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vom 24.04.2021, aktuelle Version,

Hengsberg

Hengsberg
Wappen Österreichkarte
Hengsberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Fläche: 17,75 km²
Koordinaten: 46° 52′ N, 15° 26′ O
Höhe: 351 m ü. A.
Einwohner: 1.497 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 84 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8411, 8403, 8504
Vorwahlen: 03185, 03182
Gemeindekennziffer: 6 10 17
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hengsberg 4
8411 Hengsberg
Website: www.hengsberg.at
Politik
Bürgermeister: Johann Mayer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
9
4
2
9  4  2 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Hengsberg im Bezirk Leibnitz
GabersdorfLang
Lage der Gemeinde Hengsberg im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Hengsberg von Südosten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Hengsberg ist eine Gemeinde mit 1497 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) in der westlichen Südsteiermark.

Geografie

Hengsberg liegt südlich von Graz am Ausläufer des Buchkogel im Bezirk Leibnitz im österreichischen Bundesland Steiermark.

Katastralgemeinden

Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2019[1]):

  • Fliessing (236,22 ha)
  • Hengsberg (137,06 ha)
  • Komberg (230,57 ha)
  • Kühberg (141,51 ha)
  • Schönberg (577,88 ha)
  • Schrötten (451,85 ha)

Ortschaften

Ortschaften mit weiteren Ortsteilen sind (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):

Gemeindezusammenlegungen

  • Mit 1. Jänner 1951 wurden Flüssing und Hengsberg zur neuen Gemeinde Hengsberg zusammengelegt.
  • Mit 1. Jänner 1970 wurden Schönberg an der Laßnitz (mit Kehlsdorf und Matzelsdorf), Schrötten an der Laßnitz (mit Leitersdorf) und Hengsberg zur neuen Gemeinde Hengsberg zusammengelegt.

Nachbargemeinden

Je eine der fünf Nachbargemeinden liegt im Bezirk Deutschlandsberg (DL) bzw. im Bezirk Graz-Umgebung (GU).

Dobl-Zwaring (GU) Wildon
Preding (DL) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Sankt Nikolai im Sausal Lang

Geschichte

Hengist und Hengesburgc um das Jahr 1000 auf einer Karte von 1886
Schloss Freybüchel, um 1820 (lith. J.F. Kaiser)
Pfarrhof Hengsberg

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 892 (Hengistfeldon). 1045 schenkte König Heinrich III. dem Erzbischof Balduin das königliche Kammergut Leitersdorf an der Laßnitz, gelegen in der Markgrafschaft Gottfrieds und im Forst Sausal „(predium quale visi sumus Liutoldasdorf habere, in comitatu Gotefridi marchionis et foresto Susel iuxta litus Losnicae fluminis situm“).[3]

Der Name „Schrötten“ wird von einer Rodung (mhd. schrôt „abgeschnittenes Stück, Klotz“, auch als Sammelbegriff verwendet für Baumstrünke; mhd. schrôten „(ab)hauen, (ab)schneiden“) abgeleitet.[4]

Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848, die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850.

Nach der Annexion Österreichs 1938 lag die Gemeinde im Reichsgau Steiermark. Ab 1939 errichtete die in Wildon stationierte Gruppe 365 des Reichsarbeitsdienstes in Leitersdorf, Schrötten, Schönberg und Lang sowie in Lichendorf Lager, deren Bewohner an der Laßnitzregulierung arbeiteten. Diese Lager wurden 1945 aufgelöst, an ihren Standorten sind keine oder nur mehr sehr geringe Reste (Geländestufen, Fundamentreste) zu finden.[5] Von 1945 bis 1955 war das Gemeindegebiet Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Seit 2009 bildete die Gemeinde zusammen mit den Gemeinden Lang, Lebring-Sankt Margarethen, Stocking, Wildon und Weitendorf die Kleinregion „Kulturpark Hengist“. Bei der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurden der Großteil der Gemeinde Stocking und die Gemeinde Weitendorf ab 2015 mit der Marktgemeinde Wildon zusammengeschlossen, seither sind es statt sechs nur mehr vier Gemeinden in der Kleinregion.

Religionen

Evangelische Filialkirche
Altar der Pfarrkirche

Hengsberg war eine Urpfarre seit etwa der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts, Mutterpfarre seit etwa dem 13. Jahrhundert mit den Pfarren Wundschuh, Wildon, Preding, Lang und St. Margarethen. Das Gebiet der Pfarre Hengsberg umfasst heute:

  • alle Ortschaften der Gemeinde Hengsberg
  • die Ortschaft Lichendorf der Gemeinde Wildon
  • die Ortschaft Lamberg der Gemeinde Dobl-Zwaring (Bezirk Graz-Umgebung)
  • zwei Bauernhöfe der Gemeinde Preding (Bezirk Deutschlandsberg), die bis zur Gründung der Ortsgemeinden 1850 zu Leitersdorf gehörten

