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Theater an der Wien#

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© Historisches Museum der Stadt Wien
Dieser kolorierte Kupferstich zeigt die seitliche Front des Theater an der Wien von der heutigen Millöckergasse mit dem sogenannten "Papagenotor". Emanuel Schikaneder ließ dieses Theater erbauen, das im Jahre 1801 eröffnet wurde. Hier fand im Jahre 1820 die Uraufführung von Schuberts Oper "Die Zauberharfe" statt, hier wurde auch Schuberts Schauspiel "Rosamunde" erstmals aufgeführt.

Als jüngstes der 3 bekannten Wiener Vorstadttheater (neben Theater in der Josefstadt und Leopoldstädter Theater) in Wien 6, erbaut 1798-1801, war es damals das modernste Theater der Monarchie. Es wurde 1801-06 von Emanuel Schikaneder, zuerst als Eigentümer, dann als Direktor, geleitet (Wiener Volksstücke und spektakuläre Ausstattungsopern), 1804 an den Pächter der Hoftheater, P. Freiherr von Braun, verkauft (1805 Uraufführung von Beethovens "Fidelio"), 1807-13 von einer adeligen "Cavaliersgesellschaft" und 1813-25 von F. Graf Pálffy geleitet (Opern, Pantomimen, Kinderballette und Sprechstücke, 1817 Uraufführung von Grillparzers "Ahnfrau"). Nach dem finanziellen Ruin Pálffys wurde es an Carl Carl (1827-45) verpachtet, der dem Theater die führende Rolle unter den Wiener Volkstheatern sicherte (Uraufführungen von Nestroy-Stücken unter anderem mit Johann Nestroy und Wenzel Scholz in den Hauptrollen). Direktor F. Pokorny (1845-50) ließ das Theater renovieren und technisch modernisieren und führte es wieder als Operntheater (Gastspiele, unter anderem von Jenny Lind); unter Direktor Friedrich Strampfer (1862-69) erfolgte die entscheidende Wende zum Operettentheater (vor allem J. Offenbach) mit Künstlern wie Josefine Gallmeyer, Karl Blasel und Marie Geistinger; unter der Leitung von M. Geistinger und M. Steiner (1869-75) wurden vor allem Meisterwerke der "Goldenen Ära" der Wiener Operette (Johann Strauß Sohn, Karl Millöcker) und Volksstücke (Ludwig Anzengruber) aufgeführt; unter den nachfolgenden Direktor wurde das Sprechstück (abgesehen von Gastspielen ausländischer Ensembles, zum Beispiel S. Bernhardt und E. Duse) zugunsten der Operette immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Nach dem Umbau 1900 durch die Theaterarchitekten Ferdinand Fellner der Jüngere und Hermann Helmer wurde das Theater an der Wien unter der Leitung von Wilhelm Karczag (1901-23) und Hubert Marischka (1923-35) zur Hochburg der nachklassischen Operette (Franz Lehár, Emmerich Kálmán, Leo Fall, Edmund Eysler).

Während des 2. Weltkriegs gesperrt, war es 1945-55 Ausweichquartier für die ausgebombte Wiener Staatsoper, wurde 1960 von der Gemeinde Wien erworben, nach sorgfältiger Renovierung durch Otto Niedermoser 1962 wieder eröffnet und war danach Spielstätte für Eigenproduktionen (Musicals), für das Theater der Jugend und für die Wiener Festwochen. 1981 wurde eine der modernsten Licht- und Tonanlagen der Welt eingebaut, 1983-88 lief die Erfolgsproduktion "Cats" von A. Lloyd Webber, seit 1987 gehört das Theater an der Wien zur Vereinigte Bühnen Wien Ges. m. b. H.und ist ein Unternehmen der Wien Holding. Seit dem "Mozartjahr" 2006 präsentiert sich das Theater als Wiens jüngstes und zugleich ältestes Opernhaus. 12 Monate im Jahr mit monatlich einer Premiere spielt "das neue Opernhaus" im Stagione-Prinzip.

Weiterführendes#


--> Historische Bilder zu Theater an der Wien (IMAGNO)

Literatur#

  • A. Bauer, 150 Jahre Theater an der Wien, 1952
  • F. Hadamowsky, Das Theater an der Wien, 1962
  • A. E. Láng, Das Theater an der Wien. Vom Singspiel zum Musical, 1976
  • G. Tolar, So ein Theater! Die Geschichte des Theaters an der Wien, 1991.