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Vorlesungen über Thermodynamik
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Beweis 91 also auch dann, wenn die Substanz beliebige, reversible oder irreversible, A¨nderungen erleidet, und die Differentialgleichung (61) fu¨r ds gilt, wie das schon oben §120 bei einem idealen Gas hervorgehoben wurde, fu¨r jede beliebige, auch jede irreversible A¨nderung des Zustandes. In dieser Anwendung des Begriffes der Entropie darf man keinen Widerspruch erblicken mit der Art der Ableitung dieser Gro¨ße. Gemessen wird die Entropie in jedem Zustand eines Ko¨rpers mittels eines reversibeln Prozesses, der den Ko¨rper aus seinem jeweiligen Zustand in den Nullzustand u¨berfu¨hrt, aber dieser ideale Prozeß hat nichts zu tun mit den Zustandsa¨nderungen, die der Ko¨rper in Wirklichkeit erlitten hat oder erleiden wird. Dagegen ist andrerseits ausdru¨cklich zu betonen, daß die Differentialglei- chung (60) fu¨r dS nur fu¨r A¨nderungen der Temperatur und des Volumens, nicht aber fu¨r solche der Masse und der chemischen Zusammensetzung des Ko¨rpers gilt. Denn von A¨nderungen der letzteren Art ist bei der Definition der Entropie u¨berhaupt nicht die Rede gewesen. Endlich bezeichnen wir die Summe der Entropien mehrerer Ko¨rper kurz als die Entropie des Systems aller Ko¨rper, woraus sich dann auch wieder, ebenso wie oben §127 bei idealen Gasen, die Entropie eines in seinen einzelnen Teilen ungleichma¨ßig temperierten und bewegten Ko¨rpers durch Summation u¨ber alle einzelnen Massenelemente ergibt, solange man innerhalb jedes unendlich kleinen Massenelements die Temperatur und die Dichte als gleichma¨ßig annehmen kann, wa¨hrend dagegen die Geschwindigkeit und die Schwere gar nicht in den Ausdruck der Entropie eingeht. § 132. Nachdem nun die Existenz und der Wert der Entropie fu¨r jeden beliebigen Zustand eines Ko¨rpers festgestellt ist, bietet es nicht die geringste Schwierigkeit mehr, den von §118 an beginnenden, oben nur fu¨r ideale Gase gelieferten Beweis auf jedes System von Ko¨rpern zu u¨bertragen. Man findet wie in §119, daß bei umkehrbarer adiabatischer Ausdehnung oder Kompression eines Ko¨rpers seine Entropie konstant bleibt, wa¨hrend dagegen bei Wa¨rmezufuhr von außen die Entropiea¨nderung betra¨gt: (62) dS= Q T , eine Beziehung, die jedoch, ebenso wie §120 fu¨r ideale Gase gezeigt wurde, nur dann gilt, wenn die Volumena¨nderung des Ko¨rpers in umkehrbarer Weise erfolgt. Man findet ferner, wie in §121, daß bei umkehrbarer Ausdehnung oder Kompression zweier Ko¨rper von gemeinsamer Temperatur, die untereinander, aber nicht nach außen hin Wa¨rme durch Leitung austauschen, die Summe der Entropien konstant bleibt, und daran knu¨pfen
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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