Die evangelische Predigtstation wurde 1926 gegründet. Nach der Schaffung des evangelischen Friedhofes und dem Bau eines Totenhauses mit Glockenturm kam es 1932 zur Errichtung des evangelischen Christus-Kirchleins und dessen Einweihung am 5. Juni 1933. Zum Einzugsgebiet der Predigtstation gehören auch die Gemeinde Sankt Nikolai im Sausal und die Ortschaften Lamberg und Pöls an der Wieserbahn der Gemeinde Dobl-Zwaring. (siehe auch: #Weblinks)

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Katholische Pfarrkirche Hl. Laurentius

Museen

Im Jahre 1976 wurden bei der Renovierung der Pfarrkirche Reste der Burgfundamente und eine Gruft entdeckt. Diese Funde sind gemeinsam mit anderen aus der Umgebung (Römerzeit) in dem unter der Kirche befindlichen „Hengistburg-Museum“ ausgestellt.

Bauwerke

  • Die Pfarrkirche zum Hl. Laurentius ist ringförmig von der Mauer des einstigen Friedhofes umgeben und hat einen mächtigen, viergeschossigen Turm mit der beachtlichen Höhe von 72 Metern. Der quadratische Turm mit Spitzhelm trägt fünf Glocken, die 1924 angeschafft wurden. (siehe auch: #Weblinks)
  • Gemeindeamt in der ehemaligen Knaben-Volksschule
  • Volksschule im ehemaligen Klostergebäude der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul
  • Schloss Freibühel
Eine ausführliche Beschreibung der Geschichte des Schlosses und seiner Besitzer, die belgisch-österreichische Adeligenfamilie des Enffans d’Avernas ist zu finden im Artikel „Dat virtus in armis“ von Peter Wiesflecker. [6] (Die Familie zählt zum Uradel des einstigen Herzogtums Brabant und ihre Geschichte reicht bis ins 14.  Jahrhundert zurück.)

Naturschutzgebiet

Das Waldgebiet am Buchkogel im Grenzbereich des Murfeldes und des Leibnitzerfeldes in den Gemeinden Wildon, Lebring-St. Margarethen, Lang und Hengsberg wurde zum „Naturschutzgebiet Wildoner Buchkogel“ erklärt. Damit sollen die naturnahen Buchenwaldbestände und die artenreichen Pflanzenvorkommen dieses Gebietes geschützt werden. Zu diesen Pflanzen gehören Rotbuche, Wolfs-Eisenhut, Breitblatt-, Schmalblatt- und Purpur-Waldvöglein, Maiglöckchen, Alpenzyklame, Illyrisch-Krokus, Seidelbast, Ständelwurz, Hundszahnlilie, Hecken-Nieswurz, Frühlingsknotenblume, Türkenbund-Lilie, Groß-Zweiblatt, Vogelnestwurz, Weiß-Waldhyazinthe, Erd-Primel, Wald-Veilchen, Hain-Veilchen.[7]

Archäologische Fundplätze

  • Urgeschichtliche Siedlung Koglfuchs
  • Prähistorische Siedlung beim Lippmichl
  • Die römerzeitliche Siedlung Laßnitztal erstreckte sich über die Katastralgemeinden Schönberg und Schrötten.
  • Römerzeitliche Gräber und Siedlung im Laßnitztal / Gamsäcker
  • Römerzeitliche Hügelgräber bei Schrötten
  • Frühmittelalterliche Siedlung Komberg

Wirtschaft und Infrastruktur

Der im Jahr 2010 eröffnete Bahnhof Hengsberg der Koralmbahn

Straße

Die Gemeinde wird von der Schröttenstraße L 601 durchzogen, wegen der starken Frequenz wird diese von einem Rad-/Gehweg begleitet. Die Pyhrn Autobahn A 9 tangiert die Gemeinde im Nordosten, 2018 wurde am Kehlsberg eine Halbanschlussstelle von und nach Richtung Graz fertiggestellt.

Eisenbahn

Durch den Bau der der Koralmbahn ist Hengsberg an die Eisenbahn angeschlossen. Im Dezember 2010 wurde der Bahnhof Hengsberg am bereits eröffneten Teilabschnitt eröffnet. Richtung Graz oder Wies-Eibiswald (über Deutschlandsberg) bestehen dadurch mit den Zügen der Schnellbahnverbindungen, die bis zur Aufnahme des Vollbetriebes der Koralmbahn mit Dieseltriebwagen der Graz-Köflacher Bahn (GKB) durchgeführt werden.

