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Edlinger
Edlingersiedlungen nach
Bogo Grafenauer (ES 5,
1991, 313)
gennetos um 950 bemerkt, bezeichnet kosezi mehr
die konföderative »Freundschaft« mit den Awaren.
Möglich ist ein etymologischer Zusammenhang die-
ses turksprachigen Wortes mit dem polnischen ksiądz
(heute »der Pfarrer«, im Mittelalter magnus dominus,
literaturüblich < altschwedisch konung, russisch kune-
Ndz’/knjaz’, slowenisch knez). Möglich ist ein Zusam-
menhang mit dem ebenfalls von Porphyrogenntos
erwähnten »Kroaten« Kosentsis (< Kosendz), einem der
fünf Brüder/Anführer eines Kroatenstamms : »Die Kro-
aten sind sich ihrer awarischen Abstammung bewusst«
(→ Awaren). Im 12. Jh. wird im Seckauer → Verbrüde-
rungsbuch noch ein Novize conversus Crouat erwähnt.
Alle diese Bezeichnungen kommen auch als → Perso-
nennamen vor, dürften also populär gewesen sein.
Aus einer ursprünglich slawischen/slowenischen In- stitution (→ Rechtsinstitutionen) entsteht in → Ka-
rantanien die »Volkswahl« (Wahlmännerwahl) des
Fürsten durch die Edlinger. Erstaunlich ist das späte
Auftauchen der slowenischen Bezeichnung kosezi (nur
im Plural).
Lit.: ES (B. Grafenauer : Kosezi). – P. Lessiak : Edling – Kazaze. In :
Car I (1913) 81–94 ; A. Dopsch : Die ältere sozial- und Wirtschafts-
verfassung der Alpenslawen. Weimar 1909 ; H. Ebner. Von den Edlin-
gern in Innerösterreich. Klagenfurt 1956 (Archiv für vaterländische
Geschichte und Topographie 47) ; W. Fresacher : Das Ende der Ed-
linger in Kärnten. Klagenfurt 1970 ; O. Kronsteiner : Die alpenslawi-
schen Personennamen. Wien 1975 ; O. Kronsteiner : Gab es unter den
Alpenslawen eine kroatische, ethnische Gruppe ? In : Wiener Slavistisches
Jahrbuch 24 (1978) 137–157 ; W. Mayerthaler : Historiker »per aures
trahere«. In : Papiere zur Linguistik 40 (Tübingen), 1/89 : 105–106 ; W.
Wadl (Hg.) : Magdalensberg, Natur, Geschichte, Gegenwart, Gemein-
dechronik. Klagenfurt 1995 ; Die Byzantiner und ihre Nachbarn. Die
De administrando imperio genannte Lehrschrift des Kaisers Konstan-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55