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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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305 Eisenkappel/Železna Kapla Ansichtskarte, KOK Ravne na Koroškem Nach dem Krieg bemühten sich Kärntner SlowenInnen um die Wiederanbringung zweisprachiger Aufschriften, Eisenkappel/Železna Kapla, März 1947. Archiv SZI, Klagenfurt/Celovec Buchcover, Mohorjeva war seit dessen Gründung verbunden mit dem Verkehr über den Seebergsattel/Jezerski vrh. Als Markt wird der Ort erstmals 1267 erwähnt. Im Mittelalter lebte der Ort vom Handel mit Weizen, Eisen, Wolle, Blei, Meersalz und anderen Waren, die zwischen Kärnten/ Koroška und Krain/Kranjska gehandelt wurden. Dazu wurden Lagerhäuser für Blei, Eisen und Salz errichtet. 1473 wurde der Ort ebenso wie die Kirche zum hl. Mi- chael von Türken/Osmanen zerstört. Daran erinnert die gut erhaltene Talsperre knapp vor dem Ort, die im Volksmund Na tabrih genannt wird (→  Wehrkirche). Der Wehrkomplex umfasste Türme und eine Anlage, die es ermöglichte, aufgestautes Wasser auf feindliche Einheiten in Sturzfluten zu ergießen und war zu jener Zeit die größte ihrer Art im damaligen →  Inneröster- reich. Obwohl nach 1518, als →  Klagenfurt/Celovec zur Landeshauptstatt wurde, ein Gutteil des Verkehrs über den Loiblpass/Ljubelj umgeleitet wurde, behielt der Verkehrsweg durch E./Ž.  K. seine Bedeutung vor allem für den Handel mit Eisen. Die Wasserkraft der Vellach/ Bela und ihrer Zuflüsse, die nahe gelegenen Erzvor- kommen in Lobnig/Lobnik und Leppen/Lepena so- wie die Vorkommen von Braunkohle in Lobnig/Lob- nik stellten auch weiterhin eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Hammerwerken dar. Diese waren in E./Ž.  K. bereits Ende des 15. Jh.s in Betrieb. Ne- ben dem lokalen Eisen wurden auch aus anderen Teilen Kärntens Eisen durch E./Ž.  K. und weiter nach Krain/ Kranjska transportiert. Da sich neben dem Verkehr, dem Bergbau und der Eisenverarbeitung noch zahlreiche weitere Handwerke entwickelten, wurde E./Ž.  K. ein bedeutender Markt- ort, der bereits Mitte des 18. Jh.s 161 Häuser hatte. Als schließlich in moderner Zeit der Verkehr über den Seebergsattel/Jezerski vrh auf Kosten des Loiblpas- ses/Ljubelj immer mehr abnahm, wurde dieser Rück- gang mit der Errichtung einer Schmalspurbahn nach Kühnsdorf/Sinča vas wettgemacht. Dies ermöglichte den Abtransport von Holz, das in diesem gebirgigen Gebiet zuhauf vorkam, was die Bedeutung von E./Ž.  K. als urbanem Zentrum bestärkte. In der Folge wurde der Ort im Rahmen der Verwaltungsreform im Zuge der Implementierung der →  Oktroyierten Märzverfassung von 1849 Sitz des Bezirksgerichtes und einiger weite- rer Ämter. 1890 erhielt der Ort seinen heutigen Na- men. Trotz seiner peripheren Lage mitten in einer Ge- birgslandschaft veränderte sich die Bevölkerungszahl nicht wesentlich. 1880 hatte E./Ž.  K. 1.203 Einwohner, 1910 immerhin noch 1.176. Wesentlich stärker ging im selben Zeitraum der Anteil der Bevölkerung mit Slo- wenisch als →  Umgangssprache zurück, nämlich von 575 (47,80 %) im Jahr 1880 auf 303 (25,77 %) im Jahr 1910. Natürlich handelte es sich dabei im Wesentlichen
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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