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vom 17.10.2022, aktuelle Version,

Biathlon-Weltmeisterschaften 2017

Biathlon-Weltmeisterschaften 2017
Männer Frauen
Sieger
Sprint Deutschland Benedikt Doll Tschechien Gabriela Koukalová
Verfolgung Frankreich Martin Fourcade Deutschland Laura Dahlmeier
Einzel Vereinigte Staaten Lowell Bailey Deutschland Laura Dahlmeier
Massenstart Deutschland Simon Schempp Deutschland Laura Dahlmeier
Staffel Russland Russland Deutschland Deutschland
Mixed-Staffel Deutschland Deutschland
Oslo 2016
Biathlon-Weltmeisterschaften 2017 (Europa)
Biathlon-Weltmeisterschaften 2017 (Europa)
Hochfilzen
Lage des Austragungsortes
Blick ins Stadion während der WM

Die 49. Biathlon-Weltmeisterschaften fanden vom 8. bis 19. Februar 2017 im österreichischen Hochfilzen statt.

Gegen den Mitbewerber Östersund (Schweden) sicherte sich Hochfilzen im Sommer 2012 den Zuschlag für die Austragung der Weltmeisterschaften. Nach 1978 und 2005 wurden die Titelkämpfe zum dritten Mal in der Gemeinde im Bezirk Kitzbühel ausgetragen.

Die Wettkämpfe wurden wieder im Rahmen des Weltcups ausgetragen, die Ergebnisse der Meisterschaften flossen damit auch in die Weltcupwertungen mit ein. Wie in den Vorjahren wurden auch in Hochfilzen alle Disziplinen des Weltcups, mit Ausnahme der Single-Mixed-Staffel, ausgetragen.

Im Folgejahr 2018 standen turnusmäßig anstelle der Weltmeisterschaften wieder Olympische Winterspiele auf dem Programm.

Zeitplan

Datum Männer Frauen
Mi, 8. Februar 19:30 Uhr Eröffnungsfeier
Do, 9. Februar 14:45 Uhr Mixed-Staffel (2× 6km und 2×7,5 km)
Fr, 10. Februar 14:45 Uhr Sprint (7,5 km)
Sa, 11. Februar 14:45 Uhr Sprint (10 km)
So, 12. Februar 15:00 Uhr Verfolgung (12,5 km) 10:30 Uhr Verfolgung (10 km)
Mi, 15. Februar 14:30 Uhr Einzel (15 km)
Do, 16. Februar 14:30 Uhr Einzel (20 km)
Fr, 17. Februar 14:45 Uhr Staffel (4×6 km)
Sa, 18. Februar 14:45 Uhr Staffel (4×7,5 km)
So, 19. Februar 14:45 Uhr Massenstart (15 km) 11:30 Uhr Massenstart (12,5 km)
Alle Zeitangaben in MEZ.[1]

Veranstaltungsort

Biathlon-Weltmeisterschaften 2017 (Österreich)
Biathlon-Weltmeisterschaften 2017 (Österreich)
Hochfilzen
Lage in Österreich

Die Wettbewerbe fanden im Langlauf- und Biathlonzentrum Hochfilzen statt, das sich im Gebiet der österreichischen Gemeinde Hochfilzen befindet. Hochfilzen liegt im Pillerseetal im Bundesland Tirol, direkt an der Grenze zum Bundesland Salzburg, ungefähr auf halber Strecke zwischen den Landeshauptstädten Innsbruck und Salzburg.

In Hochfilzen werden in der Regel jährlich Rennen im Rahmen des Biathlon-Weltcups ausgetragen, zudem war Hochfilzen Ausrichter der Biathlon-Weltmeisterschaften 1978 und 2005.

Für die Titelkämpfe 2017 wurden insgesamt 20 Millionen Euro in die Infrastruktur des Stadions investiert.[2] Hauptprojekt war der Zu- und Umbau des Zentralgebäudes. In diesem Zuge wurde ein neues Team- und Servicegebäude errichtet, das 30 Wachs- und Servicekabinen mit modernem Abluftsystem sowie 30 Umkleidekabinen beherbergt. Es wurde eine neue Indoorschießanlage mit einem Laufband errichtet, die während der Wettkämpfe auf 570 m² Platz als Medienzentrum mit Blick auf den Schießstand bietet. Aus dem Servicebereich haben die Teams eine direkte, kurze Wegverbindung zum Hauptgebäude. Die Skirollerbahn wurde um über einen Kilometer verlängert und es wurden zusätzliche Zufahrts- und Notfallwege errichtet.

Eröffnungsfeier und Medaillenvergaben fanden am Kulturhaus in Hochfilzen statt, die Medaillenvergaben am letzten Wettkampftag und die Schlussveranstaltung wurden direkt im Stadion abgehalten.[3]

Regeländerung

Zu den Weltmeisterschaften kam erstmals eine Regeländerung der „IBU Veranstaltungs- und Wettkampfregeln“ zum Tragen, die auf Initiative des DSV eingeführt wurde. Bei Weltmeisterschaften haben die Weltmeister bzw. die olympischen Goldmedaillengewinner des Vorjahres in Einzel-, Sprint- und Massenstartwettkampf persönliches Startrecht. Deshalb hat der Nationalverband dieses Athleten für den Titelverteidiger einen zusätzlichen Startplatz zur Verfügung, der über die übliche Quote hinausgeht. Da sich aber Athleten für die Teilnahme am Verfolgungsrennen immer erst über den Sprint qualifizieren müssen, erhalten seit diesen Weltmeisterschaften gem. IBU Veranstaltungs- und Wettkampfregeln, 12.6.1.1.1 a[4] die Titelverteidiger im Verfolgungswettkampf ein persönliches Startrecht im Sprint. Deshalb durfte Deutschland nicht nur vier Athleten für den Sprint melden, sondern zusätzlich Laura Dahlmeier, die 2016 in Oslo Verfolgungsweltmeisterin wurde. Dahlmeier wurde Zweite im Sprint und gewann auch in diesem Jahr das Verfolgungsrennen. Bei den Männern konnte Martin Fourcade von dieser Regelung nicht profitieren, weil er als Sprintweltmeister ohnehin persönliches Startrecht im Sprintrennen hatte.

