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vom 24.03.2020, aktuelle Version,

Enzesfeld-Lindabrunn

Marktgemeinde
Enzesfeld-Lindabrunn
Wappen Österreichkarte
Wappen von Enzesfeld-Lindabrunn
Enzesfeld-Lindabrunn (Österreich)
Enzesfeld-Lindabrunn
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 15,89 km²
Koordinaten: 47° 55′ N, 16° 11′ O
Höhe: 314 m ü. A.
Einwohner: 4.183 (1. Jän. 2019)
Bevölkerungsdichte: 263 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2544, 2551, 2552
Vorwahl: 02256
Gemeindekennziffer: 3 06 08
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 12
2551 Enzesfeld-Lindabrunn
Website: www.enzesfeld-lindabrunn.at
Politik
Bürgermeister: Franz Schneider (Liste Schneider)
Gemeinderat: (2020)
(25 Mitglieder)
12
10
3
12  10  3 
Insgesamt 25 Sitze
  • Liste Schneider: 12
  • SPÖ: 10
  • ÖVP: 3
Lage von Enzesfeld-Lindabrunn im Bezirk Baden
AllandAltenmarkt an der TriestingBad VöslauBadenBerndorfBlumau-NeurißhofEbreichsdorfEnzesfeld-LindabrunnFurth an der TriestingGünselsdorfHeiligenkreuzHernsteinHirtenbergKlausen-LeopoldsdorfKottingbrunnLeobersdorfMitterndorf an der FischaOberwaltersdorfPfaffstättenPottendorfPottensteinReisenbergSchönau an der TriestingSeibersdorfSooßTattendorfTeesdorfTraiskirchenTrumauWeissenbach an der TriestingNiederösterreich Lage der Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Enzesfeld, 1911 von Osten gesehen [Anm. 1]

Enzesfeld-Lindabrunn ist eine Marktgemeinde mit 4183 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) in Niederösterreich im Bezirk Baden. Den Namen trägt sie seit der Gemeindezusammenlegung im Jahre 1970.[1]

Geografie

Die Gemeinde liegt an der Triesting in den östlichen Ausläufern der Niederösterreichischen Kalkalpen am Rand des Wiener Beckens.

Die Seehöhe von Enzesfeld beträgt 314 m ü. A. und die von Lindabrunn 331 m. Die Gemeinde hat eine Fläche von 15,77 km². Der Anteil der Waldfläche beträgt 60,71 %.

Gliederung

Die Gemeinde besteht aus der wesentlich größeren Katastralgemeinde Enzesfeld mit ca. 3.400 Einwohnern und dem kleineren Lindabrunn, die vor der Gemeindereform 1970 freiwillig zusammengelegt wurden.

[Anm. 2]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[2]):

  • Enzesfeld (3473)
  • Lindabrunn (710)

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2011 4.155
2001 4.020
1991 3.589
1981 3.298
1971 3.230

Quelle: Bevölkerungsentwicklung von Enzesfeld-Lindabrunn. (PDF) Statistik Austria

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden sind: Leobersdorf, Hirtenberg, Berndorf, Matzendorf-Hölles und Hernstein.

Geschichte

Beide Orte wurden erstmals im 12. bzw. im 13. Jahrhundert erwähnt. Bereits im 18. Jahrhundert gab es hier einen Pechereibetrieb, der bis 1965 arbeitete. Von 1833 bis 1883 (sowie 1919/20) wurde[Anm. 3] in dem an St. Veit an der Triesting sowie Kleinfeld grenzenden Waldgebiet Jauling (heute: Bereich Golfclub Enzesfeld, Club in der Jauling) Braunkohle abgebaut.[Anm. 4]

Enzesfeld und Lindabrunn waren bereits einmal, 1850[3]–1866[4], vereint.

1905 entstand in Enzesfeld die „Anton Keller Metallwerk und Munitionsfabrik“. In diesem Unternehmen ereignete sich in der Nacht vom 23. auf den 24. März 1944 eine schwere Explosion, durch welche Fensterscheiben bis in das Gebiet von Wiener Neustadt zu Bruch gingen und das Werk zerstört wurde. Beim Hantieren mit Granaten hatte sich Trinitrotoluolstaub entzündet, was zur Explosion von ca. 20 Tonnen TNT führte.[5]

