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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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287 Edinost Škofiče. Slovensko prosvetno društvo »Edi nost« Škofiče KS 6. 1. 1926 življenje v fari Št.  Tomaž od začetka 20. stoletja do nemške okupacije. In : KK 2009. Celovec 2008, 139–156 ; K. Sturm-Schnabl : Sloven- sko narečje v funkciji komunikacijskega sredstva za tuje prisilne delavce v letih 1938–1945 v političnem okraju Celovec. Dokumentacija o sloven- skem življu do druge svetovne vojne. In : Obdobja 26 – Metode in zvrsti. Slovenska narečja med sistemom in rabo. Ljubljana 2009, 371–391 ; B.-I. Schnabl : Asimilacija [med koroškimi Slovenci] in sindrom posttra- vmatskega stresa. In : KK 2011. Celovec 2010, 117–130 ; B.-I. Schnabl : Celovško polje, neznani zaklad osrednje slovenske kulturne pokrajine. In : KK 2013. Celovec 2012, 107–122 ; M. Škrabec : Slovenski pozdrav s Koroške, Stare razglednice pripovedujejo. Ljubljana 2014 (Abbildung einer Postkarte aus St.  Thomas/Šenttomaž : Pozdrav iz Št.  Tomaža pri Celovcu, gesendet 1912 ; S. 87). Katja Sturm-Schnabl Edinost Škofiče. Slovensko prosvetno društvo »Edi nost« Škofiče [Slowenischer Kulturverein Edi- nost (Einheit) Schiefling]. Die Gründungsversamm- lung wurde für den 22. Jänner 1905 im Saal der Krištof- Villa einberufen. Der Verein nannte sich zunächst Bildungs- und Gesangsverein »Slavček« (Nachtigall) und noch vor der Volksabstimmung wurde der →  Kul- turverein in »Edinost« [Einheit] umbenannt. Es ist nicht völlig klar, warum man sich gerade für diesen Na- men entschied. Vermutlich deshalb, um die Geschlos- senheit der slowenischen Reihen zu betonen. Ziel des Vereines war es, durch Bildung und Ge- selligkeit die slowenische Identität zu stärken und die slowenische Kultur zu pflegen. Zum Obmann wurde Pfarrer Stefan →  Singer gewählt. Es wurden ein Har- monium, Bücher und Gesangsbücher gekauft (→  Le- sekultur, →  Chorwesen). Der Verein verzeichnete viele Theateraufführungen (→  Theater), Gesangsdarbietun- gen und drei bis vier öffentliche Versammlungen pro Jahr, bei denen Obmann Singer über die Geschichte der Slawen und vieler anderer sprach. Die Proben wur- den im Haus Blatnik abgehalten. Im Jahre 1908 wurde das 60-jährige Thronjubiläum Kaiser Franz Josefs gefeiert. Auf der Versammlung im Jahre 1913 sprachen zwei Pfarrer aus Achomitz/Zahomec, wie die Frauen und Mädchen im christlich-nationalen und im wirt- schaftlichen Sinne tätig sein müssten. Die Schieflinger bekamen auch Ratschläge für die Arbeit im Garten und in der Wirtschaft. Die nationalen Spannungen und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrachen die Tätigkeit des Ver- eins für einige Jahre. Über die Aktivitäten während der jugoslawischen Verwaltung gibt es nicht viele Auf- zeichnungen, aber es kann angenommen werden, dass sich der Verein der Agitation für Jugoslawien anschloss (→  Grenzfrage 1918/20). Nach der →  Volksabstimmung im Jahre 1920 über- nahm Arnold Allesch vlg. Blatnik den Vorsitz des Vereins. Im Jahre 1922 wurde die erste Jahresmitglie- derversammlung nach der Nachkriegszeit abgehalten, wobei Lovro Kramer vlg. Janšej als Obmann gewählt wurde. Er führte den Verein bis 1946 mit einer Un- terbrechung von 1929–1931, als Valentin Rainer vlg. Oran die Leitung übernahm. Wieder wurden viele Versammlungen mit Theater- und Gesangsauffüh- rungen und Deklamationen durchgeführt. Einzelne Vereinsmitglieder waren auch bei einer Tournee der →  Slovenska krščansko-socialna zveza [Slowenischer christlich-sozialer Bund] in Slowenien dabei. Im Jahre 1930 wurde in Schallers Gasthaus ein Lustspiel aufgeführt, das von den Gegnern der slowenischen Volksgruppe bedroht und deshalb von der Gendarme- rie gesichert werden musste. Am selben Tag wurde im selben Gasthaus die lokale Organisation des Heimat- schutzes gegründet, deren Mitglieder die slowenische Vorstellung mit Krakeel, Heil-Rufen und Trampeln störten. Dies waren die ersten Auswüchse faschisti- scher Intoleranz. Als im Jahre 1933 Schallers Gasthaus in den Be- sitz der slowenischen Darlehenskasse kam, konnten die Vereinsmitglieder den Saal für ihre Bedürfnisse adaptieren, um intensiver arbeiten zu können (→  Ge- nossenschaftswesen). Erstmals traten im Jahre 1936 auch die Schieflinger Tamburizzaspieler auf (→  Tam- burizzamusik). Zwei Jahre hindurch hatte der Verein unzählige Veranstaltungen und auch Gastauftritte bei den Nachbarvereinen. Bis zum →  »Anschluss« konnte man noch ungestört viele Stücke aufführen und den Haushaltskurs durchführen. Im selben Jahr entstand auch ein gemischter Chor unter der Leitung von An- ton Umek, der Männerchor befand sich weiterhin in den Händen von Stefan Wertschnig. Die letzte öf- fentliche Veranstaltung der »Edinost« war eine Mut- tertagsfeier. Bald nach der Besetzung Österreichs durch Hitler- deutschland begann für die slowenische Volksgruppe eine schicksalsschwere Zeit. Die slowenische Sprache wurde in der Schule und in der Kirche verboten, und es begann die berüchtigte Nazi-Propaganda »Der Kärnt- ner spricht deutsch !«. Es folgte das Verbot sämtlicher Aktivitäten des slowenischen Kulturvereins »Edinost«. 442 Bücher und 12 Tamburizzainstrumente samt No- ten wurden beschlagnahmt und später wahrscheinlich verbrannt. 1939 wurde auch der Kochkurs von Milka →  Hartman verboten.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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