Medaillenspiegel

Nationen
Endstand nach 11 Wettbewerben
Platz Nation Gold Silber Bronze Gesamt
01 Deutschland Deutschland 7 1 0 8
02 Frankreich Frankreich 1 2 4 7
03 Tschechien Tschechien 1 2 1 4
04 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1 1 0 2
05 Russland Russland 1 0 1 2
06 Norwegen Norwegen 0 3 1 4
07 Ukraine Ukraine 0 1 0 1
Belarus Belarus 0 1 0 1
09 Osterreich Österreich 0 0 2 2
10 Finnland Finnland 0 0 1 1
Italien Italien 0 0 1 1
Männer
Endstand nach 6 Wettbewerben
Platz Athlet Gold Silber Bronze Gesamt
01 Deutschland Simon Schempp 2 0 0 2
02 Frankreich Martin Fourcade 1 2 2 5
03 Russland Anton Schipulin 1 0 1 2
04 Deutschland Arnd Peiffer 1 0 0 1
Deutschland Benedikt Doll 1 0 0 1
Russland Alexei Wolkow 1 0 0 1
Russland Maxim Zwetkow 1 0 0 1
Russland Anton Babikow 1 0 0 1
Vereinigte Staaten Lowell Bailey 1 0 0 1
10 Norwegen Johannes Thingnes Bø 0 3 0 3
11 Frankreich Quentin Fillon Maillet 0 2 0 2
12 Frankreich Jean-Guillaume Béatrix 0 1 0 1
Frankreich Simon Desthieux 0 1 0 1
Tschechien Ondřej Moravec 0 1 0 1
15 Osterreich Simon Eder 0 0 2 2
16 Russland Alexander Loginow 0 0 1 1
Norwegen Ole Einar Bjørndalen 0 0 1 1
Osterreich Daniel Mesotitsch 0 0 1 1
Osterreich Julian Eberhard 0 0 1 1
Osterreich Dominik Landertinger 0 0 1 1
Frauen
Endstand nach 6 Wettbewerben
Platz Athletin Gold Silber Bronze Gesamt
01 Deutschland Laura Dahlmeier 5 1 0 6
02 Deutschland Vanessa Hinz 2 0 0 2
03 Tschechien Gabriela Koukalová 1 1 1 3
04 Deutschland Maren Hammerschmidt 1 0 0 1
Deutschland Franziska Hildebrand 1 0 0 1
06 Frankreich Anaïs Chevalier 0 1 2 3
07 Frankreich Marie Dorin-Habert 0 1 1 2
08 Belarus Darja Domratschawa 0 1 0 1
Vereinigte Staaten Susan Dunklee 0 1 0 1
Ukraine Iryna Warwynez 0 1 0 1
Ukraine Julija Dschyma 0 1 0 1
Ukraine Anastassija Merkuschyna 0 1 0 1
Ukraine Olena Pidhruschna 0 1 0 1
14 Russland Olga Podtschufarowa 0 0 1 1
Russland Tatjana Akimowa 0 0 1 1
Italien Alexia Runggaldier 0 0 1 1
Frankreich Célia Aymonier 0 0 1 1
Frankreich Justine Braisaz 0 0 1 1
Finnland Kaisa Mäkäräinen 0 0 1 1

Wettkämpfe

Männer

Sprint 10 km

Platz Sportler Zeit Schieß­fehler
1 Deutschland Benedikt Doll 23:27,4 0+0
2 Norwegen Johannes Thingnes Bø +0,7 0+0
3 Frankreich Martin Fourcade +23,1 1+1
4 Vereinigte Staaten Lowell Bailey +29,5 0+0
5 Tschechien Ondřej Moravec +30,7 0+1
6 Bulgarien Krassimir Anew +33,5 0+0
7 Osterreich Julian Eberhard +35,3 1+1
8 Norwegen Ole Einar Bjørndalen +38,4 0+1
9 Deutschland Simon Schempp +40,0 1+0
10 Russland Jewgeni Garanitschew +45,1 1+0
0
12 Deutschland Arnd Peiffer +48,2 0+2
15 Schweiz Mario Dolder +1:04,5 0+0
17 Osterreich Dominik Landertinger +1:11,5 1+2
18 Italien Dominik Windisch +1:12,4 1+1
Schweiz Serafin Wiestner 0+2
22 Osterreich Simon Eder +1:17,0 1+2
37 Deutschland Erik Lesser +1:35,5 0+3
44 Italien Giuseppe Montello +1:41,6 1+1
46 Italien Thomas Bormolini +1:46,4 0+1
50 Osterreich Daniel Mesotitsch +1:57,5 1+1
51 Belgien Michael Rösch +1:58,7 2+1
55 Schweiz Benjamin Weger +2:04,4 0+2
56 Italien Lukas Hofer +2:05,2 1+1
81 Schweiz Jeremy Finello +2:58,5 1+1
90 Belgien Thierry Langer +3:49,0 1+1

Weltmeister 2016: Frankreich Martin Fourcade

Start: Samstag, 11. Februar 2017, 14:45 Uhr

Gemeldet: 103 Athleten, nicht am Start: 1[5]

Verfolgung 12,5 km

Platz Sportler Zeit Schieß­fehler
1 Frankreich Martin Fourcade 30:16,9 0+0+0+1
2 Norwegen Johannes Thingnes Bø +22,8 1+1+1+0
3 Norwegen Ole Einar Bjørndalen +25,6 0+0+0+1
4 Russland Anton Schipulin +33,6 0+1+0+0
5 Tschechien Ondřej Moravec +34,0 0+0+1+1
6 Vereinigte Staaten Lowell Bailey +34,7 0+0+1+0
7 Bulgarien Krassimir Anew +38,3 0+0+0+1
8 Osterreich Julian Eberhard +48,1 1+1+0+1
9 Norwegen Tarjei Bø +52,3 1+0+0+1
10 Deutschland Simon Schempp +52,4 0+0+2+1
11 Deutschland Benedikt Doll +1:05,1 1+1+1+0
12 Osterreich Simon Eder +1:33,7 1+1+0+1
0
19 Deutschland Arnd Peiffer +1:46,4 1+0+1+2
21 Osterreich Dominik Landertinger +1:49,3 1+0+2+1
25 Italien Dominik Windisch +1:59,5 2+1+0+0
26 Schweiz Serafin Wiestner +2:19,6 2+1+0+0
28 Deutschland Erik Lesser +2:21,0 0+0+2+2
29 Schweiz Mario Dolder +2:25,4 0+1+1+1
31 Belgien Michael Rösch +2:42,9 1+0+1+0
34 Italien Giuseppe Montello +2:49,9 0+1+0+0
47 Italien Thomas Bormolini +3:57,6 0+2+1+0
50 Osterreich Daniel Mesotitsch +4:11,7 1+1+2+1
53 Schweiz Benjamin Weger +4:46,2 3+3+0+0

