Seite - 457 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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Graz
lingua slovena, Mailand 1918 ; A. Breznik : Slovenska slovnica. Klagen-
furt 1916, Ljubljana 21921, Prevalje 31924, Celje 41934 ; F. Kleinmayr :
Grammatica, esercizi, dialoghi, lettere e vocabolario della lingua slovena.
Triest 1919 ; M. Gregorič-Stepančič : Slovensko-italijanska slovnica.
Triest 1919 ; M. Gregorič-Stepančič : Grammatica slovena. Triest 1936 ;
J. Brinar : Slovenska slovnica za osnovne šole. Ljubljana 21921, 31923 ;
K. Štrekelj : Historična slovnica slovenskega jezika. Maribor 1922 ; F.
Ramovš : Historična Gramatika slovenskega jezika. Ljubljana 1924 ;
I. Trinko : Grammatica della lingua slovena. Gorizia 1930 ; J. Nemec :
Grammatica della lingua slovena. Gorizia 1931 ; R. Nahtigal : Slovanski
jeziki. Ljubljana 1938 ; J. Čuješ : Slovenska slovnica. Klagenfurt 1947.
Lit.: A. Bajec, R. Kolarič, M. Rupel : Slovenska slovnica. Ljubljana
1956 ; J. Pogačnik : Bartholomäus Kopitar. München 1978 ; T. Domej :
Die Slowenen in Kärnten und ihre Sprache, mit besonderer Berücksichti-
gung des Zeitalters von 1740 bis 1848 (Phil. Diss.). Wien 1986 (VII,
562 S.) ; J. Toporišič (Hg.) : Adam Bohorizh. Arcticae horulae succisi-
vae. Maribor 1987 ; J. Toporišič : Janežičeva Slovenska slovnica 1854.
In : Jezikoslovne in literarnovedne raziskave. Klagenfurt [e. a.] 1989,
87–97 ; E. Prunč : Bartholomäus Kopitar und Urban Jarnik. In : ÖOH 3
(1994) 397–410 ; K. Sturm-Schnabl : Franz Miklosich – Fran Miklošič
(1813–1891). In : M. Mitrović : Geschichte der slowenischen Literatur,
Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Klagenfurt/Celovec 2001, 186
f.;
K. Ahačič : Zgodovina misli o jeziku in književnosti na Slovenskem. Pro-
testantizem. Ljubljana 2007, 69–223 ; K. Ahačič : Mala slovnica slo-
venskega jezika v italijansko-slovenskem slovarju Alasia da Sommaripe
(1607). In : M. Košuta : Slovenski slavistični kongres. Živeti mejo. Triest
[e. a.] 2007, 307–318 ; K. Ahačič : The History of Linguistic Thought and
Language Use in 16th Century Slovenia. Frankfurt 2014.
Monika Wulz
Graz, slow. Gradec, Landeshauptstadt und zweitgrößte
Stadt der Republik Österreich an der Mur/Mura am
Übergang des südöstlichen Alpenvorlandes hin zur
weiträumigen Mur-Ebene bzw. im Grazer Becken ge-
legen, war bis 1918 Hauptstadt des Herzogtums Stei-
ermark/Štajerska (nach 1918 die des gleichnamigen
Bundeslandes), zwischen 1379–1619 Residenzstadt
für → Innerösterreich (slow. Notranja Avstrija) und bis
1749 Sitz bedeutender staatlicher Einrichtungen. G. ist
Verwaltungszentrum und Gerichtsort.
Obwohl archäologische Funde Zeugnis über eine
Besiedlung des Grazer Stadtgebietes und seiner Um-
gebung bereits in der Bronzezeit geben, ist eine spä-
tere durchgehende Besiedlung nicht belegt. Mehrere
Funde frühslawischer Töpferwaren auf dem Gebiet des
Schlossberges, von Strassgang und von Gösting sind
aus dem Frühmittelalter (→ karantanisch-Köttlacher
Kulturkreis). Eine ständige Besiedlung auf dem heu-
tigen Stadtgebiet besteht seit ca. 800, im Jahr 1128
wird die Stadt erstmals mit ihrem deutschen Namen
Graz erwähnt. Der Name ist etymologisch auf das slo-
wenische Gradec zurückzuführen und bedeutet »kleine
Burg«. Die urslawische Wurzel »gordъ« bezeichnet eine Siedlung, einen umzäunten Raum oder Ort, sodass sich
das Wort Gradec wahrscheinlich auf einen »kleinen
Ort« bzw. »eine kleine Stadt« bezieht (→ Toponyme,
alpenslawische [slowenische] in der Steiermark). 1164
wird Graz erstmals als »Marktsiedlung bei der Burg«
erwähnt, aus der sich die spätere Stadt entwickelte. Be-
reits vor dem Aussterben der Babenberger wurde Graz
zu einem bedeutenden Handelszentrum. Nach einigen
Jahrzehnten der dynastischen Auseinandersetzung um
die Erbfolge der Babenberger kam G. Ende des 13.
Jh.s mit dem Großteil der Steiermark/Štajerska unter
habsburgische Herrschaft. Bei der Teilung der habs-
burgischen Länder 1379 (Vertrag von Neuberg) wurde
G. die Residenzstadt der Leopoldinischen Linie (Le-
opold III. [1351–1386] erhielt die österreichischen
Alpenländer Steiermark/Štajerska, Kärnten/Koroška,
Tirol und die »Vorlande« sowie → Krain/Kranjska,
[Inner-]Istrien/Istra und die Neuerwerbungen an der
Adria). G. blieb Residenzstadt der Leopoldinischen Li-
nie (mit Ausnahme der Jahre 1482–85) bis 1619, als
Kaiser Ferdinand II. seine Residenz nach Wien ver-
legte. Noch davor wurde G. nach dem Tod von Kaiser
Ferdinand I. im Zuge einer neuerlichen Erbteilung
der Habsburgermonarchie 1564 Residenzstadt unter
der Herrschaft von Erzherzog Karl II. Franz von
Innerösterreich (1540–1590), das die Steiermark/
Štajerska, Kärnten/Koroška, Krain/Kranjska sowie das
Küstenland/Primorje mit → Trieste/Trst/Triest und Is-
trien/Istra, also fast das gesamte slowenische ethnische
Gebiet, umfasste.
G. erlangte als Residenzstadt Innerösterreichs seit
der Zeit der → Gegenreformation schrittweise eine
bedeutende Rolle in der politischen wie auch in der
kulturellen Entwicklung der Slowenen. Bereits 1574
erschien in G. das erste slowenische katholische Buch
unter dem Titel Compendium Catechismi Catholici in
Slavonica lingua, das der Kärntner Zisterzienser Leon-
hard (Lenart) → Pachernecker, verfasst hatte. In
den darauffolgenden Jahren erschienen in G. mehrere
slowenische gegenreformatorische Bücher, die das pro-
testantische Schrifttum substituieren sollten (→ Pro-
testantismus). Für die Slowenen war die Universität G.
von besonderer Bedeutung, die 1585 durch Erzherzog
Karl II. von Innerösterreich gegründet wurde
und bis 1782 unter der Aufsicht der → Jesuiten stand.
An ihr studierten zahlreiche Slowenen, darunter der
spätere Fürstbischof von Ljubljana Tomaž → Hren,
der Archäologe, Botaniker und Geograf Janez S. V.
Popovič, der Philologe und Autor religiöser Texte Os-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55