Politik

Bei den Gemeinderatswahlen vom 14. März 2010 entfielen von den 25 Sitzen auf die SPÖ 11 Mandate (43,27 % der gültigen Stimmen), Liste Schneider 7 Mandate (27,29 %), auf die ÖVP 5 Mandate (20,1 %) und auf die FPÖ 2 Mandate (9,34 %), Schneider wurde zum Bürgermeister gewählt. Im September 2012 wurde der Gemeinderat aufgelöst und die notwendigen Neuwahlen zum Gemeinderat am 2. Dezember 2012 durchgeführt. Dabei entfielen auf die Liste Schneider 14 Mandate, auf die SPÖ 7, auf die ÖVP 3 und auf die FPÖ 1 Mandat.[6]

Bürgermeister

1970-1985 Erich Nebel (SPÖ)

1985-2010 Erich Fangl (SPÖ)

Seit 2010 Franz Schneider (Liste Schneider)

Wappen

Blasonierung: Im blauen Schild ein schräg rechter weißer Balken, belegt mit drei Lilien; beiderseits des Balkens im Schild je eine gegen den Rand gerichtete goldene Lilie.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Spitalskirche (Enzesfeld, Schloßstraße), erbaut 1396   [Anm. 5], seit 1942 evangelisch
Blick von der Grenz böschung des Skulpturenparks in den östlichen Teil des Steinbruchs Lindabrunn (August 2010)

Wirtschaft

Unternehmen

  • Enzesfeld-Caro: Ein Unternehmen, das sich mit der Herstellung und Verarbeitung von Buntmetallen beschäftigt.
  • Ardagh Group: Stellt am Standort Enzesfeld-Lindabrunn im Jahr 1,5 Milliarden Getränkedosen her und hat circa 160 Mitarbeiter.[Anm. 6]
  • Ared-Park: Ein Gewerbepark, der bis in das Gemeindegebiet von Leobersdorf reicht.

Altlasten

Die Metallwarenfabrik Kromag betreibt seit 1863 in Enzesfeld einen Standort, auf dem fast flächendeckend Verunreinigungen durch Schwermetalle, Mineralöl- und Teerölkohlenwasserstoffe vorhanden sind. Die Verunreinigungen sind teils von hoher Intensität, aber meist nur auf geringmächtige Untergrundbereiche beschränkt. Außer im Verfüllungsbereich einer ehemaligen Schottergrube im Südwesten des Standorts, wo der Untergrund im Ausmaß von ca. 5.000-7.000 m³ mit Teerölkohlenwasserstoffen erheblich kontaminiert ist und eine erhebliche Gefahr für die Umwelt darstellt, sind sonst die Auswirkungen der Verunreinigungen auf die Grundwasserqualität sehr gering.[8]

Verkehr

Außer den Autobusverbindungen nach Baden und Wiener Neustadt gibt es einen Bahnhof der Leobersdorfer Bahn.

Enzesfeld und Lindabrunn (oben rechts) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Sport

