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vom 29.05.2022, aktuelle Version,

Marchtrenk

Stadtgemeinde
Marchtrenk
Wappen Österreichkarte
Marchtrenk (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Wels-Land
Kfz-Kennzeichen: WL
Fläche: 23,09 km²
Koordinaten: 48° 12′ N, 14° 7′ O
Höhe: 304 m ü. A.
Einwohner: 14.436 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 625 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4614
Vorwahl: 07243
Gemeindekennziffer: 4 18 12
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Linzer Straße 21
4614 Marchtrenk
Website: www.marchtrenk.gv.at
Politik
Bürgermeister: Paul Mahr (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(37 Mitglieder)
20
8
5
2
2
20  8  5  2  2 
Insgesamt 37 Sitze
Lage von Marchtrenk im Bezirk Wels-Land
HolzhausenOffenhausenSteinhausWels
Lage der Gemeinde Marchtrenk im Bezirk Wels-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Stadtamt Marchtrenk
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Marchtrenk ist eine Stadt in Oberösterreich im Bezirk Wels-Land im Hausruckviertel mit 14.436 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2022).

Geografie

Marchtrenk liegt auf 304 m Höhe an der Grenze zum Traunviertel. Das Gemeindegebiet grenzt an die Traun. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,4 km und von West nach Ost 5,5 km. Die Gesamtfläche umfasst 23,09 km². 10,4 % der Fläche sind bewaldet, 63,6 % werden landwirtschaftlich genutzt. Durch das südliche Gemeindegebiet fließt der Welser Mühlbach.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

  • Au an der Traun (2014)
  • Kappern (436)
  • Leithen (389)
  • Marchtrenk (8999)
  • Mitterperwend (534)
  • Niederperwend (363)
  • Niederprisching (5)
  • Oberneufahrn (184)
  • Schafwiesen (560)
  • Unterhaid (185)
  • Unterhart (739)
  • Unterneufahrn (28)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Marchtrenk.

Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Wels.

Nachbargemeinden

Buchkirchen

Oftering (Bez. Linz-Land)
Wels (Stadt) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hörsching (Bez. Linz-Land)

Pucking (Bez. Linz-Land)

Schleißheim Weißkirchen an der Traun
Nur in einem Punkt inmitten der Traun

Geschichte

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Marchtrenk wurde im Jahre 1205 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1490 wird das Gebiet dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Während der Bauernkriege errangen die Bauern am 10. Oktober 1626 in der Nähe der Ortschaft Leithen ihren letzten Sieg. Ende des 17. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zeitweise zur Herrschaft Steyregg.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.

Seit 1915 befand sich hier ein k.u.k. Kriegsgefangenenlager. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Am 4. Februar 1985 wurde die Gemeinde Marchtrenk mit dem Landeshauptmann Josef Ratzenböck zur Marktgemeinde erhoben; die Markterhebungsfeier fand schließlich am 22. Juni 1985 statt. Per 1. Jänner 2000 wurde die damalige Marktgemeinde vom Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) in den Stand der Stadtgemeinde erhoben.

Eines der ältesten Bauwerke in Marchtrenk ist die alte katholische Kirche. Sie stammt aus der Zeit um 1487, wurde allerdings im Laufe der Zeit immer wieder durch Blitzschläge und andere Katastrophen beschädigt. Anfang der 1970er wurde aus Platzgründen in direkter Nachbarschaft ein neues Pfarrzentrum gebaut.[2] Durch den Zuzug von Deutschen aus Donauschwaben und Siebenbürgen wuchs die Zahl der Protestanten in Marchtrenk nach dem Zweiten Weltkrieg stark an. Infolgedessen erfolgte 1968 der Bau einer evangelischen Kirche in Marchtrenk.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Seit 2002 ermittelt die Statistik Austria aus den Quartalsdaten über aufrechte Hauptwohnsitzmeldungen des Zentralen Melderegisters (ZMR) die Einwohnerzahl. Im Mai 2008 konnte der 12.000 Einwohner (Zuzug) begrüßt werden. Marchtrenk ist damit die mit Abstand größte Gemeinde im Bezirk Wels-Land und liegt auf der Liste der größten Städte in Österreich auf Platz 43 (Stand 2020).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Alte Pfarrkirche Marchtrenk
Der Kriegsfriedhof belegt mit 1'879 Soldaten aus Italien, Russland, Serbien und Rumänien
  • Alte Pfarrkirche hl. Stephanus, nun Friedhofskirche
  • Neue Pfarrkirche hl. Stephanus
  • Evangelische Friedenskirche
  • Wasserturm (des K.u.k. Kriegsgefangenenlagers), erbaut 1915 von Fa. Bohr, war nur 2 Jahre in Betrieb[4][5]
  • Kriegerfriedhof Erster Weltkrieg
  • Pfarrhof
  • Ufermann-Kapelle
  • Marchtrenker Mauthaus (zur ehemaligen Holzbrücke über die Traun vom Brückenverein 1893 errichtet)[6]
  • Marchtrenker Wiege: Ein historisches Kuriosum der Gemeinde ist die bemalte und mit Sprüchen versehene „Marchtrenker Wiege“, die sich heute im Schlossmuseum Linz befindet. Sie wird auch als „Wiege der Alten“ bezeichnet. Der Marchtrenker Richter Johann Kötzinger ließ sie im Jahr 1702 anfertigen, um damit zänkische Eheleute zu bestrafen. Diese wurden wie Wickelkinder gefascht, in die Wiege gelegt und zur Erlustigung der Ortsbewohner öffentlich gewiegt. Später wurde über die „Marchtrenker Wiege“ auch ein Schwank verfasst.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