Weltmeister 2016: Frankreich Martin Fourcade

Start: Sonntag, 12. Februar 2017, 15:00 Uhr

Qualifiziert: 60 Athleten, nicht am Start: 2, nicht beendet: 1[6]

Einzel 20 km

Platz Sportler Zeit Schieß­fehler
1 Vereinigte Staaten Lowell Bailey 48:07,4 0+0+0+0
2 Tschechien Ondřej Moravec +3,3 0+0+0+0
3 Frankreich Martin Fourcade +21,2 1+0+1+0
4 Deutschland Erik Lesser +32,0 0+1+0+0
5 Ukraine Serhij Semenow +38,6 0+0+1+0
6 Tschechien Michal Krčmář +43,6 0+0+0+0
7 Russland Anton Schipulin +43,9 2+0+0+0
8 Norwegen Johannes Thingnes Bø +1:11,9 0+0+1+1
9 Norwegen Lars Helge Birkeland +1:14,3 0+0+1+0
10 Schweiz Benjamin Weger +1:22,8 0+0+0+1
0
12 Osterreich Simon Eder +1:31,6 0+1+0+1
13 Deutschland Simon Schempp +1:40,5 2+0+0+0
14 Osterreich Julian Eberhard +1:57,9 2+0+1+0
15 Osterreich Daniel Mesotitsch +1:58,3 1+0+0+0
19 Deutschland Benedikt Doll +2:27,3 1+2+0+0
21 Italien Dominik Windisch +2:37,5 1+0+1+1
26 Osterreich Dominik Landertinger +3:06,7 0+2+0+1
34 Deutschland Arnd Peiffer +4:14,0 3+1+0+0
Italien Lukas Hofer 3+1+0+0
44 Schweiz Serafin Wiestner +4:32,3 0+1+1+1
55 Belgien Michael Rösch +5:52,5 2+0+1+1
59 Italien Thomas Bormolini +6:06,3 1+0+3+0
63 Schweiz Jeremy Finello +6:14,1 0+1+1+1
64 Schweiz Mario Dolder +6:15,0 1+1+0+2
77 Belgien Thierry Langer +8:09,7 0+2+1+1
87 Italien Giuseppe Montello +9:51,2 3+2+0+1

Weltmeister 2016: Frankreich Martin Fourcade

Start: Donnerstag, 16. Februar 2017, 14:30 Uhr

Gemeldet: 102 Athleten, nicht am Start (DNS): 1, nicht im Ziel (DNF): 1[7]

Massenstart 15 km

Platz Sportler Zeit Schieß­fehler
1 Deutschland Simon Schempp 35:38,3 0+0+0+0
2 Norwegen Johannes Thingnes Bø +9,0 0+0+0+1
3 Osterreich Simon Eder +10,1 0+0+0+0
4 Russland Anton Schipulin +25,3 0+1+1+0
5 Frankreich Martin Fourcade +31,3 1+0+0+2
6 Vereinigte Staaten Lowell Bailey +33,5 0+0+0+0
7 Osterreich Dominik Landertinger +38,0 0+0+0+2
8 Schweden Fredrik Lindström +39,7 0+0+1+0
9 Deutschland Benedikt Doll +42,9 0+0+2+0
10 Deutschland Arnd Peiffer +46,1 0+0+0+2
0
19 Osterreich Julian Eberhard +1:20,9 1+2+1+1
21 Deutschland Erik Lesser +1:31,4 0+0+3+0
24 Italien Dominik Windisch +1:55,9 1+0+3+0
29 Schweiz Serafin Wiestner +2:51,6 2+1+1+0
30 Schweiz Mario Dolder +3:27,3 0+1+2+1

Weltmeister 2016: Norwegen Johannes Thingnes Bø

Start: Sonntag, 19. Februar 2017, 14:45 Uhr

Qualifiziert und am Start: 30 Athleten[8]

Staffel 4 × 7,5 km

Platz Land Sportler Zeit Strafrunden
+ Nachlader
1 Russland Russland Alexei Wolkow
Maxim Zwetkow
Anton Babikow
Anton Schipulin
1:14:15,0 0+1 0+1
0+0 0+0
0+0 0+0
0+0 0+1
2 Frankreich Frankreich Jean-Guillaume Béatrix
Quentin Fillon Maillet
Simon Desthieux
Martin Fourcade
+5,8 0+0 0+0
0+1 0+0
0+3 0+0
0+0 0+0
3 Osterreich Österreich Daniel Mesotitsch
Julian Eberhard
Simon Eder
Dominik Landertinger
+20,1 0+0 0+1
0+2 0+2
0+1 0+2
0+1 0+1
4 Deutschland Deutschland Erik Lesser
Benedikt Doll
Arnd Peiffer
Simon Schempp
+29,6 0+0 0+0
0+1 0+3
0+2 0+1
0+1 0+0
5 Italien Italien Lukas Hofer
Dominik Windisch
Giuseppe Montello
Thomas Bormolini
+1:30,8 0+1 0+1
0+0 0+0
0+0 0+1
0+2 0+0
6 Ukraine Ukraine Artem Pryma
Serhij Semenow
Wladimir Semakow
Dmytro Pidrutschnyj
+1:41,3 0+1 0+0
0+0 0+0
0+2 0+1
0+3 0+3
7 Vereinigte Staaten USA Lowell Bailey
Leif Nordgren
Tim Burke
Sean Doherty
+1:50,5 0+1 0+0
0+0 0+1
0+1 0+3
0+2 0+0
8 Norwegen Norwegen Ole Einar Bjørndalen
Emil Hegle Svendsen
Tarjei Bø
Johannes Thingnes Bø
+2:22,3 0+0 0+2
0+1 0+0
0+0 1+3
0+2 0+0
9 Bulgarien Bulgarien Krassimir Anew
Anton Sinapow
Michail Kletscherow
Wladimir Iliew
+2:50,3 0+1 0+0
0+0 1+3
0+0 0+1
0+2 0+0
10 Tschechien Tschechien Tomáš Krupčík
Ondřej Moravec
Michal Šlesingr
Michal Krčmář
+3:10,0 0+1 1+3
0+1 0+1
0+3 0+2
0+2 0+2
0
16 Schweiz Schweiz Jeremy Finello
Benjamin Weger
Mario Dolder
Serafin Wiestner
+4:32,5 0+3 0+2
0+0 0+0
0+1 2+3
0+1 0+2

