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vom 11.12.2021, aktuelle Version,

Golling an der Salzach

Marktgemeinde
Golling an der Salzach
Wappen Österreichkarte
Golling an der Salzach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Hallein
Kfz-Kennzeichen: HA
Hauptort: Golling an der Salzach
Fläche: 82,20 km²
Koordinaten: 47° 36′ N, 13° 10′ O
Höhe: 476 m ü. A.
Einwohner: 4.322 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 53 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5440
Vorwahlen: 0 62 44
Gemeindekennziffer: 5 02 04
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Markt 80
5440 Golling an der Salzach
Website: www.golling.salzburg.at
Politik
Bürgermeister: Peter Harlander (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019)
(21 Mitglieder)
13
6
1
1
13  6  1  1 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Golling an der Salzach im Bezirk Hallein
Lage der Gemeinde Golling an der Salzach im Bezirk Hallein (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Golling an der Salzach ist eine Marktgemeinde im Bundesland Salzburg im Bezirk Hallein in Österreich mit 4322 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021).

Geografie

Die Gemeinde liegt im Salzachtal im Tennengau im Salzburger Land rund 25 Kilometer südlich von Salzburg.

Es ist die letzte Ortslage, bevor es von Salzburg kommend direkt ins Gebirge geht. Die Lage Gollings am Nordfuß von Hagengebirge und Tennengebirge bringt unbeständige Wetterverhältnisse mit, der Ort wird oft als „Wetterloch“ bezeichnet, weil es hier häufiger regnet als in den nördlichen Nachbargemeinden.

Nachbargemeinden

Kuchl
Schönau am Königssee (Lkr. BGL, BY, DE) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Scheffau am Tennengebirge
Werfen (Bez. St. Johann/ Pongau) Pfarrwerfen (Bez. St. Johann/ Pongau)
Pfarrwerfen grenzt nur in einem Punkt an, in der Ofenrinne beim Hochtörl

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst drei Ortschaften und Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):

  • Golling an der Salzach (Hauptort) – rechts der Salzach im Norden der Gemeinde (1980)
  • Obergäu – der Südosten rechts der Salzach, das Lammertal hinein und zum Pass Lueg (1361)
  • Torren – der Südosten links der Salzach bis zum Pass Lueg und das Bluntautal hinein (981)

Obergäu und Torren waren früher eigenständige Gemeinden, wurden aber im Laufe der Zeit an Golling angegliedert. Dabei wurde dann der damalige Ort Golling als Gemeindeteil ortsüblich „Markt“ benannt.

Geschichte

Burg Golling
Filialkirche St. Nikolaus mit Hohnenkamm

Im Ortsteil Torren am rund 10 m erhöhten Nikolausberg am Westrand des Salzachtales wurde 1982 ein keltisches Werkzeugdepot aufgefunden, das den Ambisonten zugeordnet wird. Der Nikolausberg, mit einer Ausdehnung von 10 × 120 m und umgeben von Felsabbrüchen weist Siedlungsspuren vom Mesolithikum (Mittelsteinzeit) bis zur Römerzeit auf. Das Depot eines Grobschmiedes aus der Latènezeit wurde durch systematische Grabungen des Heimatmuseums Golling in einer Tiefe von nur 35 cm freigelegt. Ein schwerer Amboss in Pyramidenform und ein kleiner Setzhammer, zwei große Schmiedezangen, eine Herdschaufel, ein Bandeisen und ein Eisenring sowie Schlackefunde belegen die Schmiedewerkstatt. Die Fundobjekte werden heute im Heimatmuseum in der Burg Golling ausgestellt.[2]

Während der Römerzeit befand sich auf dem Hügel, auf dem später die Burg Golling errichtet wurde, ein römischer Wachturm zur Sicherung der Römerstraße Virunum–Iuvavum. Zudem befand sich in der benachbarten und heute zu Kuchl gehörenden Katastralgemeinde Kellau ein römischer Altar sowie eine Villa Rustica.

Der Ortsname wurde zum ersten Mal 1241 als Golingen in einer Urkunde von Erzbischof Eberhard II. erwähnt. Der Name ist auf das romanische Col bzw. Colle (Akkus. Sing. Hügel) zurückzuführen.[3] 1284 erfolgte die erste Nennung von Golling als Marktort. Die Burg Golling war 1438 bis 1803 Sitz eines Salzburger Pflegegerichtes.

1809 gab es Kämpfe der verbündeten Franzosen und Bayern gegen die Österreicher und die Salzburger Landesschützen am Pass Lueg. Von 1810 bis 1816 gehörte der Ort zum Königreich Bayern. 1820 kam es zur Wiedererrichtung des Pfleggerichtes als „K.K. Pfleggericht“. 1896 erfolgte die Gründung des politischen Bezirkes Hallein (Tennengau) und zur Eingliederung Gollings.

Bis Ende Mai 1923 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Golling, seit dem 1. Juni 1923 ist sie Teil des Gerichtsbezirks Hallein.

