Seite - 481 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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Hartman, Foltej
Foltej Hartman Werke : Commentarii de ratione belli cum Turcis in Hungariae gerendi
Raymundi principis Montecucoli, pars I et II. Graecii 1716 ; Quinquen-
nium primum imperii Romano Germanici Caroli VI. Romanorum impe-
ratoris […]. Graecii 1717 ; Quinquennium secundum imperii Romano
Germanici Caroli VI. Romanorum imperatoris […]. Viennae 1717 ; Ger-
mania sacra, tomus I : Metropolis Laureacensis cum episcopate Pataviensi.
Augustae Vindelicorum 1727 ; Germania sacra, tomus II : Archiepisco-
patus Salisburgensis. Augustae Vindelicorum 1731 ; Germania sacra,
tomus III : De episcopate Ratisbonensi prodromus. Viennae 1754 ; Histo-
ria reformationis religionis in Styria, Carinthia et Carniola. Clagenfurti
1769 ; Analecta seu collectanea pro historia Carinthiae concinnanda, pars
I. Clagenfurti 1782, pars I et II Norimbergae 1793.
Lit.: SBL ; ES ; OVSBL. – L. Lukács : Catalogus generalis seu No-
menclator biographicus personarum Provinciae Austriae Societatis Jesu
(1551–1773). 1. Romae 1987 ; J. N. Stoeger : Scriptores provinciae
Austriacae Societatis Jesu ab eius origine ad nostra usque tempora. Vien-
nae-Ratisbonae 1856 ; F. Hausmann : Ein verschollenes Diplomatar für
Gurk und die »Germania sacra« des P. Marcus Hansiz S. J. und des Abtes
Magnus Klein von Göttweig. In : Car I 161 (1971) 197–212 ; [H. Her-
mann] : Der kärntnerische Geschichtsschreiber Markus Hansiz. In : Car
21 (1834) 87–89, Car 22 (1834) 92–94 ; J. N. Stoeger : Scriptores pro-
vinciae Austriacae Societatis Jesu ab eius origine ad nostra usque tempora,
Viennae-Ratisbonae 1856 ; A. Coreth : Österreichische Geschichtsschrei-
bung in der Barockzeit (1620–1740). Wien 1950 ; R. Graf : Chronik
des k. k. Gymnasiums zu Klagenfurt von seinem Entstehen bis zur Ge-
genwart. In : I. Programm des k. k. Staatsgymnasiums zu Klagenfurt
am Schlusse des Studienjahres 1851. Klagenfurt 1852, 1–68 (Hansiz
betreffend : 30–33) ; D. Mihelič : Karantanija v očeh zgodovinarjev od
konca 15. do 18. stoletja. In : ZČ 31 (1977) 306–328 ; D. Mihelič : Jezuit
Marko Hanžič v luči svoje koroške zgodovine. In : Jezuiti na Slovenskem.
Ljubljana 1992, 207–212 ; P. G. Tropper : Die geistlichen Historiker
Österreichs in der Barockzeit. In : K. Gutkas (Hg.) : Prinz Eugen und
das barocke Österreich. Salzburg [e. a.] 1985, 365–374 ; P. Fiska : Die
österreichischen Stifte als Schrittmacher der österreichischen Geschichtsfor-
schung. In : Ordensnachrichten 48 (2009), 78–91.
Werner Drobesch
Harrich, Martin, vlg. Plaznik, Vereinsvorsitzender des
Izobraževalno društvo za Vovbre, Št. Štefan in okolico
[Bildungsverein für Haimburg, St. Stefan und Um-
gebung], Kulturaktivist, → Völkermarkter Hügelland/
Velikovško podgorje – slowenische Kulturvereine.
Hartman, Foltej (Valentin, Folti, manchmal auch
Zdravko, Hartmann, * 10. Februar 1907 Loibach/Li-
buče [Bleiburg/Pliberk], † 10. Oktober 1984 Klopein/
Klopinj), Kulturarbeiter, Chorleiter.