Weltmeister 2016: Norwegen Norwegen (Ole Einar Bjørndalen, Tarjei Bø, Johannes Thingnes Bø, Emil Hegle Svendsen)

Start: Samstag, 18. Februar 2017, 14:45 Uhr

Gemeldet und am Start: 26 Nationen; überrundet (LAP): 4[9]

Frauen

Sprint 7,5 km

Platz Sportler Zeit Schieß­fehler
1 Tschechien Gabriela Koukalová 19:12,6 0+0
2 Deutschland Laura Dahlmeier +4,0 0+0
3 Frankreich Anaïs Chevalier +25,1 0+0
4 Italien Lisa Vittozzi +25,3 0+0
5 Italien Federica Sanfilippo +31,9 0+0
6 Deutschland Vanessa Hinz +37,9 0+0
7 Frankreich Marie Dorin-Habert +42,8 1+0
8 Slowakei Anastasiya Kuzmina +44,0 0+1
9 Frankreich Célia Aymonier +53,9 0+1
10 Ukraine Anastassija Merkuschyna +55,3 0+0
11 Schweiz Selina Gasparin +56,3 1+0
0
19 Deutschland Franziska Hildebrand +1:12,1 1+0
21 Italien Dorothea Wierer +1:14,2 2+0
23 Osterreich Lisa Hauser +1:16,9 1+0
35 Schweiz Lena Häcki +1:40,1 1+1
43 Italien Alexia Runggaldier +1:49,8 1+1
46 Deutschland Nadine Horchler +1:52,0 0+1
47 Osterreich Dunja Zdouc +1:55,7 0+1
48 Schweiz Aita Gasparin +1:57,3 0+1
55 Deutschland Maren Hammerschmidt +2:08,4 3+1
60 Osterreich Katharina Innerhofer +2:18,5 0+2
77 Schweiz Elisa Gasparin +2:56,4 2+1
83 Osterreich Fabienne Hartweger +3:09,9 3+1

Weltmeisterin 2016: Norwegen Tiril Eckhoff

Start: Freitag, 10. Februar 2017, 14:45 Uhr

Gemeldet und am Start: 101 Athletinnen[10]

Verfolgung 10 km

Platz Sportler Zeit Schieß­fehler
1 Deutschland Laura Dahlmeier 28:02,3 1+0+0+0
2 Belarus Darja Domratschawa +11,6 0+0+0+0
3 Tschechien Gabriela Koukalová +16,6 2+0+1+0
4 Russland Irina Starych +35,9 0+0+0+0
5 Frankreich Justine Braisaz +36,1 0+1+0+0
6 Frankreich Marie Dorin-Habert +36,3 1+0+2+0
7 Finnland Kaisa Mäkäräinen +37,2 0+0+0+1
8 Ukraine Anastassija Merkuschyna +48,5 0+0+0+0
9 Frankreich Célia Aymonier +57,7 0+1+0+1
10 Italien Dorothea Wierer +1:02,9 1+0+2+0
0
14 Italien Lisa Vittozzi +1:25,8 1+1+1+0
15 Italien Alexia Runggaldier +1:26,6 0+0+0+0
17 Italien Federica Sanfilippo +1:31,9 1+0+3+0
20 Deutschland Vanessa Hinz +1:39,9 1+2+1+0
26 Osterreich Lisa Hauser +1:55,8 0+1+1+1
28 Deutschland Franziska Hildebrand +1:59,5 1+2+1+0
29 Schweiz Selina Gasparin +2:03,3 2+1+1+0
32 Deutschland Nadine Horchler +2:07,1 0+0+1+0
40 Deutschland Maren Hammerschmidt +2:44,3 1+1+1+1
42 Osterreich Dunja Zdouc +3:02,1 1+0+0+0
48 Schweiz Lena Häcki +3:28,4 1+2+2+1
50 Schweiz Aita Gasparin +3:41,1 0+0+2+2
56 Osterreich Katharina Innerhofer +5:02,1 1+0+3+3

Weltmeisterin 2016: Deutschland Laura Dahlmeier

Start: Sonntag, 12. Februar 2017, 10:30 Uhr

Qualifiziert: 60 Athletinnen, nicht am Start: 2[11]

