Seite - 312 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I

312 Emigration KS 16. 11. 1916 KS 4. 5. 1938 KS 13. 2. 1935 wirkten oder als Missionare unter den nordamerikani- schen Indianern. Mit der Entwicklung der Industrie in den westeuro- päischen Staaten suchten Kärntner vermehrt Beschäf- tigung im Ruhrgebiet, im Saarland und in Westfalen, einige in den Bergbaugebieten Belgiens und Nordfrank- reichs. Ab der Mitte des 19. Jh.s wanderten zahlreiche Kärntner in die USA aus, da die heimischen Industrie- zentren die überschüssigen Arbeitskräfte des überbevöl- kerten ländlichen Raums nicht beschäftigen konnten. So wanderten alleine zwischen 1870 und 1910 3,5 Mil- lionen Menschen aus Österreich-Ungarn in die Über- seestaaten, davon ca. 3 Millionen in die USA, 358.000 nach Argentinien, 158.000 nach Kanada, 64.000 nach Brasilien und einige Tausend nach Australien. Etwas weniger als eine Million wanderte bis 1920 aus. Aus der österreichischen Reichshälfte (Cisleithanien) wanderten im Zeitraum 1870–1920 ca. 2,15 Millionen Menschen aus, darunter auch zahlreiche slowenisch- und deutschsprachige Kärntner. Die deutschsprachigen Kärntner gründeten in Chicago, Illinois den Kärntner Klub »Koschat«, die slowenischsprachigen waren in den Vereinen aktiv, die sie gemeinsam mit den slowenischen Auswanderern aus anderen Gebieten gegründet hatten. Unter den Auswanderern waren zahlreiche höher ge- bildete Personen, insbesondere Priester wie z. B. Josip Varh, Alojzij Mlinar, Juri und Jožef Reš (Roesch) sowie John Smolej (dieser war zwar in Kranjska Gora geboren, doch war er seit seiner Priesterweihe 1896 bis zur Auswanderung 1907 in Kärnten/Koroška tätig). Als die USA in den Jahren 1923 und 1924 die Ein- wanderung beschränkten, verringerte sich auch der