H. ist als zweiter Sohn bzw. als drittes Kind der
bäuerlichen Familie Hartmann (Ortmanova družina)
geboren (Vater Tevžej, Mutter Trezka, Kinder Anzej,
Milka, Foltej, Trezka, Tevžej), die für ihr slowenisches
Identitätsbewusstsein und ihre Musikalität bekannt
war. H. besuchte die Volksschule in Loibach/Libuče,
danach die staatliche Landwirtschaftsschule in Grm bei Ljubljana und die Handelsschule in Ljubljana. Die
musikalische Ausbildung erhielt er in der Orgelschule
in Klagenfurt/Celovec und in Šentvid pri Ljubljani.
Bereits in den 30er-Jahren des 20. Jh.s sammelte H.
Sänger und Kulturaktivisten aus der Umgebung von
→ Bleiburg/Pliberk um sich. Der erste Auftritt dieses
Männerchors fand bereits 1932 bei einer größeren Ver-
anstaltung in Eberndorf/Dobrla vas statt. Dieses Wir-
ken führte er bis 1938 fort, d. h. bis zum →
»Anschluss«,
mit dem die slowenischen Sänger nicht mehr auftreten
durften. 1938 wurde H. auch das erste Mal als slowe-
nischer Kultur- und politischer Aktivist verhaftet. 1941
wurde er ins KZ Dachau gebracht, wo er bis zum Ende
des Dritten Reiches inhaftiert blieb. Bemerkenswert für
diese Zeit ist, dass H. sogar in den äußerst schwieri-
gen Umständen im KZ Sänger aus dem slowenischen
Kulturraum um sich sammelte und sie in einem aner-
kannten Kultur- und Gesangsensemble vereinte, das in
jedem Sänger und in jedem Zuhörer in der schwers-
ten Not mit dem Gesang ungeahnte, versteckte Kräfte
erweckte, um so das Grauen der Lagerhaft leichter
zu verkraften. Unter diesen Sängern im KZ war auch
Božo Grošelj, der bekannte Sänger und Mitglied des
berühmten Slovenski oktet [Slowenisches Oktett]. 1946
kehrte H. heim und begann bald wieder mit der Kultur-
arbeit im → Jauntal/Podjuna. Zunächst unterrichtete er
die Smrtnik-Schwestern, die im Sextett den Gesang
auf hohem Niveau pflegten. Unter ihnen lernte er seine
zukünftige Frau Terezija kennen, mit der er vier Kinder
hatte (Folti, Marija, Božo und Andreja). Seiner Familie
schuf er ein Heim in Klopein/Klopinj in der Gemeinde
Sankt Kanzian/Škocjan, wo er bis zu seinem Tod lebte.
Auf dem örtlichen Friedhof liegt er auch begraben. Den
Männerchor des Slovensko prosvetno društvo Edinost
[Slowenischer Kulturverein Edinost] in Bleiburg/Pli-
berk leitete er von 1946 bis zu seinem Tod (→ Edinost
Pliberk). Lange Jahre war er der führende Chorleiter der
→ Slovenska prosvetna zveza [Slowenischer Kulturver-
band] und bereiste so Jugoslawien, trat in Italien und in
anderen Staaten auf. H. ist auch einer der Initiatoren
der musikalischen Revue Od Pliberka do Traberka [Von
Bleiburg bis Traberk] sowie der Mitbegründer der Ge-
sangsrevue Od Korotana do Jadrana [Von Kärnten bis
zur Adria] sowie der noch größeren Gesangsveranstal-
tung Pesem ne pozna meja [Das Lied kennt keine Gren-
zen] (→ Korotan). Er erhielt verschiedene Auszeich-
nungen, darunter die Gallus-Plakette und Urkunde. H.
zeichnete mitverantwortlich für ein steigendes Niveau
des Chorgesangs im slowenischen Teil Kärntens und
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55