Jurančič). – M. Doberšek : Žvabek, vasica moje mla-
dosti In : Večer 14. 5. 1977 ; E. Logar : Vsaka vas ima svoj glas. Libeliče,
Celovec 1994, 146 ; http://www.kleindenkmaeler.at/detail/gedenkta-
fel_karel_dobershek_gewidmet (24. 1. 2014).
Engelbert Logar
»Dobrač«, Slovensko tamburaško in pevsko društvo
[Slowenischer Tamburizza- und Gesangsverein »Do-
brač« (Dobratsch)], gegründet am 29. November 1906
in Fürnitz/Brnca. Ziel des Vereins war die Stärkung des slowenischen Identitätsbewusstseins durch geselliges
Musikschaffen.
Im Jahr 1901 kam der Händler, Mesner und Or-
ganist Janez Miklavič aus Rinkenberg/Vogrče im
→ Jauntal/Podjuna nach Fürnitz/Brnca im → Gailtal/
Zilja. Er war voller Ideen für den Chorgesang und die
Musik. Obwohl er erst 25 Jahre alt war, gelang es ihm
alsbald die Jugend um sich zu versammeln und er grün-
dete einen ersten Kirchenchor, der auch slowenische
→ Volkslieder sang. 1903 begann unter seiner Leitung
auch die Tamburizzagruppe zu musizieren (→ Tambu-
rizzamusik). Der Verein wurde schließlich 1906 formell
gegründet. Unter den Gründungsmitgliedern waren
neben Janez Miklavič noch Michael Wielč (der
erste Vereinspräsident), Ivan Kraicar, Tomaž Uršic
und Karl Kacianka. Das Motto des Vereins lautete :
Tudi v sili, v šali se ne laži ; Kakoršen si, takega se kaži
[Auch in der Not und im Scherz lüge nicht : Zeige dich,
so wie du bist] (→ Kulturvereine).
Der Tamburizza-Verein organisierte eigenstän-
dige Konzerte und trat bei Theaterspielen (→ The-
ater) und Tanzveranstaltungen auf sowie im Gailtal/
Zilja bei → Kirchtagen und Hochzeiten. Mit seinen
Gastspielen kam er bis Mellweg/Melviče (→ Melviče,
Katoliško slovensko izobraževalno društvo). Berühmt war
er für seine Brnška polka [Fürnitzer Polka], die Janez
Miklavič komponiert hatte. Der Verein hatte zwei
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55