Politik

Gemeinderat

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2020[8] 2015 2010 2005 2000
Stim­men  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M.
ÖVP 431 54 9 455 51 8 500 55 9 460 52 8 486 57 9
SPÖ 211 26 4 172 19 3 302 33 5 300 34 5 256 30 4
FPÖ 115 15 2 203 23 3 109 12 1 120 14 2 112 13 2
Bürgerliste für Hengsberg 042 05 0 061 07 1 nicht kandidiert
Wahl­berechtigte 1.224 1.182 1.135 1.119 1.032
Wahl­beteiligung 66 % 77 % 82 % 81 % 84 %

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzte sich dieser wie folgt zusammen:[8]

Gemeindevorstand

Johann Mayer (ÖVP) wurde 2020 für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt. Mayer steht der Gemeinde seit 15. Februar 2007 vor. Dem Gemeindevorstand gehören weiters die Vizebürgermeisterin Kerstin Oswald und der Gemeindekassier Harald Ortner an.[9]

Bürgermeister seit 1908

  • 1908–1923 Franz Taucher
  • 1923–1931 Florian Harl
  • 1931–1938 Leopold Haar
  • 1938–1941 Karl Schuchlenz
  • 1941–1945 Johann Thomann
  • 1945–0000 Anton Peutler
  • 1945–1946 Gustav Petti
  • 1947–1949 Alois Garber
  • 1949–1960 Franz Beuchler
  • 1960–1972 Karl Schuchlenz
  • 1972–1990 Anton Lienhart
  • 1990–2007 Robert Baumann
  • seit 2007 Johann Mayer

Wappen

Das Gemeindewappen wurde von der Steiermärkischen Landesregierung am 11. September 1961 verliehen.[10] Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:

„In goldenem Schild auf grünem Dreiberg, ein steigender Rappenhengst.“ [11]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1968: Paul Ofner (1908–1991), Volksschuldirektor, Chronist
  • 1972: Karl Schuchlenz (1910–1999), Altbürgermeister
  • 1994: Anna Riha (1914–2008), Volksschuldirektorin
  • 2014: Leopold Wögerbauer, Pfarrer von Hengsberg[12]
  • Anton Lienhart (* 1939), Altbürgermeister
Commons: Hengsberg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Pfarren und Kirchen

Einzelnachweise

  1. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  3. Chronik Preding
  4. Fritz Lochner von Hüttenbach: „Die Rodungsnamen der Steiermark.“ In: Michaela Ofitsch, Christian Zinko: „125 Jahre Indogermanistik in Graz. Festband anläßlich des 125jährigen Bestehens der Forschungseinrichtung ‚Indogermanistik‘ an der Karl-Franzens-Universität Graz.“ Verlag Leykam, Graz 2000, ISBN 3-7011-0026-8, S. 251.
  5. Gernot Peter Obersteiner: „Baracken in der Landschaft.“ (Memento vom 10. Januar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 11. Juli 2020.
  6. Hengist-Magazin 1/2004: „Geschichte der Grafen des Enffans 'd Avernas“, S. 21–27 (PDF; 3,3 MB).
  7. Bezirkshauptmannschaft Leibnitz: „Verordnung des Bezirkshauptmannes von Leibnitz vom 16. Dezember 2013 über die Erklärung des Waldbestandes am Wildoner Buchkogel zum Pflanzenschutzgebiet.“ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark, 20. Dezember 2013, Jahrgang 2013, 51./52. Stück. ZDB-ID 1291268-2, S. 722–723.
  8. 1 2 Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  9. Gemeindevorstand - Gemeinde Hengsberg. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  10. LGBl. 1961, 30. Stück, Nr. 92.
  11. Chronik - Gemeinde Hengsberg. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  12. Goldenes Priesterjubiläum in Hengsberg gefeiert, meinbezirk.at am 5. August 2014, abgerufen am 16. Mai 2019.

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J. F. Kaiser - lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 38574 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Graz, 1825 Scanprojekt Community Projektbudget 2012 Dieses Bild oder PDF wurde im Rahmen des GLAM-Projekts Buchscanner mit Unterstützung von Wikimedia Deutschland und Wikimedia Österreich als Teil des Community-Projekts zur Erfassung von urheberrechtsfreien Werken erstellt. Die von den Dokumenten dieser Kategorie beschriebenen Objekte befinden sich im heutigen Österreich . Originalscans bei Bedarf bitte bei Hubertl anfragen. Deutsch English magyar italiano македонски sicilianu +/− Public domain Public domain false false Dieses Werk ist gemeinfrei , weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 100 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers . Parallel zu dieser Lizenz muss auch ein Lizenzbaustein für die United States public domain gesetzt werden, um anzuzeigen, dass dieses Werk auch in den Vereinigten Staaten gemeinfrei ist. Es wurde festgestellt, dass diese Datei frei von bekannten Beschränkungen durch das Urheberrecht ist, alle verbundenen und verwandten Rechte eingeschlossen. https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/ PDM Creative Commons Public Domain Mark 1.0 false false Llithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser, Graz 1824 Joseph Franz Kaiser
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Herzogtum Bajovaria, Markgrafschaft Ostarrichi, Herzogtum Carantania um das Jahr 1000 (Ausschnitt aus der Karte Heiliges Römisches Reich um 1000 ), die Beschriftungen der althochdeutschen Namen sind eine Imitation aus dem 19. Jahrhundert und stammen aus verschiedenen Quellen. Allgemeiner historischer Handatlas Gustav Droysen
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