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vom 13.03.2016, aktuelle Version,

Laas (Südtirol)

Laas
(italienisch: Lasa)
Wappen
Wappen von Laas
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Vinschgau
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2016)
3.933/3.995
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
98,09 % deutsch
1,67 % italienisch
0,4 % ladinisch
Koordinaten 46° 37′ N, 10° 42′ O
Meereshöhe: 832–3545 m s.l.m. (Zentrum: 868 m s.l.m.)
Fläche: 110,1 km²
Dauersiedlungsraum: 19,8 km²
Fraktionen: Allitz, Eyrs, Laas, Tanas, Tschengls [1]
Nachbargemeinden: Mals, Martell, Prad am Stilfserjoch, Schlanders, Schluderns, Stilfs
Postleitzahl: 39023
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021042
Steuernummer: 82007330218
Bürgermeister (2015): Andreas Tappeiner (SVP)

Laas ([laːs]; italienisch Lasa) ist eine Gemeinde mit 3995 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) im Südtiroler Vinschgau (Italien). Hauptort ist das gleichnamige Dorf, das vor allem für den Laaser Marmor bekannt ist.

Geografie

Geografische Lage

Laas im Jahr 2006

Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort Laas, den Fraktionen Allitz, Eyrs, Tschengls, Tanas und den Ortsteilen Tarnell und Parnetz. Der Hauptort liegt an der Etsch zwischen dem nördlich gelegenen Sonnenberg und dem Nördersberg genannten Südhang des Vinschgaus an der Staatsstraße SS 38 und ist eine Haltestelle der 2005 wiedereröffneten Vinschgaubahn. Eyrs befindet sich westlich davon. Allitz und Tannas liegen auf dem Sonnenberg, während Parnetz, Tarnell und Tschengls auf sogenannten Rodungsinseln auf Mittelgebirgsterrassen des Nörderbergs angesiedelt sind. Das von Schwemmkegeln dominierte Landschaftsbild wurde durch Hochwasser und Erdrutsche hervorgerufen. Beim Hauptort der Gemeinde zweigt gegen Süden das in die Ortler-Alpen hineinführende Laaser Tal ab.

Klima

Das Klima ist durch geringe Niederschlagsmengen und dadurch bedingte Trockenheit geprägt.

Ortsname

Laas wurde urkundlich erstmals 1209 als Laz erwähnt. Der Ursprung des Namens ist nicht eindeutig geklärt. Eine mögliche Erklärung liegt in der Rückführung auf eine vorromanische Bezeichnung für Gestein, Schottergeschiebe oder Schuttkegel, eine andere Deutung bezieht sich auf einen angenommenen ehemaligen, von der Etsch gebildeten See (lat. lacus).

Sehenswürdigkeiten

„Kandlwaal“ in Laas

Historisches Aquädukt

Die als „Kandlwaal“ bezeichnete Holzrinne war einst Teil des aus Waalen bestehenden Bewässerungssystems. Das 600 m lange hölzerne Aquädukt überquerte die Etsch auf 32 bis zu 15 m hohen Steinpfeilern. 1907 wurde der Kandlwaal von einem Brand zerstört. Teile davon sind heute noch zu sehen.

Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Kirchen

Wirtschaft

Das Marmorwerk in Laas
Der Bahnhof der Vinschger Bahn in Laas

Die Marmorvorkommen im Laasertal wurden vermutlich bereits in der Römerzeit abgebaut, die systematische Gewinnung begann jedoch erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach der Annexion Südtirols durch Italien eröffnete die Lasa Marmo SPA 1929 die Laaser Marmorbahn, mit der der Marmor heute noch aus 1550 Metern Höhe ins Tal gebracht wird. Mittels einer Seilbahn überwinden die Blöcke als erstes eine Schlucht. Danach werden sie durch Gleistransport den Berg entlang zu einer Standseilbahn, der Laaser Schrägbahn, geführt, mit der sie dann zum Marmorwerk im Tal gebracht werden.[2] Bei der Lasa Marmo werden durch das örtliche Tourismusbüro wöchentliche Führungen angeboten. Der alte Portalkran der Firma wurde als Industriedenkmal auf einem Platz gegenüber dem Bahnhof aufgestellt.

Es gibt heute im Hauptort noch zwei marmorverarbeitende Betriebe sowie zwei Bildhauer. Ein weiterer marmorverarbeitender Betrieb steht in der Fraktion Eyrs. 1982 wurde die Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas wiedergegründet. Seit 2000 wird der Laaser Marmor auch durch das Ausstellen marmorner Kleinkunstwerke im Rahmen des jährlich stattfindenden Laaser Kulturfests marmor & marillen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. In der Talsohle befindet sich ein ausgedehntes Obstbaugebiet. Zwei große Obstgenossenschaften sorgen für die Lagerung und den Verkauf von Marillen, Äpfeln, Karfiol und anderem Gemüse.

In Laas liegen Teile des Wasserkraftwerks Kastelbell[3]. Hier wird durch eine Wehranlage die Etsch gestaut. 294 m tiefer, in Kastelbell, werden mit drei Francisturbinen 60 MWatt mittlere elektrische Leistung gewonnen.

Politik

Bürgermeister seit 1952:[4]

  • Karl Gartner: 1952–1956
  • Ernst Muther: 1956–1964
  • Franz Platter: 1964–1969
  • Leo Platter: 1969–1980
  • Oskar Federspiel: 1980–1985
  • Wolfgang Platter: 1985–2003
  • Andreas Tappeiner: 2003–

Persönlichkeiten

Literatur

  • Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols. Athesia-Verlag, Bozen 1985
  • Rudolf Gurschler: Streifzüge durch den Vinschgau. Schlanders 1994
  • Josef Rampold: Vinschgau. Athesia-Verlag, Bozen 1996
  • Walter Pippke und Ida Leinberger: Südtirol: Landschaft und Kunst einer Gebirgsregion unter dem Einfluß nord- und südeuropäischer Traditionen. DuMont Buchverlag, Köln 2000
  • Hubert Tscholl und Wolfgang Morscher: Die Laaser Marmorbahn – ein Meisterwerk der Technik. Studien-Verlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2009. ISBN 978-3-7065-4800-7
  • Toni Bernhart: Das Laaser Spiel vom Eigenen Gericht (Transfer Europa 103). Folio-Verlag, Wien/Bozen 2010. ISBN 978-3-85256-535-4
  Commons: Laas  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Südtirol Handbuch 2013 S.218
  2. Weiße Schätze im zugigen Loch in FAZ vom 15. Januar 2015, Seite R5
  3. Das Wasserkraftwerk von Kastelbell, abgerufen am 31. März 2010
  4. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).