Seite - 389 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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Gaspari, Anton
KS 2. 2. 1938
Arbeit des kroatischen Sabor teil, d. h. bis zu jenem
Zeitpunkt, da die Affäre rund um eine bedeutende
Geldsumme, die er von Miloš Obrenović erhalten
hatte, publik wurde. Dieses Faktum wurde von Jelačić
politisch ausgenützt, und G. verlor für immer das Ver-
trauen der kroatischen Patrioten. Ende 1849 begrüßte
er die → Oktroyierte (März-)Verfassung. Am 28. März
1850 nahm G. an der Konferenz südslawischer Philolo-
gen in Wien teil, wo die Annahme der Reformen Vuk
Karađićs durch die Kroaten in einem Vertrag fixiert
wurde (→ Reichsgesetzblatt).
Werke : Kratka osnova hrvatsko-slavenskoga pravopisňa, poleg mu-
droľubneh narodneh ì prigospodarneh temeľov i zvokov od L. o. G. – Kur-
zer Entwurf einer kroatisch-slavischen Orthographie nach philosophischen,
nazionalen und ökonomischen Grundsätzen, Von L. v. G., Vu Budimu,
iz tiskarnice Kralovskog Vseučilišča, 1830.
Lit.: J. Horvat : Ljudevit Gaj. Beograd 1960 ; J. Ravlić : Hrvatski naro-
dni preporod. Zagreb 1965 ; J. Šidak : Hrvatski narodni preporod – ideje
i problemi. In : Kolo (Zagreb, 1966) 8, 9, 10 ; I. I. Leščilovskaja : Illi-
rizm. Moskva 1968 ; Z. Vince : Putevima hrvatskog književnog jezika.
Zagreb 1978 ; Hrvatski narodni preporod. 1790–1848. Zagreb 1985 ;
И. И. Лещиловская : Хорватия в XVII-XIX веках : культурные
аспекты исторического развития. Москва 2013.
Iskra Vasiljevna Čurkina ; Üb.: Nieves Čavić-Podgornik
Gajica, →
Schrift.
Gallizien/Galicija (Gemeinde am Fuße der → Kara-
wanken/Karavanke im Bezirk Völkermarkt/Velikovec),
vgl. Sachlemmata : → Abstimmungszonen ; → Gewäs-
ser in Südkärnten/Južna Koroška ; → Jauntal/Podjuna ;
→ Jauntaler Dialekt/podjunsko narečje ; → Karawanken/
Karavanke ; → Kreuzweg ; → Rosental/Rož ; → Tam-
burizzamusik ; → Wehrkirche(n) ; Personenlemmata :
→
Drobiunik, Jožef ; →
Ebner, Johann ; → Kogel-
nik, Ivan ; → Rohrmeister, Jakob.
Gaspari, Anton (Tone, Ps. Tone Rakovčan, * 16. Jänner
1893 Selšček [Cerknica, Notranjska], † 4. Jänner 1985
Ljubljana) Dichter, Schriftsteller, Volksliedsammler,
Herausgeber. Der Maler Maksim Gaspari war sein Bruder.
G. besuchte die Volksschule in Rakek und Postojna
(1899–1904) und drei Klassen des Gymnasiums in
→ Ljubljana (1904–1908). Danach studierte er in
Ljubljana an der Lehrerbildungsanstalt (1908–1912).
In Babno Polje war er als Lehrer tätig (1912–1914),
danach wurde G. zur k. u. k. Armee mobilisiert, war
in Galizien (1915) und an der italienischen Front im
Einsatz (1916–1918). Nach dem Zerfall der Habsbur-
germonarchie war er Lehrer in Globasnitz/Globasnica
in Kärnten/Koroška (1918–1920), nach der → Volks-
abstimmung unterrichtete er an der Bürgerschule in
Krško (1920–1926) und war bis 1941 Schuldirektor
in Rakek und in Domžale. Nach dem Überfall auf
→ Jugoslawien durch das Deutsche Reich wurde G.
im April 1941 von den Deutschen verhaftet und nach
drei Monaten in Ljubljana konfiniert. Er erhielt keine
Stelle mehr, war für das Rote Kreuz tätig und arbei-
tete für die Befreiungsfront OF (Osvobodilna fronta).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde
G. Administrator des Untergymnasiums in Radovljica
und ging 1950 in Pension. Auf Honorarbasis unterrich-
tete er weiter in Kursen und Fachschulen. 1962–1972
war er pädagogischer Berater in Kranj und übersiedelte
1973 nach Ljubljana. Seine Gedichte, erzählende Prosa
und Theaterstücke publizierte er in verschiedenen Zei-
tungen und Zeitschriften, wobei er anfangs unter dem
Pseudonym Tone Rakovčan veröffentlichte. Vor der
Kärntner → Volksabstimmung war G. einer der pro-
duktivsten Mitarbeiter der Zeitschrift → Mlada Jugos-
lavija gewesen. Sein Zielpublikum war in erster Linie
die Jugend, mit der Ausnahme seiner Erzählung Cesta
[Die Straße] (1930). Er redigierte die Zeitschrift Ra-
zori [Ackerfurchen] von 1932–1940, und gab gemein-
sam mit Pavel → Košir unter dem Titel Gor čez izaro
[Übern See hinauf] eine Sammlung von beliebten slo-
wenischen Kärntner Märchen und Liedern (1923), und
unter dem Titel Sijaj, sijaj, solnčece [Scheine, scheine,
liebe Sonne !] eine Sammlung beliebter Kärntner slo-
wenischer → Lieder (Mladika 1923). G.s musikalisches
und literarisches Opus beinhaltet im Wesentlichen slo-
wenische → Volkslieder, Sitten und → Bräuche.
Quellen : Inštitut za kulturno zgodovino ZRC SAZU ; Slovenski
šolski muzej ; Ljubljana ; ZAL, Enota za Gorenjsko, Kranj.
Werke : Gor čez izaro. Ljubljana 1923 [Hg., zusammen mit P. Košir] ;
Sijaj, sijaj, solnčece. Ljubljana 1923 [Hg., zusammen mit P. Košir].
Lit.: SBL ; EJ ; LPJ ; OVSBL. – J. Kos (Hg.) : Slovenska književnost.
Ljubljana 1996.
Franc Križnar ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55