Einzel 15 km

Platz Sportler Zeit Schieß­fehler
1 Deutschland Laura Dahlmeier 41:30,1 1+0+0+0
2 Tschechien Gabriela Koukalová +24,7 1+0+0+0
3 Italien Alexia Runggaldier +1:45,6 0+0+0+0
4 Finnland Mari Laukkanen +1:56,8 0+0+1+0
5 Korea Sud Jekaterina Awwakumowa +2:03,6 0+0+0+0
6 Vereinigte Staaten Susan Dunklee +2:06,8 1+0+0+1
7 Deutschland Maren Hammerschmidt +2:27,5 0+0+2+0
8 Deutschland Vanessa Hinz +2:45,5 0+1+0+1
9 Ukraine Julija Dschyma +2:46,1 0+0+1+1
10 Ukraine Olena Pidhruschna +2:54,6 1+0+0+1
11 Osterreich Dunja Zdouc +2:56,4 0+0+0+0
0
16 Italien Dorothea Wierer +3:33,3 1+1+1+0
28 Schweiz Aita Gasparin +4:05,1 0+0+1+0
31 Deutschland Franziska Hildebrand +4:12,2 0+1+0+1
36 Italien Lisa Vittozzi +4:20,9 2+0+0+1
45 Schweiz Selina Gasparin +5:23,4 0+1+2+1
46 Schweiz Elisa Gasparin +5:23,5 1+1+1+0
54 Italien Federica Sanfilippo +6:30,5 2+2+1+0
60 Osterreich Christina Rieder +6:52,5 0+1+0+1
61 Osterreich Lisa Hauser +6:56,0 2+0+3+0
78 Osterreich Fabienne Hartweger +8:54,3 1+2+1+2
85 Schweiz Lena Häcki +9:13,6 2+0+3+2

Weltmeisterin 2016: Frankreich Marie Dorin-Habert

Start: Mittwoch, 15. Februar 2017, 14:30 Uhr

Gemeldet und am Start: 99 Athletinnen[12]

Massenstart 12,5 km

Platz Sportler Zeit Schieß­fehler
1 Deutschland Laura Dahlmeier 33:13,8 0+0+0+0
2 Vereinigte Staaten Susan Dunklee +4,6 0+0+0+0
3 Finnland Kaisa Mäkäräinen +20,1 1+0+0+0
4 Tschechien Gabriela Koukalová +24,0 0+0+0+1
5 Slowenien Teja Gregorin +24,2 0+1+0+0
6 Ukraine Julija Dschyma +24,4 0+1+0+0
7 Frankreich Marie Dorin-Habert +40,3 0+0+0+1
8 Italien Dorothea Wierer +1:05,6 0+0+1+1
9 Italien Alexia Runggaldier +1:06,9 0+0+0+0
10 Slowakei Paulína Fialková +1:14,1 0+1+1+0
11 Italien Lisa Vittozzi +1:14,8 0+0+0+0
0
18 Schweiz Selina Gasparin +1:56,8 2+0+0+1
20 Deutschland Vanessa Hinz +2:33,3 0+3+0+0
21 Italien Federica Sanfilippo +2:38,4 0+0+3+2
25 Osterreich Lisa Hauser +3:18,8 2+3+1+0
27 Deutschland Franziska Hildebrand +3:40,6 0+2+0+0

Weltmeisterin 2016: Frankreich Marie Dorin-Habert

Start: Sonntag, 19. Februar 2017, 11:30 Uhr

Qualifiziert und am Start: 30 Athletinnen[13]

Staffel 4 × 6 km

Platz Land Sportler Zeit Strafrunden
+ Nachlader
1 Deutschland Deutschland Vanessa Hinz
Maren Hammerschmidt
Franziska Hildebrand
Laura Dahlmeier
1:11:16,6 0+0 0+2
0+1 0+3
0+0 0+0
0+1 0+2
2 Ukraine Ukraine Iryna Warwynez
Julija Dschyma
Anastassija Merkuschyna
Olena Pidhruschna
+6,4 0+0 0+1
0+1 0+1
0+1 0+0
0+0 0+0
3 Frankreich Frankreich Anaïs Chevalier
Célia Aymonier
Justine Braisaz
Marie Dorin-Habert
+8,1 0+0 0+1
0+3 0+0
0+3 0+0
0+0 0+0
4 Tschechien Tschechien Jessica Jislová
Eva Puskarčíková
Veronika Vítková
Gabriela Koukalová
+14,0 0+0 0+0
0+1 0+1
0+2 0+2
0+0 0+0
5 Italien Italien Lisa Vittozzi
Federica Sanfilippo
Alexia Runggaldier
Dorothea Wierer
+36,5 0+0 0+1
0+0 0+1
0+2 0+1
0+0 0+1
6 Schweden Schweden Mona Brorsson
Hanna Öberg
Emma Nilsson
Anna Magnusson
+1:20,4 0+0 0+2
0+1 0+0
0+1 0+1
0+0 0+2
7 Polen Polen Magdalena Gwizdoń
Monika Hojnisz
Kinga Mitoraj
Krystyna Guzik
+1:23,1 0+0 0+1
0+2 0+1
0+0 0+2
0+0 0+0
8 Slowakei Slowakei Paulína Fialková
Anastasiya Kuzmina
Ivona Fialková
Jana Gereková
+1:36,9 0+1 0+2
0+1 0+1
0+2 0+0
0+0 0+0
9 Belarus Belarus Nadseja Skardsina
Iryna Kryuko
Nadseja Pissarawa
Darja Domratschawa
+1:50,7 0+0 0+1
0+0 0+0
0+2 0+1
0+0 0+1
10 Russland Russland Olga Podtschufarowa
Swetlana Slepzowa
Irina Starych
Tatjana Akimowa
+2:15,5 0+1 0+1
0+0 0+2
0+0 0+0
1+3 0+1
0
13 Schweiz Schweiz Aita Gasparin
Selina Gasparin
Lena Häcki
Elisa Gasparin
+3:23,6 0+0 0+3
0+1 0+1
0+1 0+2
0+0 0+0
DSQ Osterreich Österreich Dunja Zdouc
Julia Schwaiger
Christina Rieder
Lisa Hauser

Weltmeister 2016: Norwegen Norwegen (Synnøve Solemdal, Fanny Horn Birkeland, Tiril Eckhoff, Marte Olsbu)

Start: Freitag, 17. Februar 2017, 14:45 Uhr

Gemeldet: 23 Nationen; überrundet (LAP): 4, disqualifiziert (DSQ): 1[14]

Die österreichische Damenstaffel wurde gem. IBU Disziplinarregeln 5.6.o („Die Abgabe von mehr als fünf Schuss in irgendeiner Schießeinlage in einem Einzel-, Sprint-, Verfolgungs- oder Massenstartwettkampf oder mehr als acht Schuss in einem Staffel-, gemischten Staffel- oder Supersprintwettkampf“) disqualifiziert, nachdem Julia Schwaiger beim Liegendschießen eine Nachladepatrone zu viel verwendet hatte.

