Schottenring#
Der Wiener Schottenring ist der Teil der Ringstraße zwischen dem ehemaligen Franzensring und dem Franz-Josefs-Kai, 1870 benannt nach dem Schottentor und der Schottenbastei (zurückgehend auf das nahegelegene Schottenstift).
Die Anlage des Schottenrings erfolgte nach dem Abbruch der Befestigungsanlagen in diesem Abschnitt (1860, 1869). Seine Baugeschichte ist eng verwoben mit der Geschichte des jüdischen Großbürgertums im Wien der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts).
Besonders interessante Gebäude
- Nummer 2-6 (Schottengasse 6-8, Schottenbastei 1-5, Heßgasse 3-5): Creditanstalt-Bankverein (Gebäude)
- Nummer 3: Hotel de France
- Nummer 5 (Heßgasse 7): Wohnhaus von Anton Bruckner (Gedenktafel, gestiftet und enthüllt am 4. September 1924 durch den Wiener Schubertbund für sein Ehrenmitglied Anton Bruckner; er vollendete hier 1877-1895 bedeutende Werke (vor allem Symphonien); 1895 übersiedelte er in die ihm vom Hof eingeräumte Wohnung im Oberen Belvedere
- Nummer 7: Ringtheater, Sühnhaus (Sterbehaus von Friedrich Schmidt)
- Nummer 7-9: Polizeidirektion (sub 3); Gedenktafel für die Opfer des Ringtheaterbrands (enthüllt 1982)
- Nummer 10: Wohn- und Geschäftshaus von Carl Tietz, erbaut 1870/1871 von ihm selbst; repräsentatives fünfgeschossiges Wohngebäude (Portalvorbau 1947 entfernt); Figurenbrunnen von Meinitzky nicht mehr erhalten
- Nummer 11: Hotel Austria, nach der Weltausstellung (1873) ab 1875 Polizeidirektion (sub 1); Hotel Plaza
- Nummer 16: Börse
- Nummer 18-18a (Neutorgasse 17, Börsegasse 14): Wohn- und Geschäftshaus, erbaut 1870-1872 nach Plänen von Wilhelm Fraenkel; Gedenktafel für die Zentrale von Care Care-Pakete 1946-1958
- Nummer 19 (Börsegasse 16-18, Maria-Theresien-Straße 20-22): ehemalige Frucht- und Mehlbörse (bis 1890), erbaut 1878 nach Plänen von Rudolf Neumayr
- Nummer 20-26 (Gonzagagasse 21-23, Zelinkagasse 1-7, Neutorgasse 18-20): Amtshaus der Gemeinde Wien, erbaut 1870-1873 nach Plänen von Theophil Hansen und Heinrich Förster als Großhotel für die Weltausstellung 1873
- Nummer 21: Haus Johann Sturany (später Neusiedler AG für Papierfabrikation), erbaut ab 1874 nach Plänen von Ferdinand Fellner junior und Hermann Helmer; die Atlanten entwarf Carl Kundmann, die übrigen Fassadenskulpturen schuf Franz Schönthaler
- Nummer 23: Miethaus (vormals Bankhaus Ignaz Pack & Sohn), erbaut 1877/1878 von Otto Wagner
- Nummer 30: Ringturm (Städtische Versicherung)
Weiterführendes#
- Prokop, U.: Der Schottenring. Einst ein Hotspot jüdischen Lebens (Essay)
- Wien (AEIOU)
Web-Links#
Literatur#
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 155 ff.
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 342 ff.
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7. Wiesbaden: Steiner 1975,
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