In Marchtrenk gibt es 507 Betriebe mit insgesamt 4862 Beschäftigten (Stand Mai 2001). Davon gibt es einen Betrieb mit über 200 unselbstständig Beschäftigten sowie fünf Betriebe mit je 100–199 Beschäftigten.[8]

Unternehmen

Pendelströme

Von den 5303 in Marchtrenk wohnenden Erwerbstätigen sind 3487 Auspendler (Stand Mai 2001). Häufigste Ziele sind Wels (Stadt) mit 1434, Linz (Stadt) mit 758 sowie Linz-Land mit 632 Personen. Umgekehrt gibt es 3.036 Einpendler. Davon kommen 767 Einpendler aus Wels (Stadt), 590 aus Wels-Land und 519 aus Linz-Land.[9]

Verkehr

Bahnhof Marchtrenk
  • Straße: Im Westen durchläuft die Welser Autobahn A 25 das Gemeindegebiet. Es gibt zwei Autobahnanschlüsse: Wels-Ost/Marchtrenk West und Weißkirchen/Marchtrenk Ost. Von Ost nach West verläuft außerdem die Wiener Straße B 1.
  • Bahn: Marchtrenk liegt an der Westbahn und verfügt über einen eigenen Bahnhof im Nordwesten der Gemeinde. Mehrmals in der Stunde halten Regionalzüge in Richtung Linz bzw. Wels. Eine Abzweigung auf die Pyhrnbahn für Züge, die über Traun nach Linz verkehren, befindet sich auf dem Gemeindegebiet.
  • Flughafen: Auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Hörsching befindet sich der Flughafen Linz.
  • Rad: Im Süden der Gemeinde führt entlang der Traun der Traunradweg von Linz nach Gmunden.

Bildung

Marchtrenk verfügt über sechs Kindergärten, zwei Volksschulen, zwei Mittelschulen und eine Polytechnische Schule.

Sport

In Marchtrenk gibt es ein Freibad, ein Beachvolleyball-Feld, Tennis-Plätze, zwei große Fußballplätze und mehrere kleinere Fußballplätze, eine Eishalle und einen Wanderweg entlang der Traun.

In Marchtrenk gibt es zwei Fußballvereine:

  • Der SC Marchtrenk spielte 2013/14 in der viertklassigen Landesliga OÖ Ost.
  • Die SV Viktoria Marchtrenk wurde am 15. März 1959 gegründet. In der Saison 2004/05 schaffte der Verein den Aufstieg in die Landesliga, inzwischen spielt die Viktoria wieder in der Bezirksliga.

Vereine

  • Museumsverein Marchtrenk-Welser Heide
  • Musikverein Marchtrenk
  • KIM – Kultur in Marchtrenk (Kulturverein)
  • Naturfreunde Marchtrenk
  • Alpenverein Marchtrenk

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.

Bürgermeister

Wappen

Offizielle Beschreibung des 1972 verliehenen Gemeindewappens: Schräglinks erniedrigt geteilt; oben in Rot ein goldener, wachsender Wolf, unten in Silber zwei blaue Schräglinksbalken. Die Gemeindefarben sind Rot-Gelb.

Als Gemeindewappen wurde das Wappen der 1589 in den Reichsadelsstand erhobenen, des evangelischen Glaubens wegen nach Deutschland exilierten und 1743 ausgestorbenen Marchtrenker übernommen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

Commons: Marchtrenk  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 27. April 2009 im Internet Archive)
  3. http://marchtrenk.evang.at/
  4. Bericht vom Wasserturmfest 2015 (99 Jahre) (Memento des Originals vom 6. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museumsverein-marchtrenk.at museumsverein-marchtrenk.at, abgerufen am 6. Februar 2017.
  5. MTW Wasserturmfest 2015 youtube.com, Video 4:21 min, Museumsverein Marchtrenk, 23. November 2016, abgerufen am 6. Februar 2017.
  6. Mauthausreinigung 3. September 2016 youtube.com, Video 6:52 min, Museumsverein Marchtrenk, 23. November 2016, abgerufen am 6. Februar 2017.
  7. Johann Werfring: Schandstrafe für zänkische Eheleute Artikel in der „Wiener Zeitung“ vom 24. April 2014, Beilage „ProgrammPunkte“, S. 7.
  8. Statistik Austria – Arbeitsstättenzählung vom 15. Mai 2001. (PDF; 18 kB) Abgerufen am 18. Oktober 2010.
  9. Statistik Austria – Erwerbspendler nach Pendelziel. (PDF; 14 kB) Abgerufen am 18. Oktober 2010.
  10. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  11. Wahl Oberösterreich 2021 oberoesterreich.gv.at
  12. Paul Mahr neuer Bürgermeister von Marchtrenk. In: ooe.orf.at. 26. Mai 2013, abgerufen am 22. Oktober 2017.
  13. Wilfried Seipel (Hrsg.): Katalog: Karl Rössing [1897-1987]. Kunsthistorisches Museum, Wien 1997, ISBN 3-900325-78-2, S. 11 ff., 37.

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Südansicht der ehemaligen röm.-kath. Pfarrkirche hl. Stephanus und jetzige Friedhofskirche in der oberösterreichischen Stadt Marchtrenk . Eine einschiffige spätgotische Kirche aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, die unter anderem 1881 umgebaut wurde. Nach einem Blitzschlag 1846 wird der Kirchturm wieder instandgesetzt und erhält seine heutige Form. Anfang der 1970er Jahre wird aus Platzgründen eine neue Pfarrkirche errichtet und die alte erhält den Status einer Friedhofskirche. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Bahnhof Marchtrenk Eigenes Werk MeAut
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Stadtplatz und Stadtamt von Marchtrenk Eigenes Werk MeAut
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Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
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