Mixed

Staffel 2 × 6 km + 2 × 7,5 km

Platz Land Sportler Zeit Strafrunden
+ Nachlader
1 Deutschland Deutschland Vanessa Hinz
Laura Dahlmeier
Arnd Peiffer
Simon Schempp
1:09:06,4 0+0 0+2
0+2 0+2
0+0 0+0
0+0 0+1
2 Frankreich Frankreich Anaïs Chevalier
Marie Dorin-Habert
Quentin Fillon Maillet
Martin Fourcade
+2,2 0+0 0+2
0+0 0+2
0+1 1+3
0+0 0+0
3 Russland Russland Olga Podtschufarowa
Tatjana Akimowa
Alexander Loginow
Anton Schipulin
+3,2 0+0 0+0
0+1 0+0
0+0 0+3
0+0 0+0
4 Italien Italien Lisa Vittozzi
Dorothea Wierer
Lukas Hofer
Dominik Windisch
+28,7 0+0 0+0
0+1 0+2
0+1 0+0
0+0 0+2
5 Ukraine Ukraine Olena Pidhruschna
Julija Dschyma
Serhij Semenow
Dmytro Pidrutschnyj
+35,6 0+2 0+2
0+0 0+1
0+1 0+2
0+0 0+0
6 Schweden Schweden Hanna Öberg
Anna Magnusson
Jesper Nelin
Fredrik Lindström
+41,6 0+1 0+1
0+0 0+0
0+0 0+3
0+2 0+1
7 Tschechien Tschechien Eva Puskarčíková
Gabriela Koukalová
Ondřej Moravec
Michal Krčmář
+41,9 0+0 2+3
0+0 0+1
0+1 0+1
0+1 0+2
8 Norwegen Norwegen Marte Olsbu
Tiril Eckhoff
Johannes Thingnes Bø
Emil Hegle Svendsen
+46,2 0+1 0+0
1+3 0+2
0+0 1+3
0+0 0+1
9 Osterreich Österreich Lisa Hauser
Fabienne Hartweger
Simon Eder
Dominik Landertinger
+1:20,2 0+2 0+0
1+3 0+1
0+0 0+2
0+0 0+0
10 Finnland Finnland Mari Laukkanen
Kaisa Mäkäräinen
Tuomas Grönman
Olli Hiidensalo
+1:38,9 0+1 0+1
0+2 0+2
0+0 0+1
0+1 0+1
0
14 Schweiz Schweiz Aita Gasparin
Lena Häcki
Benjamin Weger
Serafin Wiestner
+2:18,8 0+2 0+0
0+2 0+3
0+1 0+1
0+0 0+3

Weltmeister 2016: Frankreich Frankreich (Anaïs Bescond, Marie Dorin-Habert, Quentin Fillon Maillet, Martin Fourcade)

Start: Donnerstag, 9. Februar 2017, 14:45 Uhr

Gemeldet und am Start: 25 Nationen, überrundet: 2[15]

Verlauf

Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Hochfilzen herrschte meist gutes Wetter. Mitte Februar wurden Temperaturen bis zu 11 °C im Schatten gemessen. Dies machte einigen Athleten, die ihre Wettkämpfe im Winter in der Regel um oder sogar deutlich unter dem Gefrierpunkt bestreiten, zu schaffen. Der Norweger Emil Hegle Svendsen erlitt nach dem Sprintrennen einen Kollaps, musste ärztlich versorgt werden und wurde vorsichtshalber zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.[16] Im Einzelwettkampf starteten mehrere Athleten kurzärmelig, der Österreicher Daniel Mesotitsch gar in kurzer Hose.[17] Auch Laura Dahlmeier erlitt nach dem Gewinn der Goldmedaille im Einzelwettkampf und auch ihrem siegreichen Staffelrennen einen Schwächeanfall und wurde vom Teamarzt betreut.[18] Zwei Tage später stand sie beim Massenstart der Damen wieder am Start und gewann erneut eine Goldmedaille.

Überraschender Sieger im Einzelwettkampf wurde der 35 Jahre alte Lowell Bailey, der als erster US-Amerikaner Gold bei einer Biathlon-Weltmeisterschaft gewann. Für Bailey, der seine Karriere schon zum Ende der vergangenen Saison beenden wollte, war es auch der erste Sieg im Biathlon-Weltcup. Seine Mannschaftskameradin Susan Dunklee gewann im Massenstart die Silbermedaille, dies war die erste Medaille überhaupt für eine Biathletin aus den Vereinigten Staaten. Die Deutschen Benedikt Doll und Simon Schempp gewannen mit Gold im Sprint bzw. im Massenstart jeweils ihre erste Einzelmedaille bei Weltmeisterschaften.

Erfolgreichste Teilnehmerin war die Deutsche Laura Dahlmeier, die als erste Sportlerin fünf Goldmedaillen bei einer Weltmeisterschaft gewann. Im Sprint gewann sie zudem Silber. Erfolgreichste Nation war Deutschland mit sieben Goldmedaillen und einer Silbermedaille vor Frankreich (1× Gold, 2× Silber und 4× Bronze) und Tschechien (1× Gold, 2× Silber und 1× Bronze).

Während der Wettkämpfe waren insgesamt 143.700 Zuschauer im Stadion. Zuschauerrekord war der Wettkampftag der Herrenstaffeln am 18. Februar mit 22.300 Zuschauern, gefolgt von den Massenstarts am 19. Februar mit 22.100 Zuschauern und den Verfolgungswettkämpfen am 12. Februar mit 19.600 Zuschauern.[19]

Berichterstattung

Die Bilder für die Fernsehübertragungen wurden vom ORF zur Verfügung gestellt. Dieser war mit 170 Mitarbeitern und 49 Kameras vor Ort, die Wettkämpfe wurden in fast 60 Länder der Welt übertragen. Der ORF selbst hatte – wie bei den Weltcups auch – die ehemaligen Biathleten Günther Beck und Christoph Sumann abwechselnd als Experten bzw. als Co-Kommentator vor Ort. Die Rennen wurden live in ORF eins oder in ORF SPORT + übertragen.

