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Wiener Becken#

Wien/Niederösterreich/Burgenland, umfasst im engeren Sinn die etwa dreieckförmige Beckenlandschaft südlich der Donau (südliches Wiener Becken). Geologisch und im weiteren Sinn stellt das Wiener Becken ein Grabenbruchsystem dar, das sich in einer Länge von 200 km von Gloggnitz im Süden bis nach Mähren im Norden erstreckt, dessen Flanken in der Mitte am weitesten auseinander gezogen sind (von Wien zu den Kleinen Karpaten 55 km) und das damit in Österreich neben dem südlichen Wiener Becken auch das Marchfeld und den östlichen Teil des Weinviertels einschließt. Es entstand am Beginn des Jungtertiärs als Senkungsfeld zwischen Alpen und Karpaten, worin das Meer in der Folgezeit bis zu 5500 m mächtige Sedimentgesteine ablagerte (Bildung von Erdöllagerstätten). An den Ufern fossilreiche Strandablagerungen (zum Beispiel Leithakalk). Schwache Erdbeben und zahlreiche warme Heilquellen an den Bruchrändern (zum Beispiel Baden, Bad Vöslau und Bad Deutsch-Altenburg) beweisen die heute noch andauernden geologischen Veränderungen. Das von Südwest nach Nordost gesenkte (südliche) Wiener Becken ist zwischen Wiener Pforte und Hainburger Pforte etwa 60 km breit und wird weiters begrenzt von Wienerwald, Thermenlinie, Semmering, Buckliger Welt, Rosaliengebirge, Leithagebirge sowie den Hundsheimer Bergen; über die Wiener Neustädter Pforte und die Brucker Pforte ist das Wiener Becken mit dem Raum Neusiedler See verbunden; im Wiener Becken herrscht pannonisches Klima.


Gegliedert ist das Wiener Becken in 4 Kleinlandschaften:

1) An die Donau schließt im Süden ein Platten- und Hügelland an; die lößbedeckten Schotterplatten tragen vor allem fruchtbares Ackerland und die Schotterhügel teilweise Wald und Weingärten (zum Beispiel Rauchenwarther Platte und Ellender Wald); neben Wien sind hier Schwechat (Flughafen Wien) und Bruck an der Leitha die wichtigsten Gemeinden.

2) Die "Feuchte Ebene" (intensives Acker-, Obst- und Gartenbaugebiet) reicht vom Südrand der Schotterplatten bis in den Raum von Ebreichsdorf; Gemeinden: Ebreichsdorf und Mitterndorf an der Fischa (Mitterndorfer Senke).

3) An die "Feuchte Ebene" schließt sich im Westen entlang der Thermenlinie eine Randzone an, die vom Weinbau bestimmt ist; Gemeinden: Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf am Gebirge, Mödling, Gumpoldskirchen, Pfaffstätten sowie Baden und Bad Vöslau (Kurorte mit Thermalquellen).

4) Im Südosten folgt auf die "Feuchte Ebene" das Steinfeld mit dünnen, wenig wertvollen Böden, im 18. Jahrhundert wurden hier große Flächen mit Föhren aufgeforstet; Hauptort ist Wiener Neustadt. Die wichtigsten Fließgewässer im Wiener Becken sind Schwarza, Pitten, Leitha, Fischa, Piesting, Wiener Neustädter Kanal, Triesting und Schwechat. Wesentlichste Industriezweige im Wiener Becken, einem der wichtigsten Wirtschaftsräume Österreichs, sind Chemie und Kunststoffe (Raffinerie Schwechat), Metallverarbeitung, Textilien und Bekleidung, Steine und Erden, Glas, Nahrungsmittel und Papier. Dazu kommen industrienahe Dienstleistungen und Einzelhandel (Shopping-City Süd).


Wichtige Forschungseinrichtungen befinden sich in Laxenburg (Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse) und Seibersdorf (Forschungszentrum). Teile des Wiener Beckens gehören zu den dichtest besiedelten Räumen in Österreich: Entlang der Hauptverkehrsachse beträgt die Bevölkerungsdichte zumeist zwischen 500-1000 bzw. über 1000 Einwohner pro km² Dauersiedlungsraum. Entlang des Westrandes des Wiener Beckens führen Südautobahn (A 2) und Triester Straße sowie die Südbahn, bis Wiener Neustadt die Schnellbahn, bis Baden die Badner Bahn; den Abschnitt an der Donau erschließen ein Zweig der Ostbahn, die Schnellbahnlinie nach Wolfsthal sowie die A 4 Richtung Bruck an der Leitha. Richtung Eisenstadt führen die A 3 und die Bundesstraße 16; dazu kommen noch kleinräumige Bahn- und Straßenverbindungen.


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