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vom 23.02.2016, aktuelle Version,

Klausen (Südtirol)

Klausen
(ital.: Chiusa)
Wappen
Wappen von Klausen
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Eisacktal
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2016)
5.148/5.211
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
91,30 % deutsch
7,88 % italienisch
0,81 % ladinisch
Koordinaten 46° 38′ N, 11° 34′ O
Meereshöhe: 512–2581 m s.l.m. (Zentrum: 523 m s.l.m.)
Fläche: 51,4 km²
Dauersiedlungsraum: 8,9 km²
Fraktionen: Gufidaun, Klausen, Latzfons, Verdings
Nachbargemeinden: Feldthurns, Lajen, Sarntal, Vahrn, Villanders, Villnöss
Postleitzahl: 39043
Vorwahl: 0472
ISTAT-Nummer: 021022
Steuernummer: 80006630216
Bürgermeister (2015): Maria Gasser Fink (SVP)

Klausen (italienisch Chiusa, ladinisch Tluses oder Tlüses) ist eine Stadt und Gemeinde mit 5211 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) im mittleren Eisacktal in Südtirol (Italien).

Geografie

Burg Branzoll
Klausen von Barbian aus gesehen

Klausen liegt etwa zehn Kilometer südlich von Brixen. Das Gemeindegebiet umfasst neben der Stadt selbst den westlichen Talhang mit den Dörfern Verdings und Latzfons, sowie auf der östlichen Seite im Eingangsbereich des Villnößtals die Ortschaft Gufidaun.

In Klausen mündet der Tinnebach in den Eisack.

Geschichte

Der Klausen überragende Säbener Berg war schon in vorchristlicher Zeit ein bedeutender Siedlungsplatz. Hier finden sich Gräber sowohl aus rätoromanischer wie aus germanischer Zeit. Zwischen 800 und etwa 1000 war Säben ein bedeutender Bischofssitz, bevor dieser nach Brixen verlegt wurde. Zahlreiche archäologische Funde bestätigen das.

Urkundlich wird Klausen erstmals am 7. Juni 1027 erwähnt als „Clausa sub Sabiona sita“. Bei der Urkunde handelt es sich um die Übertragung der Grafschaft im Norital (d. h. Eisacktal und Unterinntal westlich vom Ziller) – samt der Klause unterhalb Säben mit dem Zoll – durch Konrad II. an den Brixner Bischof Hartwig.[1]

Der Ort wurde durch Bischof Konrad von Rodank gefördert. Dieser ließ um 1205 oberhalb des Ortes, an der heutigen Kirche St. Sebastian, das Hospital anlegen und inkorporierte ihm die Pfarrei Klausen. Im 13. Jahrhundert erhielt Klausen das Marktrecht und 1308 wurde der Markt zur Stadt erhoben. Das Hospital wurde in den 1460er Jahren in die Stadt verlegt. Hierbei wurde die Apostelkirche als neue Hospitalkirche errichtet. Da die Hospitalkirche die Aufgaben der Pfarrkirche nicht mehr erfüllen konnte, wurde vermutlich im Zuge der Verlegung des Hospitals auch die 1494 geweihte Andreaskirche erbaut.

Ab dem 15. Jahrhundert war Klausen Sitz eines Berggerichtes, da bei Villanders Erz abgebaut wurde. Im Jahr 1699 stiftete die spanische Königin Maria Anna in Klausen das Kapuzinerkloster. Maßgeblich für diesen Entschluss war ihr Beichtvater, der aus Klausen stammende Kapuzinerpater Gabriel Pontifeser.

Bis 1960 war Klausen Ausgangspunkt für die Grödner Bahn. Am heutigen Bahnhofsgelände ist das aufgelassene Kehrviadukt noch zu sehen. Klausen gilt als „Törggelehauptstadt“.

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Für den Kraftverkehr ist Klausen in erster Linie durch die SS 12 erschlossen, die nahe am Stadtzentrum vorbeiführt. Auf der orographisch linken Seite des Eisack durchqueren zudem die A22 und die Brennerbahn das Gemeindegebiet. Zugang zu diesen Verkehrsinfrastrukturen bieten dabei die Ein- und Ausfahrt Klausen-Gröden der Autobahn und der Bahnhof Klausen.

Politik

Bürgermeister seit 1950:[2]

  • Anton Scheidle: 1950–1960
  • Josef Prader: 1960–1980
  • Helmuth Kusstatscher: 1980–1985
  • Heinrich Gasser: 1995–1997
  • Arthur Scheidle: 1997–2010
  • Maria Gasser Fink: 2010–

Persönlichkeiten

Nemesis von Albrecht Dürer mit Klausener Vedute

Söhne und Töchter der Stadt

Personen mit Beziehung zur Stadt

  • Albrecht Dürer (1471–1528) weilte bei seiner Italienreise 1494 in Klausen und skizzierte den Ort. Diese Skizze verarbeitete er später in seinem Kupferstich „Nemesis“. Nach neueren Forschungen reiste Dürer erst um 1496 nach Italien (Dürer-Forschungen im Germanischen Nationalmuseum).
  • Jörg Blaurock (1492–1529), führende Persönlichkeit des frühen Täufertums, am 6. September 1529 wegen seiner Überzeugungen bei lebendigem Leib als Ketzer in Klausen verbrannt
  • Josef Sullmann (1922–2012), Arzt und Wohltäter, von 1965 bis 1992 Gemeindearzt von Klausen

Bilder

  Commons: Klausen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 171–172 Nr. 199.
  2. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).