Die Berichterstattung für das deutsche Fernsehen teilten sich ARD und ZDF. Als Experten und Co-Kommentatoren waren die ehemaligen Biathleten Sven Fischer, Herbert Fritzenwenger und Kati Wilhelm vor Ort.

Für Eurosport kommentierten Sigi Heinrich und Michael Greis die Rennen.

Doping

Dopingverdacht gegen das kasachische Team

Am 8. Februar 2017 wurde eine Hausdurchsuchung in den Unterkünften der kasachischen Biathlonmannschaft durch das Bundeskriminalamt durchgeführt. Vorausgegangen war ein im Januar – nach dem Weltcup in Antholz – an einer Tankstelle in Osttirol entsorgter Karton, der eine beträchtliche Menge an Einwegspritzen, medizinischem Material, Aufzeichnungen sowie Akkreditierungen und Unterlagen der IBU enthielt. Nach einer Begutachtung durch Spezialisten der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria wurde davon ausgegangen, dass der Inhalt des Kartons der kasachischen Mannschaft zuzuordnen ist. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ordnete daraufhin eine Hausdurchsuchung an, die das Landeskriminalamt Tirol mit 30 Beamten durchführte und „eine erhebliche Menge an medizinischen Produkten und Medikamenten sowie Mobiltelefone“ sicherstellte. Zudem wurden von der österreichischen Anti-Doping-Agentur in Abstimmung mit der IBU Blut- und Urintests durchgeführt. Es wurden Untersuchungen angestellt, ob gegen Anti-Doping-Gesetze verstoßen wurde und ob Sportbetrug vorliegt.[20]

Provisorische Suspendierung Jekaterina Glasyrina

Am 10. Februar 2017 teilte die IBU mit, dass die russische Athletin Jekaterina Glasyrina provisorisch gesperrt wurde. Aufgrund des zweiten McLaren-Reports wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die weitere Daten zu den im Bericht genannten Athleten sammeln sollte. Diese Gruppe kam zu dem Schluss, dass eine Suspendierung ausgesprochen werden sollte, da mehrere Proben der Athletin verbotene Substanzen enthalten haben könnten und da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die von der russischen Anti-Doping-Agentur genommenen Proben ebenfalls manipuliert wurden. Der Vorstand der IBU folgte dieser Empfehlung und suspendierte Glasyrina. Diese hätte an diesem Tag im Sprint an den Start gehen sollen.[21] Der Startplatz von Glasyrina wurde an ihre Mannschaftskollegin Irina Uslugina vergeben.[22]

Razzia im Hauptquartier der IBU

Das Bundeskriminalamt durchsuchte am 10. April 2018 die Geschäftsräume der IBU in Salzburg. Die Razzia, die in Koordination mit der norwegischen Polizei sowie mit Interpol durchgeführt wurde, steht laut Auskunft der Welt-Anti-Doping-Agentur im Zusammenhang mit Doping. Ermittelt wird insbesondere gegen den Präsidenten Anders Besseberg sowie die Generalsekretärin Nicole Resch.[23]

Im Fokus der Ermittler steht auch die WM 2017. In der Saison 2016/17 sollen im Welt- und IBU-Cup 17 von 22 russische Athleten gedopt gewesen sein.[24]

Ermittlungen gegen russische Athleten und Betreuer

Während des Weltcups in Hochfilzen der Saison 2018/19 wurde der russische Verband durch die österreichische Staatsanwaltschaft über ein Ermittlungsverfahren gegen fünf russische Betreuer und fünf Athleten informiert. Die Vorwürfte betreffen die Weltmeisterschaften in Hochfilzen und richten sich „gegen fünf Betreuer des russischen Biathlon Teams wegen der Anwendung verbotener Substanzen bzw. Methoden zum Zweck des Dopings und fünf Sportler dieses Teams wegen schweren Betruges im Zusammenhang mit Doping“. Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte mit Hinweis auf ein laufendes Verfahren weder Details noch die Namen der betroffenen Personen. Pressevertreter nannten Anton Shipulin, Alexander Loginow, Jewgeni Garanitschew, Alexei Wolkow und Irina Starych als betroffene Personen.[25]

Zwischenfälle bei Siegerehrungen

Verweigerung des Handschlags

Die Russen Anton Schipulin und Alexander Loginow verweigerten dem Franzosen Martin Fourcade bei der Flower Ceremony zur Mixedstaffel den Handschlag, woraufhin dieser „zunächst höhnisch applaudierte und dann direkt die Szenerie verließ.“[26] Loginow hingegen sagte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS, Fourcade habe ihm nicht die Hand schütteln wollen, woraufhin auch Schipulin kehrt machte und dem Franzosen nicht zum zweiten Platz gratulierte.[26] Vorausgegangen war die Kritik Fourcades am russischen Biathlonverband, der Loginow für die Weltmeisterschaften nominiert hatte, kurz nachdem dessen zweijährige Wettkampfsperre wegen Blutdopings mittels EPO abgelaufen war. Daraufhin forderte der russische Verband von der IBU Sanktionen gegen Fourcade.[26] Im Vorfeld der Weltmeisterschaften hatte Fourcade zudem angedroht, ein Podium mit Loginow zu boykottieren.[27] Beim letzten Wechsel der Mixed-Staffel war dann Fourcade „in der Wechselzone einen Schlenker gelaufen und [hatte] dabei Loginows Ski gequert, der daraufhin stürzte“.[26] Obwohl sich dadurch für den auslaufenden Loginow kein Nachteil ergab, versuchte Schipulin das Verhalten seiner Mannschaft mit den Worten „Wir haben heute Situationen gesehen, in denen es viel Negativität der Franzosen gegen uns gegeben hat“ zu erklären und merkte an, dass „das gesamte Verhalten […] nicht besonders nett“ war.[26] Fourcade wies die Schuld von sich, TV-Experten wie die ehemaligen Biathleten Sven Fischer und Herbert Fritzenwenger[28] sehen beim Franzosen kein Fehlverhalten, ebenso wie Erik Lesser, der meint: „Man kann ihm das nicht vorwerfen, weil alles im erlaubten Bereich war. Er hätte es aber durchaus souveräner lösen können“.[29] Auch der russische Herrentrainer Ricco Groß sieht darin „eine normale Rennsituation und keine Absicht“. Er fordert, „jetzt die Ruhe [zu] bewahren, Gespräche [zu] führen und das Ganze diplomatisch an[zu]gehen“.[30]