Der Name der Marktgemeinde Golling wurde 1951 offiziell zu Golling an der Salzach geändert.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Rund sechzig Prozent der Flächen wurden von fünf landwirtschaftlichen Betrieben, die von juristischen Personen geleitet wurden, geführt. Je zwanzig Prozent bewirtschafteten 25 Haupt- und 59 Nebenerwerbsbetriebe (Stand 2010). Der größte Arbeitgeber im Produktionssektor ist der Bereich Herstellung von Waren. Er beschäftigt mehr als die Hälfte der 500 Beschäftigten. Im Dienstleistungssektor arbeiten über dreißig Prozent der Erwerbstätigen im Bereich soziale und öffentliche Dienste, jeweils über zwanzig Prozent sind in Beherbergung und Gastronomie sowie im Handel beschäftigt.[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 90 94 35 35
Produktion 53 44 505 537
Dienstleistung 246 165 842 783

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Berufspendler

Von den fast 2000 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Golling wohnten, arbeitete knapp ein Drittel in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus. Dafür kamen 760 Menschen aus der Umgebung, um in Golling zu arbeiten.[7]

Therme

  • Aqua Salza: die Wellness-Therme mit Familienbad wurde im November 2008 unter dem neuen Namen eröffnet. Seit 2017 ist die Gemeinde Golling Eigentümer der Therme.[8][9]

Verkehr

Politik

Gemeindeamt der Gemeinde

Gemeinderat

Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1976–1984 Josef Sindelka (SPÖ)[13]
  • 1984–2003 Hermann Rettenbacher (ÖVP)[14]
  • 2003–2018 Anton Kaufmann (ÖVP)[15][16]
  • seit 2018 Peter Harlander (ÖVP)[15][17]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist beschrieben:

In geteiltem Schild oben in Blau der nach rechts gewendete Kirchenpatron, Sankt Johann Evangelist in grünem Kleide mit rotem Mantel, aus der Teilungslinie wachsend, mit der linken Hand einen goldenen Kelch haltend, den die rechte segnet; unten in Rot auf grünem Boden ein nach rechts gewendeter schwarzer Rabe, der einen goldenen Ringe im Schnabel hält.

Wie der Rabe in das Wappen kam: „Vor langer Zeit stand auf der Hiasenwand eine Burg. Als die Burgfrau sich wusch, legte sie einen Brillantring auf das Fenstersims. Dabei verschwand der Ring spurlos. Der Kammerdiener wurde verdächtigt, den Ring gestohlen zu haben. Man verurteilte ihn und er wurde später hingerichtet. Ein Schafhirte fand eines Tages den Ring der Burgfrau in einem Rabennest. Seither ist der Rabe mit dem Ring im unteren Teil des Gollinger Wappens abgebildet.“[18]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Robert Hoffmann, Erich Urbanek (Hrsg.): Golling. Geschichte einer Salzburger Marktgemeinde. Golling a. d. Salzach 1991.
  • Friederike Zaisberger, Erich Urbanek: Golling und seine Burg. Golling 1984.
Commons: Golling an der Salzach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 663 f.
  3. Hans G. Pfeiffenberger, Das Tal der Wisente: Aus der Frühgeschichte des Pinzgaues (Salzburg 1970), S. 241.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Golling an der Salzach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. Januar 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Golling an der Salzach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. Januar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Golling an der Salzach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. Januar 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Golling an der Salzach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. Januar 2021.
  8. Salzburger Nachrichten: Aqua Salza: Gemeinde Golling springt in die Bresche. 25. Oktober 2017, abgerufen am 8. Januar 2021.
  9. Haus- und Badeordnung. (PDF) Abgerufen am 8. Januar 2021.
  10. Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  11. Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  12. Gemeindewahlen 2019. (PDF) Land Salzburg, S. 82, abgerufen am 8. Januar 2021.
  13. Josef Sindelka. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  14. Hermann Rettenbacher. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  15. 1 2 Neuer Bürgermeister in Golling: Landeshauptmann verabschiedet Anton Kaufmann / Amtsübergabe an Peter Harlander. Salzburger Landeskorrespondenz vom 18. Juli 2018, abgerufen am 19. Juli 2018.
  16. Anton Kaufmann. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  17. Peter Harlander (Bürgermeister). In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  18. Gollinger Wappen - Sage zur Entstehung. Abgerufen am 8. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).

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Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
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Das ist die westliche Seite der Burg Golling Eigenes Werk Maislinger Florian ( Spochtei )
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Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Stephan Baum
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Südansicht der Burg Golling in der Salzburger Marktgemeinde Golling an der Salzach . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Golling - Burg.JPG
Das Struber-Denkmal auf der Anhöhe des Pass Lueg in der Salzburger Gemeinde Golling an der Salzach . Das Denkmal wurde vom Bildhauer und Schulleiter Hubert Spannring 1898 zu Ehren des Salzburger Freiheitskämpfers Joseph Struber errichtet. Die Inschrift lautet: Den Landesvertheidigern des Pongaues im Jahre 1809 und ihrem Anführer Josef Struber. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Golling - Struber-Denkmal.JPG
St. Nikolaus mit Hohnenkamm, Golling an der Salzach Eigenes Werk Flodur63
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Zentrum von Golling an der Salzach Eigenes Werk Wolfgang Glock
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Bezirk Hallein Eigenes Werk Joschi Täubler
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