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Dolina/Dolina, Wallfahrtsort
Dolina/Dolina, Innenansicht
mit Altarbild von Peter
Markovič, Foto Bojan-Ilija
Schnabl
rung gegeben, daß sie alles, um was sie gefragt werden,
wahrhaft und getreu angeben sollen.« (→
Windisch)
Die Diözese genehmigte schließlich im Oktober
1860 die Errichtung einer Kapelle, zumal Dolina/Do-
lina bereits zu einer populären slowenischen →
Wall-
fahrt geworden war (obwohl die Erscheinung selbst
laut Informationen des örtlichen Pfarrverbandes nie
wirklich anerkannt wurde). Die Kirche, die im Ge-
meindegebiet von Grafenstein/Grabštanj steht, wurde
gleichzeitig der unmittelbar benachbarten, damals slo-
wenischen Pfarre Poggersdorf/Pokrče einverleibt.
Am 26. Juli 1861 wurde der Eckstein einer groß
dimensionierten Kirche gelegt. Zwischen 1861 und
1863 wurde ein historistischer Kirchenbau von Anton
Faleschini nach Plänen von Anton Bierbaum mit
hohem Presbyterium und zweiseitigem, spitzem Chor-
schluss errichtet. In der Folge ging nach Singer das
Geld aus und es wurde zunächst nur das Presbyterium
gebaut, das Bischof Valentin → Wiery am 11. Okto-
ber 1863 einweihte. Der 1882 errichtete Turm stürzte
bereits 1889 ein und zerstörte dabei das Kirchenschiff
(so der Pfarrverband). Das Altarbild aus dem Jahr 1906 stammt vom slowenischen akademischen Maler Peter
→ Markovič aus Rosegg/Rožek. Es ist der klassi-
schen Bildsprache verhaftet und weist in der Formen-
und Farbsprache bereits auf die Kälte des beginnenden
20. Jh.s (die für den Expressionismus charakteristisch
ist). Die Zeitung → Koroški Slovenec berichtet anläss-
lich der feierlichen Einweihung neuer Kirchglocken
mit einer zweisprachigen → Inschrift am 5. Juli 1925
von dem Ereignis und hebt insbesondere die deutsch-
nationale Störaktion der Heimatschutzler hervor. Ob-
wohl ohnehin ein zweisprachiger Kirchgesang vor-
gesehen war, weil Geld für die Glocken im weiteren
Umfeld gesammelt worden war, stießen sich die Hei-
matzschutzler an den slowenischen → Kirchenliedern,
die unter der Leitung einer Frau Kulturer und eines
Herrn Ledervaš harmonisch und schön vorgetragen
worden seien.
Das Langhaus wurde 1957 neu gebaut. 1999/2000
kam es durch Ferdinand Certov und Robert Mo-
rianz zu einer völligen modernen Neugestaltung
insbesondere des Kirchenschiffs und der Westfas-
sade (»Autobahnkirche Maria im Walde« bzw. Maria
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55