Falsche russische Hymne

Bei der Siegerehrung zum Staffelrennen der Herren wurde für die siegende russische Mannschaft anstatt der russischen Nationalhymne fälschlicherweise das Patriotische Lied gespielt, das von 1990 bis 2000 russische Nationalhymne war und dann von Wladimir Putin durch die heutige Hymne ersetzt wurde. Der russische Fernsehmoderator Dimitri Guberniew entriss daher dem Zeremoniensprecher das Mikrofon, stimmte die richtige Hymne an und reichte das Mikrofon an die russische Mannschaft weiter, die die Hymne daraufhin zu Ende sang. Im Anschluss daran entschuldigte sich der Veranstalter und spielte die richtige Hymne nochmal über die Lautsprecher.[31][32]

Commons: 2017 Biathlon World Championships  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wettkampfprogramm (Memento vom 27. Februar 2017 im Internet Archive) auf hochfilzen2017.at, abgerufen am 9. Januar 2017.
  2. IBU-Biathlon-WM 2017 wirft seine Schatten voraus (Memento vom 9. Januar 2017 im Internet Archive) auf www.biathlon-hochfilzen.at, abgerufen am 9. Januar 2017.
  3. Rahmenprogramm (Memento vom 9. Januar 2017 im Internet Archive) auf www.hochfilzen2017.at, abgerufen am 9. Januar 2017.
  4. IBU Veranstaltungs- und Wettkampfregeln, S. 88 (Memento vom 23. Februar 2017 im Internet Archive) auf biathlonworld.com, abgerufen am 22. Februar 2017
  5. Competition Analysis (Sprint M), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 11. Februar 2017.
  6. Competition Analysis Men 12.5 km Pursuit. (PDF) IBU, 12. Februar 2017, abgerufen am 12. Februar 2017.
  7. Competition Analysis (Einzel M), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 16. Februar 2017.
  8. Competition Analysis (Massenstart M), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 19. Februar 2017.
  9. Competition Analysis (Staffel M), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 18. Februar 2017
  10. Competition Analysis Women 7.5 km Sprint. (PDF) IBU, 10. Februar 2017, abgerufen am 10. Februar 2017.
  11. Competition Analysis (Verfolgung F), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 12. Februar 2017.
  12. Competition Analysis (Einzel F), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 15. Februar 2017.
  13. Competition Analysis (Massenstart, F), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 19. Februar 2017
  14. Competition Analysis (Staffel F), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 17. Februar 2017.
  15. Competition Analysis, (Mixed-Staffel), pdf auf biathlonresults.com, abgerufen am 9. Februar 2017.
  16. Norwegens Biathlon-Star Svendsen wieder fit auf augsburger-allgemeine.de, abgerufen am 19. Februar 2017
  17. Von wegen Wintersport: Mesotitsch in kurzer Hose (Memento vom 20. Februar 2017 im Internet Archive) auf de.sports.yahoo.com, abgerufen am 19. Februar 2017
  18. Dann kommt der Doktor und hebt mich wieder auf (Memento vom 20. Februar 2017 im Internet Archive) auf handelsblatt.com, abgerufen am 19. Februar 2017
  19. IBU-President Besseberg praised the world Championships (Memento vom 23. Februar 2017 im Internet Archive) auf hochfilzen2017.at, abgerufen am 22. Februar 2017
  20. Hausdurchsuchung bei Kasachischem Biathlon Nationalteam in Hochfilzen. In: bmi.gv.at. Bundeskriminalamt, Bundesministerium für Inneres, Österreich, archiviert vom Original am 11. Februar 2017; abgerufen am 9. Februar 2017.
  21. IBU Press Release: IBU Provisionally Suspends Ekaterina Glazyrina/RUS auf biathlonworld.com, abgerufen am 10. Februar 2017.
  22. Start List Sprint auf biathlonworld.com, abgerufen am 10. Februar 2017.
  23. Ermittlungen gegen Biathlon-Chef und IBU-Generalsekretärin. Süddeutsche Zeitung, 11. April 2018, abgerufen am 27. August 2020.
  24. Eine schrecklich korrupte Familie auf saechsische.de, abgerufen am 14. Juni 2020
  25. Polizeiaktion bei russischem Team in Hochfilzen auf laola1.at, abgerufen am 17. Dezember 2018
  26. 1 2 3 4 5 Biathlon-WM in Hochfilzen: Streit zwischen Martin Fourcade und Russland eskaliert auf eurosport.de, abgerufen am 11. Februar 2017.
  27. Biathlon: Martin Fourcade und die Russen – die Hintergründe zum Dauer-Zoff (Video, 0:56) auf video.eurosport.de, abgerufen am 11. Februar 2017.
  28. Herbert Fritzenwenger auf facebook auf facebook.com „Wer glaubt Fourcade hat den Sturz des Russen mit Absicht herbeigeführt, hat keine Ahnung vom Rennen oder ist selbst paranoid!“, abgerufen am 11. Februar 2017.
  29. Nach Eklat: Kritik an Fourcade wächst. In: Zeit Online. 10. Februar 2017, archiviert vom Original am 11. Februar 2017;..
  30. Eklat bei der Siegerehrung: Fourcade contra Russland: Die Biathlon-Szene spaltet sich (Memento vom 12. Februar 2017 im Internet Archive) auf www.stern.de, 10. Februar 2017.
  31. Falsche Russland-Hymne bei Biathlon-WM. Frankfurter Allgemeine Zeitung, vom 18. Februar 2017. Abgerufen am 19. Februar 2017.
  32. Biathlon-WM: Veranstalter spielt falsche russische Hymne. Süddeutsche Zeitung, vom 18. Februar 2017. Abgerufen am 19. Februar 2017.

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