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xxxii Einleitung
Fig. 5: Artes-Graduierungen
Im Hinblick auf die Nennung von akademischen Graden sowie von Standes- und Berufs-
bezeichnungen ist jedoch noch zu erwähnen, dass zwei Bezeichnungen in vielen Fällen
nicht kombiniert wurden: So findet sich kaum ein dominus magister XY oder ein baro
magister XY, ebenso wurde ein Klosterbruder kaum als frater magister XY verzeichnet.
Die Nennung des artistischen Bakkalariats ist im Normalfall als an den Namen gehäng-
tes baccalarius in artibus vermerkt und wurde nur selten mit der ebenfalls nachgestellten
Kanonikerbezeichnung (zum Beispiel canonicus Olmucensis) kombiniert. Diese Befunde
lassen insgesamt den Schluss zu, dass eine gewisse Personenanzahl zwar über einen Artis-
tengrad verfügte, dieser jedoch mitunter einer Standesbezeichnung bzw. Ordenszugehö-
rigkeit zum Opfer fiel bzw. vice versa. Übrig bleibt jedoch eine beachtliche Anzahl von
Jusstudenten, die gemäß der Quelle über keine artistische Graduierung verfügten. Es ist
anzunehmen, dass ein Teil der Juristenanwärter zumindest teilweise mit den Inhalten des
artistischen Fächerkanons vertraut war, jedoch keinen akademischen Abschluss vorweisen
konnte.
Es stellt sich zudem die Frage, wo diese Artistengrade, sofern vorhanden, erworben
worden sind. Dies ist aus der vorliegenden Quelle kaum zu erschließen, nur in wenigen
Fällen sind die betroffenen Universitäten vermerkt. Die wenigen Angaben betreffen im
Prinzip viele der Universitätsstädte innerhalb und außerhalb des Reiches, von Paris, Rom,
Krakau über Heidelberg, Köln, Leipzig, Erfurt, Ingolstadt und Tübingen bis Wien. Die
prominenten norditalienischen Städte tauchen vor allem in Zusammenhang mit bereits
erworbenen juristischen Graden auf und weniger mit den artes. Detaillierte Aussagen
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Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis, Band II:1442–1557
- Titel
- Die Matrikel der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät
- Untertitel
- Matricula Facultatis Juristarum Studii Wiennensis
- Band
- II:1442–1557
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20255-4
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 326
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung vii
- 1.1 Forschungsstand viii
- 1.2 Vorhaben und Ziele der Edition x
- 1.3 Die Quelle xi
- 1.4 Der Wert der Quelle – Prosopografische Erkenntnisse xii
- 1.5 Die juridische Fakultät: Studienvoraussetzungen, Studienverlauf und Größe xiv
- 1.6 Paläografische Analyse xvii
- 1.7 „Studium im Ausland“ – Italienaufenthalt und römisch-rechtlicher Einfluss xxi
- 1.8 Statistische Auswertung xxv
- 1.9 Berufliche Wirkungsfelder der Juristen xxxviii
- 1.10 Liste der Dekane xlii
- 1.11 Kurzzitate und Siglen der Quellen und Literatur xlvii
- 1.12 Abkürzungen im Text und in den Registern xlviii
- 1.13 Grundsätze der Edition li
- 1.14 Vorbemerkung zu den Registern lii
- 1.15 Quellen und Literatur liii
- 2. Text der Matrikel 1442–1557 1
- 3. Register 119
- Abstract 259