Seite - 259 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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Dobratsch/Dobrač
Tamburizzaensemble Dobrač,
SEM
Dobratsch/Dobrač, vom Sü-
den, Foto Bojan-Ilija Schnabl Gesangsvereine, einen gemischten und einen Männer-
chor. Miklavič war jedoch nicht nur ein hervorragen-
der Dirigent, sondern auch ein hervorragender Regis-
seur. 1908 führte der Verein als erster das Volksstück
Miklova Zala [Die Zala vom Mikl-Hof] von Jakob
→
Sket auf (und zwar noch nach dem Manuskript
von Jaka → Špicar) sowie eine Operette, den Kovačev
študent [Der Student des Schmieds], und zahlreiche
weitere Stücke.
Bevor die Vereinsmitglieder ihr eigenes Vereinshaus
gründeten, führten sie ihre Veranstaltungen im Gast-
haus pri Grobnu und später auch im Gasthaus pri Pran-
garju auf. Die feierliche Eröffnung des Vereinshauses
am 14. November 1909 wollten die Deutschnationa-
len gewaltsam verhindern. Wegen Schulden musste
der Verein das Haus 1918 wieder verkaufen. Nach dem
Ersten Weltkrieg übernahm Janez Gallob, vlg. Marko,
die Leitung des Vereins, der auch die Schauspielgruppe
leitete. Den Chor übernahm nach Miklavič der Or- ganist Hanzej Kropiunik. Mit ihm feierte der Chor
große Erfolge weit über Fürnitz/Brnca hinaus. 1931
wurde das Brnški sekstet [Fürnitzer Sextett] gegrün-
det, mit dem in Salzburg die erste Schallplatte mit
kärntnerslowenischen Liedern aufgenommen wurde.
Am 6. Juni 1937 wurde im Gasthaus pri Prangarju in
Sigmontitsch/Zmotiče der Ziljski dan [Gailtaler Tag]
veranstaltet, an dem alle slowenischen Gailtaler Ver-
einsgruppen teilnahmen. Die Veranstaltung wurde von
über 600 Besuchern aus allen Gebieten → Südkärn-
tens/Južna Koroška besucht. Das Schauspiel Madona v
gozdu [Maria im Walde] verboten die Nazis 1939. 1941
wurde jegliche slowenische Vereinstätigkeit untersagt
und der Verein behördlich aufgelöst.
Nach dem Krieg wurde der Verein unter dem Namen
Slovensko prosvetno društvo Dobrač [Slowenischer Kul-
turverein Dobrač (Dobratsch)] wiedergegründet.
Lit.: KLA ; Ante Beg : Narodni kataster Koroške. V Ljubljani, dne 2. ju-
lija 1910, 45–46 (http://www.sistory.si/SISTORY :ID :27172) ; Kako
so delali prosvetaši pod Dobračem. In : KSK 1959. Celovec 1959, 101–
105 ; Slovensko prosvetno društvo »Dobrač« na Brnci, Poživitev odrske
dejavnosti na Brnci. In : KK 1985. Celovec 1984, 121−122 ; I. Destov-
nik : Slovenska kulturna društva. In : KK 2000. Celovec 1999, 48–201.
Web : www.spd-dobrac.at/ (8. 9. 2012).
Uši Sereinig ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl
Dobratsch/Dobrač, → Bergname, → »Dobrač«, Slo-
vensko tamburaško in pevsko društvo [Slowenischer Tam-
burizza- und Gesangsverein »Dobrač« (Dobratsch)] ;
→ Gailtal/Ziljska dolina.
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55