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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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264 Dolinar, Janko Dolinar, Janko (Johann, Ivan, Ps. Savinčan, * 5. Juni 1881 Griže [Celje, Štajerska], † 28. September 1965 Maribor), Priester, ethnopolitischer Funktionär. D.s Vater, der Ende der 1860er- Anfang der 1870er- Jahre Kärnten/Koroška verließ, war Lehrer in Pört- schach am See/Poreče ob Vrbskem jezeru. D. besuchte das Gymnasium in →  Celje und trat 1901/1902 als Alumnus ins →  Priesterseminar in →  Klagenfurt/Ce- lovec ein. Hier war er bei der →  Akademija slovenskih bogoslovcev [Akademie der slowenischen Priesterse- minaristen] aktiv und führte in den Studienjahren 1902/1903 und 1903/1904 die Redaktion der handge- schriebenen Zeitschrift Bratoljub (→  Publizistik). Nach der Priesterweihe wirkte er als Kaplan in →  Tainach/ Tinje, danach als Kaplan und Administrator in Ebern- dorf/Dobrla vas, hierauf als Provisor und Pfarrer in St.  Margarethen ob Töllerberg/Šmarjeta pri Velikovcu. In Sankt Francisci/Želinje gründete er eine slowenische Spar- und Darlehenskasse (→  Genossenschaftswesen, →  Srce. Slovensko katoliško izobraževalno društvo za Do- brlo vas in okolico [Slowenischer katholischer Bildungs- verein für Eberndorf und Umgebung], →  Völkermark- ter Hügelland/Velikoško podgorje, Kulturvereine) und führte sie als Sekretär. Nach der Reorganisation des →  Katoliško politično in gospodarsko društvo za Slovence na Koroškem [Katholischer politischer und wirtschaft- licher Verein für die Slowenen in Kärnten] wurde er dessen Vertrauensmann. 1910 war D. in die sog. Klagenfurter Bahnhofsskan- dale verwickelt. Er verwahrte sich gegen eine Zurecht- weisung des Ordinariats und sprach diesem das Recht ab, sich einzumischen, da es sich bei der Forderung nach Fahrkarten in slowenischer Sprache weder um eine kirchliche noch um eine kirchenpolitische An- gelegenheit handle. Im Mai 1919 wurde er infolge der Offensive der Volkswehr arretiert. Er kam Ende Mai frei, verließ nach der →  Volksabstimmung Kärn- ten/Koroška und wurde auf eigenen Wunsch aus dem Dienst der Diözese →  Gurk/Krška škofija entlassen. D. wirkte als Pfarrer in Sv. Primož na Pohorju, wo er wie- der im lokalen →  Genossenschaftswesen und auf dem Schul- und Bildungssektor tätig wurde. Im April 1941 wurde er verhaftet, in der Haftanstalt Meljske kasarne menschenunwürdig behandelt und nach Kroatien de- portiert, wo er auf einer Pfarre in unmittelbarer Nähe des KZ Jasenovac Dienst versah und Schreckliches ansehen musste. Nach dem Krieg kehrte er auf seine Pfarre zurück. Seine umfangreichen Tagebücher sind in Verlust geraten. Quellen : ADG ; NŠAMb (Tagebuch). Avguštin Malle Domači prijatelj [Der Hausfreund] ; Untertitel : Za- bavno-poučna priloga »Mir-u« [Unterhaltsam-beleh- rende Beilage des →  Mir] ; Motto : Vse za vero, dom, cesarja ! [Alles für den Glauben, das Heim, den Kaiser !], erschien zwischen 10. Jänner 1897 bis 30. Dezember 1898 zweimal monatlich, teils illustriert ; in : V Celovcu ; Druck : Tiskarna družbe sv. Mohorja (→  Mohorjeva) ; Herausgeber und Eigentümer : Gregor →  Einspie- ler ; Redakteur : Ivan Teršelič. Die Mitarbeiter, die teilweise auch für den →  Mir schrieben, publizierten in der Regel unter einem Pseudonym, darunter : Bog- dan (Franjo Neubauer, Lieder und heimatliebende Beiträge), Svečan (Franc Štingl, Lokalnachrichten), F. R. (Franc Rup), Alojzij Vakaj, Jak. Seebacher, V. Hutter, Reberčan, Kovačev, Rapizar u. a. Rubriken : einleitendes Gedicht, anschließender Prosateil, Gospodarske stvari [Wirtschaftliches], Drobiž [Kurznachrichten], Uganke [Rätsel], Smešničar [Witze- macher]. Die Zeitschrift war inhaltlich belehrend und reli- giös-erbaulich angelegt. Die Prosa setzte sich aus pa- rabelhaften Texten (Kaznovana lakomnost [Gestrafte Habgier]), Volkserzählungen (→  kralj Matjaž), Kurz- geschichten und Märchen (Zv. Hema v Podgorjah [Die Heilige Ema in Maria Elend]), Humoresken (Kaj je Štefej v Celovcu doživel [Was Štefej in Klagenfurt er- lebte]), Übersetzungen u. a. zusammen. Die Texte im Nachrichtenteil resümierten bzw. übernahmen teil- weise Artikel aus anderen, überwiegend slowenisch- aber auch deutschsprachigen Printmedien, u. a. aus Kärnten/Koroška, wobei genau gekennzeichnet war, aus welcher Zeitung bzw. Zeitschrift geschöpft wurde (z. B. Carinthia, Besednik, Danica, →  Sovenec, →  Domol- jub, →  Slovenski glasnik, Slovenski gospodar, →  Edinost, Novice, Primorski list u. a.). Das Blatt hatte einen starken Lokalbezug zu Kärn- ten/Koroška. Neben wirtschaftlich-sensibilisierenden Inhalten zu Land- und Forstwirtschaft, Obstbau (Živinorejska pravila [Regeln zur Rinderzucht]), u. a. brachte der D. p. auch Neuigkeiten aus der Kirche (zur Pfarre Sv. Urh in Zell Pfarre/Sele, zu Sebastian Kneipp, Davorin Štembal). Von besonderem Interesse war ein Beitrag in Folge zu den slowenischen →  Ortsnamen in Kärnten/Koroška Nekaj o slovenskih krajevnih imen na Koroškem (3/1897–21/1897). Der Autor Franc Rup berücksichtigte bei seiner Studie →  Personennamen,
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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