In Lindabrunn befindet sich die Sportschule Lindabrunn des NÖFV.[9]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Verordnung der Bundesregierung über die Änderung der Grenzen zwischen den Ortsgemeinden Leobersdorf, Gerichtsbezirk Baden, einerseits und Enzesfeld, Gerichtsbezirk Pottenstein, anderseits.[10]
  • Werkzeitung Betriebsgemeinschaft Metallwerke. Werkzeitung (Jg. 2, Nr 9ff: der Betriebsgemeinschaft) der Enzesfelder Metallwerke Aktien Gesellschaft (Jg. 1.) – 5. Böhler, Wien 1938–1942, ÖNB.
  • Erich Oberdorfer: Die Ortserweiterung von Enzesfeld, Niederdonau, herangezogen als Beispiel zur Besprechung von Ortsplanungen kleinerer und mittlerer Gemeinden. Text. Pläne. Dissertation, Technische Hochschule Wien, Wien 1943, ÖNB, OBV.
  • Eva Wald: Die Anfänge der Industrie des Wiener Beckens und ihre geographischen Grundlagen. Dissertation. Universität Wien, Wien 1954, ÖNB, OBV. (Insbesondere Kapitel Flachsspinnerei in Hirtenberg).
  • Walter Rieck: Kulturgeographie des Triestingtales. Dissertation. Universität Wien, Wien 1960, ÖNB, OBV.
  • Karl Schiehsl: Die Kirchen von Enzesfeld und Lindabrunn. Römisch-katholisches Pfarramt (Hrsg.), Enzesfeld-Lindabrunn 1980, OBV.
  • Alois Schabes: Enzesfeld-Lindabrunn – von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Marktgemeinde Enzesfeld-Lindabrunn, Enzesfeld-Lindabrunn 1981, ÖNB, OBV.
  • Klaus-Dieter Mulley (Hrsg.): Geschoße – Skandale – Stacheldraht. Arbeiterschaft und Rüstungsindustrie in Wöllersdorf, Enzesfeld und Hirtenberg. Eigenverlag der Gewerkschaft der Eisenbahner, Ortsgruppe Ebenfurth Pottendorfer Linie, Ebenfurth 1999, ISBN 3-9500563-1-6, OBV.
  • Karl Schiehsl: Enzesfeld und Lindabrunn in alten Ansichten. Die Damals-Reihe. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande 2001, ISBN 90-288-6647-7.
  • Gabriele Handl, Christian Handl: Unser Triestingtal. Band 1: Altenmarkt, Berndorf, Enzesfeld-Lindabrunn, Furth, Hernstein, Hirtenberg, Kaumberg, Leobersdorf, Pottenstein, Weissenbach. Dritte Auflage. Kral, Berndorf 2008, ISBN 978-3-902447-46-3.
Commons: Enzesfeld-Lindabrunn  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeindeänderungen ab 1945 (Vereinigungen, Teilungen, Namens- u. Statusänderungen). Statistik Austria, S. 26, abgerufen am 21. Juni 2019.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Zählsprengel (Gebietsstand 1.1.2019), (XLS)
  3. Schabes: Enzesfeld-Lindabrunn, S. 20.
  4. Nö LGBl 1866/25. In: Landesgesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogthum Österreich unter der Enns, Jahrgang 1866, S. 126. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lgn.
  5. Norbert Schausberger: Rüstung in Österreich 1938–1945: eine Studie über die Wechselwirkung von Wirtschaft, Politik und Kriegsführung. In: Publikationen des österreichischen Instituts für Zeitgeschichte. Band 8. Hollinek, Wien 1970. S. 147.
  6. Bei GR-Wahl: Bürgermeister holt Absolute. noe.orf.at, 2. Dezember 2012, abgerufen am 17. März 2013.
  7. Eintrag über Schloss Enzesfeld auf Burgen-Austria, abgerufen am 22. Februar 2011.
  8. Altlast N86: Teerablagerungen Kromag auf altlasten.gv.at
  9. Sportschule Lindabrunn, Website des NÖFV, eingesehen am 7. Februar 2015
  10. BGBl 1936/396. In: Bundesgesetzblatt für den Bundesstaat Österreich, Jahrgang 1936, S. 925. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bgl.

Anmerkungen

  1. oben rechts: Schloss Enzesfeld am Fuße des Pfarrkogels (470 m); links unter Mitte: Volksschule, 1900 gestiftet von Nathaniel Meyer von Rothschild, Schlosseigner 1880–1905.
    Zur Zeit der Darstellung war Schloss Enzesfeld Eigentum von Albert von Rothschild.
  2. Sportschule Lindabrunn ist gemäß Österreichischem Amtskalender online ein „Sonstiger Gebäudename“, Julienhof ein „Einzelgebäude und Gehöft“, Blindes Kreuz ein „Sonstiger Objektname“, Schloss Enzersfeld (sic!) ein „Siedlungsname (nicht im KM50)“. Enzesfeld-Lindabrunn ist ein „Gemeindename (nicht in ÖK50)“.
  3. so wie zwischen 1838 und 1959 in dem ca. 3,5 km westlich davon gelegenen Grillenberger Becken – In: Erwin Schilder: Berndorf – Vergangenheit und Gegenwart. Stadtgemeinde, Berndorf 1975, OBV, S. 164.
  4. 1854 wurde in den Kohle bildenden Lignitstämmen fossiles Harz entdeckt, das den wissenschaftlichen Namen Jaulingit erhielt. – In: Schabes: Enzesfeld-Lindabrunn, S. 6.
  5. Am 1. Oktober 1396 stiftete Ulrich IV. von Wallsee ein Versorgungshaus (Spital), dem eine Kapelle angeschlossen gewesen sein soll. – In: Schabes: Enzesfeld-Lindabrunn, S. 113.
  6. Die Getränkedosen erzeugende Produktionsstätte geht auf eine Gründung der Metallwerke Ranshofen-Berndorf (VMW) aus dem Jahre 1981 zurück. – Siehe: Nun fix: Dosenwerk in Enzesfeld. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 15. Oktober 1981, S. 10 (arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv Digitalisat).